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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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entdeckte sie die silberne Gestalt, die sich rasch auf das Star Theater zubewegte. Dann sah sie, wie Sam den Mann einholte. Grace wollte schreien, lief stattdessen aber weiter. Sie rannte nicht, lief nur schnell. Dabei schlug ihr das Herz bis zum Hals, denn hier würde jeden Moment etwas Grauenvolles geschehen, das wusste sie, und nichts konnte es verhindern ...
    Dabei war doch ihr Geburtstag, einer der schönsten Tage ihres Lebens!
    Gedankenblitze, die ihr zeigten, wie und was geschehen könnte, schlugen vor ihrem geistigen Auge ein und versengten ihren Verstand.
    Sam hatte den Mann nun eingeholt. Es sah aus, als würden die beiden sich unterhalten. Dann trat Sam einen Schritt zurück, und für eine Sekunde dachte Grace, es wäre bereits geschehen, das Schlimmste, das man sich vorstellen konnte, und so rannte sie los ...
    »Das war er nicht.«
    Sams Worte.
    An sie gerichtet. Er stand direkt vor ihr, lebendig und unversehrt. Und der silberne Mann war verschwunden.
    Das Schlimmste war doch nicht geschehen.
    »Ich dachte schon ...« Grace fiel ihm um den Hals, hielt ihn ganz fest und brach in Tränen aus.
    »Oh, Gracie, es tut mir so leid.« Sam küsste ihren Kopf und strich ihr übers Haar. »Wie konnte ich nur so einen Fehler machen und dir den Abend verderben?«
    »Er war es wirklich nicht?« Sie löste sich von ihm und wischte sich die Tränen vom Gesicht. »Bist du sicher?«
    »Hundert Prozent«, erwiderte Sam. »Ich habe mit ihm gesprochen. Das war nicht Cooper. Bloß ein Knabe in ausgeflippten Klamotten.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte Grace.
    »Amen«, fügte Sam hinzu.

94
    2. März
    Am Montag, um kurz nach zwei Uhr morgens, als Sam tief und fest schlief, lag Grace immer noch wach. Sie konnte keine Ruhe finden und verspürte plötzlich das Bedürfnis nach Luft und ein bisschen Bewegung. Vielleicht war es eine Reaktion darauf, dass der Tag so wunderschön gewesen war, oder die kurzen, dafür aber ungemein intensiven Ängste waren schuld, die sie ein paar Stunden zuvor ausgestanden hatten. Egal, was es war, sie brauchte etwas, um sich zu beruhigen, und ein kurzer Spaziergang, die Meeresluft und das milde Licht der Sterne schienen genau das zu sein, was der Arzt verordnet hätte. Sie hinterließ auf dem Kopfkissen eine Nachricht für den Fall, dass Sam aufwachte.
    Konnte nicht schlafen. Mach einen Spaziergang. Fühle mich wohl und bin glücklich, mach dir also keine Sorgen. Bin bald zurück. Danke für den schönsten Tag meines Lebens. G.
    Auf dem langen schmalen Gang vor ihrer Kabine war es still. Sämtliches Gepäck war jetzt verschwunden - genauso vollständig wie das Trugbild von Jerome.
    Grace schüttelte den Gedanken ab und machte sich auf den Weg zur Mitte des Schiffes. Sie stieg drei Etagen nach unten, denn sie erinnerte sich, dass auf Deck Sieben die Türen für nächtliche Spaziergänger geöffnet blieben.
    Es waren immer noch Leute unterwegs. Die meisten waren jung und nach wie vor in Partystimmung; einige kamen gerade erst aus dem Spielcasino. Ein paar verliebte Pärchen waren auch dabei - darunter eines, das auf Grace den Eindruck machte, als wäre es auf Hochzeitsreise. Doch es gab auch ein paar Leute, die allein waren, wie sie selbst.
    Draußen auf Deck war es genau so, wie sie es sich erhofft hatte, windig und kühl, und die Brise war herrlich belebend. Ein paar Minuten, und sie würde endlich einschlafen können.
    Sie sah ihn nicht, hörte ihn aber.
    Seine Stimme, unverkennbar, sprach zu ihr aus der Dunkelheit. »Hallo, Grace.«
    Das Blut gefror in ihren Adern.
    »Da bin ich wieder. Roxys Junge, zurück aus den Untiefen.«
    »Jerome?« Hastig drehte sie sich um und glaubte für einen Sekundenbruchteil, sie sähe den Schatten einer Gestalt in der Nähe einer der Türrahmen, wie er sich unheimlich von der weißen Farbe abzeichnete, doch im nächsten Moment war der Schemen wieder in der Dunkelheit verschwunden.
    »Einen Seemann kann wirklich nichts erschüttern«, sagte die Stimme. »Hübsches Bötchen, obwohl mein Baby mir besser gefiel.« Für einen Moment war es still. »Wir geht es deinem Kleinen?«
    Grace drehte sich um und rannte.
    Rannte um ihr Leben.
    Sam war wach, als Grace in die Kabine zurückkehrte. Seine Füße ruhten auf dem kleinen Sofa, als sie hereinkam, doch als er ihr Gesicht sah, sprang er auf.
    »Was ist passiert?«
    Grace schaffte es gerade noch ins Badezimmer, fiel auf die Knie und übergab sich würgend.
    »Gracie!« Sam kniete sich neben sie und griff nach einem Handtuch,

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