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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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Nachdruck in der Stimme. »Ist die Lieferung komplett? Dem Prinzen ist sehr daran gelegen, dass nichts fehlt.«
    »Die Lieferung ist vollständig. Sie steht auf der Rollbahn in Teheran und wartet nur auf das Okay des Prinzen.«
    Balfour zog beeindruckt eine Augenbraue hoch. Dann drehte er sich ein wenig zur Seite, drückte auf eine Kurzwahltaste seines Handys und sagte schnell ein paar Sätze in Arabisch. »Der Prinz lässt fragen, ob die Übergabe um Mitternacht recht wäre«, sagte er zu Lara, nachdem er das Telefonat beendet hatte.
    Lara wusste jedoch so gut wie Balfour, dass es zu dieser Option keine Alternative gab.
    »Mitternacht passt mir gut.« Lara ließ den Blick beiläufig über zwei der in unauffälligen schwarzgrauen Skianzügen gekleideten Gorillas am Fuß des Hangs gleiten. »Sagen Sie, Ash, ist zwischen Ihnen und Ihrem Klienten eigentlich alles in Ordnung?«
    »Absolut«, erwiderte Ashok Balfour Armitraj. »Wir stehen uns so nahe wie zwei Brüder.«
    »Warum hat Ihr Bruder dann zwei seiner Wachhunde auf Sie angesetzt?«
    Balfour folgte Laras Blick zu den beiden Bodyguards.
    »Die beiden da?« Er lachte gutgelaunt. Jegliches Misstrauen schien von ihm abgefallen zu sein. »Die gehören nicht zur Garde des Prinzen. Das sind Männer der ISI, des militärischen Geheimdiensts Pakistans. Ich betrachte sie als eine Art persönliche Lebensversicherung.«
    »Ach ja?«
    »Sie sorgen dafür, dass mich der indische Geheimdienst nicht in die Finger bekommt. Delhi ist felsenfest davon überzeugt, dass ich an den Attentaten in Mumbai beteiligt war. Sie behaupten, dass ich die bösen Jungs bewaffnet habe, und lechzen nach meinem Blut.«
    Das erklärte natürlich die Uzis. »Und, haben Sie?«, fragte Lara.
    »Natürlich«, sagte Balfour. »Aber das spielt keine Rolle. Ich war nur der Zwischenhändler, der ihnen das Spielzeug verkauft hat. Wenn sie es nicht von mir bekommen hätten, hätten sie es sich woanders besorgt. Tatsächlich stammten die Waffen sogar von euch.«
    »Von mir? Wir haben uns doch gerade erst kennengelernt.«
    »Ich meine, von den Russen. Die gesamte Lieferung. AKs, Granaten, Zünder, ja selbst die Handys. Es war eine durch und durch russische Lieferung.«
    Lara warf einen Blick auf die Uhr. Sie unterhielten sich bereits seit zehn Minuten in aller Öffentlichkeit, das waren genau neun Minuten zu viel. Als Kontaktmann war Balfour ein echter Albtraum. Scheinbar bildete er sich ein, dass er nicht ein von mindestens zwölf westlichen Staaten polizeilich gesuchter Krimineller, sondern ein ganz normaler Geschäftsmann sei. In Deutschland oder Großbritannien hätte ihn sein unverfrorenes Auftreten schon längst den Kopf gekostet oder lebenslang hinter Gitter gebracht. In Pakistan machte es ihn zum King.
    »Also um Mitternacht«, sagte Lara. »An Ihrem Hangar in der Freihandelszone Sharjah.«
    »Eines meiner Flugzeuge wird dort bereitstehen, um die Ware zu übernehmen.«
    »Wo bringen Sie sie hin?«
    »Ts, ts«, machte Balfour. »Das ist allein Sache des Prinzen.«
    »Wir würden schon ganz gerne wissen, wofür unsere Waffen gebraucht werden.«
    »Soweit ich weiß, gibt es in der Region zurzeit nur einen richtigen Krieg. Den Rest müsst ihr euch schon selbst zusammenreimen.«
    Damit war alles gesagt. Lara wartete, bis Balfour und seine Männer sich entfernt hatten. Die Agenten des pakistanischen Geheimdiensts bildeten die Nachhut.
    Sie blieb noch eine Stunde in Les Grandes Alpes, wo sie mehrere Male mit dem Sessellift nach oben fuhr und dann auf Skiern wieder abfuhr. Als sie ganz sicher war, dass niemand ihr folgte, fuhr sie ein letztes Mal zu Tal, schnallte die Skier ab und gab sie zusammen mit den Skistöcken und Stiefeln am Verleih ab. Anschließend ging sie in die Umkleide, zog ihre Skikleidung aus und verstaute alles ordentlich in einer Umhängetasche.
    Fünf Minuten später trat sie mit Jeansshorts, einem engen schwarzen Top und flachen Schuhen bekleidet ins Freie. Ihre große Uvex-Skibrille hatte sie gegen eine Ray-Ban-Sonnenbrille vertauscht und das Zopfgummi aus den Haaren gezogen, sodass die ungestümen Locken ihr über die Schultern und ins Gesicht fielen.
    Als sie den unteren Teil der Skipiste passierte, warf sie einen letzten Blick hinauf zu den Dachsparren, wo gut versteckt Schneemaschinen unaufhörlich dicke zarte Flocken aus Kunstschnee auf den Hang rieseln ließen. Nicht übel für einen Wüstenstaat, der etliche tausend Kilometer weit weg von Europa ist, dachte sie. Was stand noch gleich

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