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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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schrecklich, wie erleichtert ich war. Nicht dass ich geglaubt hätte, eine Chance bei Mark zu haben. Und ich war ganz sicher nicht interessiert daran, irgendjemandem Avancen zu machen, wo noch eine Reihe von Fantasien auf mich wartete. Aber dennoch.
    Plötzlich blickte Cassie versonnen drein. Ihr war offenbar eine neue und einzigartige Idee gekommen, die alle anderen Gedanken verdrängt hatte. »Warte eine Sekunde. Ich will mal eben telefonieren. Ich bin gleich wieder da.«
    Als sie wiederkam, sprach sie immer noch in ihr Handy. »Ja … genau … sie ist jetzt hier. Bleib dran.« Sie bedeckte den Hörer mit der Hand, ihr Gesicht war offen und hoffnungsvoll. »Matilda will mit dir reden.«
    Verdutzt nahm ich ihr das Handy aus der Hand. »Hi, Matilda. Was ist los?«
    »Dauphine, Liebes. Ich habe gerade gehört, dass Sie ein wenig Freizeit haben. Ich habe eine recht aufregende Mission für Sie, bei der Sie gleichzeitig S.E.C.R.E.T. einen großen Gefallen erweisen würden.«
    Dann schilderte sie mir etwas, das jedem normalen Menschen wie ein Traumurlaub vorgekommen wäre: eine kostenlose Reise nach Buenos Aires, wo ich in einem Fünfsterne-Hotel wohnen und der Auktion eines seltenen Gemäldes beiwohnen sollte. Ich würde viel Zeit haben, um mir die Sehenswürdigkeiten anzusehen und zu shoppen. Es klang berauschend, herrlich, aufregend. Nur der Teil mit dem Flugzeug nicht.
    »Wir würden Ihre Ausgaben zahlen und Ihnen ein großzügiges Taschengeld zur Verfügung stellen, Dauphine. Die Auktion ist bereits arrangiert – Sie müssen nur dort auftauchen und ein paar Papiere für S.E.C.R.E.T. unterzeichnen.«
    Ich dankte ihr, sagte ihr, wie großartig das alles klang, eigentlich sogar unglaublich, fügte hinzu, wie sehr ich mich geschmeichelt fühlte, weil man überhaupt an mich gedacht hatte. Buenos Aires war eine Stadt, die ich mir immer schon mal hatte ansehen wollen. Es gab nur ein ganz kleines Problem. »Die Sache ist die, Matilda: Ich fliege nicht. Niemals.«
    Cassie hörte uns zu, während sie aus einem Stück Papier gedankenverloren ein Boot faltete. Als sie meine Worte vernahm, verschwand ihr eifriges Lächeln, und sie runzelte die Stirn.
    »Oh, Liebes«, sagte Matilda lachend. »Das ist alles, was Sie zurückhält? Wenn man sich seiner Angst stellt, dann verwandelt sie sich in eine Gelegenheit, um eine Entscheidung zu treffen – stehen zu bleiben oder voranzuschreiten.«
    Ich protestierte weiter, versuchte zu erklären. »Ich bin nicht gern Fluggast. Ich muss hinter dem Steuer sitzen. Ich kann … kann diese Art der Kontrolle einfach nicht aufgeben.«
    »Aber Sie lassen sich doch auch von Leuten im Auto herumkutschieren, oder?«
    Ich antwortete ihr, dass ich ein Flugzeug – im Gegensatz zum Auto – nicht einfach anhalten lassen konnte, um auszusteigen. »Bei einem Flug verpflichtet man sich nicht nur mit Haut und Haaren, man muss auch voll und ganz vertrauen, und zwar sowohl dem Flugzeug, dass es in der Luft bleibt, als auch dem Piloten, dass er weiß, was er tut. Und so dumm es klingt, ich kann an beides nicht so recht glauben, Matilda«, fügte ich hinzu. »Außerdem habe ich noch nicht mal einen Pass.«
    »Pah. Kleinigkeiten. Wir können Ihnen innerhalb von vierundzwanzig Stunden einen beschaffen. Vertrauen Sie mir, wenn ich Ihnen sage, Dauphine, dass Sie diese Angst in Glauben verwandeln können und wollen. Vertrauen Sie auf diesen Prozess.«
    Während Matilda weiter auf die Prinzipien des Fliegens einging, wobei sie dessen Vorzüge pries und zudem auf die Schönheiten von Buenos Aires im Herbst einging, verwandelte Cassie ihr Papierbötchen sorgfältig in ein Papierflugzeug, das sie immer wieder über meinem Kopf kreisen ließ. Mit Geräuscheffekten.
    Was soll ich sagen? Sie machten mich mürbe, betonten immer wieder, dass ich schließlich das Komitee gebeten hatte, mich zu überraschen.
    Nachdem ich der Reise zugesagt und aufgelegt hatte, gab mir Cassie mitten im Tracy’s Standing Ovations. Später, als ich Elizabeth von meinem bevorstehenden Flug berichtete, war sie so stolz auf mich, dass sie sogleich einen alten Koffer – einen ohne Räder – in meine Wohnung schaffte, um mir beim Packen zu helfen. In der für mich typischen vorauseilenden Panik sagte ich ihr, wo sich die wichtigsten Papiere befanden. Ich gab ihr strikte Anweisungen, was im Falle eines Flugzeugabsturzes zu tun war. Der Laden und alles, was dazugehörte, sollte ihr zufallen, keinesfalls meiner Schwester Bree.
    »Sie kann einen Pelz

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