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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »Nur das gigantische Feuer. Auch Crockett war verschwunden. Aber in dem Zelt muss irgendetwas gewesen sein. Der Hubschrauber wurde an der Unterseite von etwas Hartem getroffen. Als wir gelandet waren, fanden wir ein knapp acht Zentimeter großes quadratisches Stück Stahl, das sich in den Heli gebohrt hatte. Wenn das stattdessen den Rotor getroffen hätte, wären wir allesamt jetzt Toast.«
    »Ein Schrapnell vielleicht?«, mutmaßte Erskine.
    »Nein, Sir, kein Schrapnell. Das Stück war aus Walzstahl und mindestens zweieinhalb Zentimeter dick. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen.«
    Connor bat den Crewchef, das Stahlstück aus dem Hubschrauber zu holen und per Kurier zum Hauptquartier von Division zu schicken. »Wie schnell können Sie mit einem neuen Einsatzteam auf den Berg zurückkehren?«
    »Diese Entscheidung liegt bei Sergeant Major Robinson, aber zunächst einmal muss es aufklaren. Allerdings weiß ich nicht, wozu das gut sein soll. Wer auch immer dort oben war, ist inzwischen schon meilenweit weg.«
    Connor beendete das Gespräch. In Nordvirginia war es inzwischen Spätnachmittag. Nachdenklich blickte er aus dem Fenster und stellte zum ersten Mal an diesem Tag fest, wie schön es draußen war. Als er aufstand, dachte er an Crockett und fragte sich, was der Marine wohl in dem Zelt entdeckt hatte.
    »Sie hat die Bombe.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, widersprach Erskine. »Keiner von uns weiß, was in dem Zelt war.«
    »Hören Sie auf, den Advocatus Diaboli zu spielen, Pete. Ich habe seit sechsunddreißig Stunden nicht geschlafen und obendrein noch den Tod dieses Jungen auf dem Gewissen. Wenn es dort oben auf dem Berg ein Zelt gab, dann hat Emma es aufgebaut, als sie den Atomsprengkopf aus der Cruise Missile ausbaute. Danach hat sie sämtliche Beweise in den Orkus geschickt, genau wie ich vermutet habe. Manchmal frage ich mich, ob wir sie nicht zu gut ausgebildet haben.«
    »Soll ich den Minister informieren?«
    Connor drehte sich zu Erskine um. »Und was genau wollen Sie ihm sagen? Dass einer unserer Agenten zu den Terroristen übergelaufen und im Besitz einer Atombombe ist? Wenn ich das tue, ist das das Aus für Division. Nein, Pete, das ist ganz allein unsere Angelegenheit. Wir haben entschieden, die Sache selbst zu regeln, und wir werden das bis zum Ende durchziehen oder zumindest bis man uns die Sache aus der Hand nimmt. In diesem Fall traue ich niemandem sonst.«
    Erskine runzelte missbilligend die Stirn. »Frank, ich glaube, dass es an der Zeit ist, die Sache an jemanden weiter oben in der Hierarchie, der mehr Ressourcen hat, abzugeben.«
    »Diese Diskussion hatten wir bereits«, wehrte Connor ab. »Ressourcen brauchen Zeit, und die Zeit haben wir nicht.«
    »Aber …«
    Connor brachte Erskine mit einem einzigen Blick zum Schweigen. »Wir haben noch nicht all unsere Mittel ausgeschöpft.«
    Erskine sank resigniert auf einen Stuhl. »Und was haben Sie als Nächstes vor?«
    »Besorgen Sie mir sofort einen Flug nach Zürich. Ich muss mit Jonathan Ransom sprechen.«

42.
    Im Audi von Hauptkommissar Markus von Daeniken herrschte angespanntes Schweigen. Es war acht Uhr morgens. Auf ihrem Weg bergab von Gstaad nach Saanen kamen sie bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel an zahllosen Wiesen und Feldern vorbei, auf denen der Schnee wie lupenreine Diamanten funkelte. Doch beim Anblick der versteinerten Mienen seiner Mitfahrer fühlte sich Jonathan fast so, als wären sie auf dem Weg zu einer Beerdigung.
    Von Daeniken war noch wortkarger als sonst. Wenn er überhaupt mit Jonathan kommunizierte, dann nur mit Blicken: einsteigen. Anschnallen. Still sitzen und Klappe halten.
    Auf der Wiese neben ihnen hob gerade ein regenbogenfarbener Heißluftballon ab und gesellte sich zu zwei weiteren Ballons, die ein Stück weiter oben am Himmel schwebten. Im Wagen sagte niemand ein Wort. Jonathan blickte sich verstohlen zu Danni auf dem Rücksitz um. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke, dann drehte Danni den Kopf zur Seite. Sie trug, genau wie er, Jeans, Fleecejacke und Parka. Von ihrem exklusiven Schmuck war nichts mehr zu sehen. Die teuren Ohrringe, das Armband und die Eheringe waren im Hotel geblieben, genau wie Mrs. und Mr. John Robertson. Hier im Wagen gab es nur noch Danni und Jonathan, die Ausbilderin und ihren Schüler, und er fragte sich, ob sie sich gestern Abend wirklich zueinander hingezogen gefühlt hatten oder ob er sich das alles nur

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