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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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einen Moment erwog Sam, den Sergeant zu fragen, ob genau das hier gerade passierte, ob er kurz davorstand, von dem Fall abgezogen zu werden, aber dann besann er sich, dass es hier ja nicht um ihn ging, sondern um die Opfer.
    »Riley und ich verfolgen gerade eine mögliche Spur«, sagte er.
    »Ich weiß«, erwiderte Alvarez. »Und irgendetwas läuft da zwischen Beatty und Moore, aber bis jetzt würde ich das nicht als Spur bezeichnen.« Er zuckte mit den Achseln. »Obwohl du ja immer noch zwei volle Tage hast, da was aus dem Hut zu zaubern.«
    »Meinst du, das Morden hat aufgehört?«, fragte Sam.
    »Weil inzwischen bereits fünf Tage seit dem letzten Verschwinden von Opfern vergangen sind statt vier?« Alvarez spreizte die Hände. »Ich persönlich glaube nicht, dass das so viel bedeutet, wie wir es gern hätten, obwohl vielleicht auch hier aller guten Dinge drei sind und die Geschichte damit ein Ende hat.«
    »Unheilige Dreifaltigkeit«, meinte Sam, wodurch ihm sofort wieder Moore und Beatty in den Sinn kamen.
    »Geh nach Hause, Sam«, sagte Alvarez. »Mach morgen früh weiter.«
    »Okay«, erwiderte Sam.
    »Und schlag dir nicht die ganze Nacht damit um die Ohren, Satanismus zu googeln oder etwas in der Art.«
    Sam stand auf und war erleichtert, seine Beine strecken zu können.
    »So etwas würde ich doch nie tun«, behauptete er.

79
    Er war gerade erst eine halbe Stunde zu Hause, als er sich und Grace Wein einschenkte und über den Vorfall mit Jessica im Krankenhaus berichtete.
    »Das ist gar nicht gut«, meinte Grace. »Machst du dir große Sorgen um Al?«
    »Wenn sie ihm das Herz bricht ...« Sam schüttelte den Kopf. »Ich darf mir da nichts vormachen. Wenn sie es tut, kann ich nicht groß was ausrichten.«
    »Du kannst ihm aber helfen, sich davon zu erholen«, erwiderte Grace.
    Sie sahen einander an - und dann taten sie, was sie immer taten, wenn sie sich besonders gut oder schlecht fühlten oder traurig waren. Sie gingen für eine Weile nach oben in das Zimmer ihres Sohnes, beobachteten ihn beim Schlafen und flüsterten ihm zu, wie sehr sie ihn liebten.
    Später, als sie wieder unten in der »Höhle« waren und Woody sich zwischen sie aufs Sofa kuschelte, zeigte Sam ihr das Foto, das er mitgebracht hatte.
    »Beth meinte, ob du vielleicht mal mit deinem Psychologinnenauge daraufschauen könntest.«
    Grace begutachtete das Bild. »Ein Kind hat das nicht gemalt. Auch kein Teenager.«
    Sam schüttelte den Kopf. »Es stammt von einer Person, für die wir uns interessieren.«
    Grace legte die Stirn in Falten. »Ihr habt doch Experten für so was.«
    »Und die befassen sich auch damit«, erwiderte Sam. »Aber Beth meinte, es könne nicht schaden, es dir zu zeigen.«
    »In Ordnung. Solange hier keiner von uns vergisst, dass das nicht mein Arbeitsfeld ist.«
    »Das versteht sich von selbst. Wir würden trotzdem großen Wert auf deine Meinung legen.«
    Sie schaute sich das Foto wieder an. Wie es schien, zeigte das Bild eine düstere, zerklüftete Landschaft, der keinerlei erlösendes Licht von oben beschieden war. Vielmehr kam das einzige Licht von unten, und es strömte nicht tröstlich, sondern flackerte bedrohlich. Als sie das Ganze genauer in Augenschein nahm, kam es ihr so vor, als ließen sich in der düsteren Landschaft Kreaturen ausmachen, die aussahen wie Schlangen oder Würmer ...
    »Lass dir Zeit«, sagte Sam.
    »Tu ich«, erwiderte sie und versuchte, die Sache aus der Perspektive der Psychoanalytikerin anzugehen. »Nur klappt das nicht. Es gibt zu wenig, woran ich mich orientieren kann, sodass die Gefahr besteht, dieses Wenige überzubewerten.«
    »Wir haben noch andere Arbeiten gesehen«, sagte Sam. »Und die ...«
    »Sag es mir nicht«, fiel Grace ihm ins Wort. »Noch nicht.«
    Wieder ließ sie sich ein paar Minuten Zeit.
    »Ich kann nur so viel sagen«, erklärte sie dann. »Wenn das hier die Arbeit eines Jugendlichen wäre - wobei ich in diesem Fall eine weniger ausgefeilte Maltechnik erwarten würde -, hätte ich aller Wahrscheinlichkeit nach gewisse Bedenken im Hinblick auf das betreffende Kind.« Sie schüttelte den Kopf. »Was aber noch lange nicht heißt, dass ich die Behauptung wagen würde, dieser Künstler hier könne in irgendeiner Form in ein Gewaltverbrechen verwickelt sein. Und ich nehme an, dass du und Beth genau das wissen wollt.«
    »Das Bild heißt Erebos«, sagte Sam. »Der Gott der Finsternis, entstanden aus dem Chaos.«
    »Wie alt ist der Künstler?«
    »Sie ist

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