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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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vor seinem inneren Auge Emma mit dem USB-Stick in der ausgestreckten Hand sah und ihm klar wurde, dass nur sie diejenige gewesen sein konnte, die Balfours Dateien an Connor übermittelt hatte, entdeckte er den halsstarrigen amerikanischen Offizier an der Spitze der fliehenden Soldaten. Wild mit den Armen fuchtelnd, schrie er seinen Männern zu: »Zurück!«
    Seine Worte verloren sich in einer gigantischen Explosion. Eine orangerote Stichflamme, die so grell war, dass sogar das Licht der Mittagssonne daneben verblasste, schoss in den Himmel. Noch bevor ihn die Schockwelle mit voller Wucht zu Boden warf, sah Jonathan, wie das eine Ende des Humvees hochgerissen wurde, so als stünde der Wagen auf Zehenspitzen, und der Soldat hinterm Steuer in hohem Bogen aus dem Fahrzeug flog. So in etwa muss es sein, wenn in zweihundert Metern Entfernung eine Atombombe explodiert, dachte Jonathan.
    Eine gefühlte Ewigkeit später öffnete er die Augen und stellte überrascht fest, dass er noch am Leben war. Auf einen Ellenbogen gestützt, beobachtete er, wie große Teile des Wellblechdachs aus dem vom schwarzen Rauch verdunkelten Himmel in das am Boden wütende Feuer und den Trümmerhaufen stürzten, der vom Hangar noch übrig war.
    »Kopf runter«, rief Danni und schlug ihm den Ellenbogen weg. »Nimm dich in Acht vor dem Höllenfeuer. Das ganze Waffenlager ist in die Luft gegangen.«
    Jonathan achtete nicht auf sie. Zwischen den Flammen, den Trümmern und dem sich immer noch überschlagenden Humvee hatte er etwas entdeckt. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er auf einen weit entfernten Punkt hinter dem Flammenmeer.
    In sicherer Entfernung von Flammen, Rauch und Zerstörung rasten zwei Jeeps mit hoher Geschwindigkeit davon. Ein weiterer Feuerball schoss in die Luft und versperrte Jonathan für einige Sekunden die Sicht. Als Rauch und Flammen sich ein wenig gelegt hatten, waren die beiden Jeeps irgendwo im Verkehr des Flughafens verschwunden.

65.
    »Du lieber Himmel!«
    Mit aufgerissenem Mund hockte Frank Connor auf der Ecke eines Schreibtischs in der Einsatzzentrale und kümmerte sich keinen Deut darum, was die anderen von seiner offen zur Schau gestellten Fassungslosigkeit hielten. Auf dem Bildschirm vor ihm war Hangar 18 soeben in einer gigantischen Explosion in die Luft geflogen, bevor die Verbindung zum Flughafen Islamabad abriss und der Monitor vor ihren Augen schwarz wurde.
    »Verbinden Sie mich so schnell wie möglich mit dem Kommandanten vor Ort«, wies Connor den Fernmeldetechniker an.
    »Die Funkverbindung steht noch, Sir. Nur die Bildübertragung ist zusammengebrochen.«
    »Dann stellen Sie sie eben wieder her.«
    Im Raum waren alle Führungskräfte von Division versammelt. Spektakuläre Erfolge waren selten genug, und einen solch fulminanten Abschluss einer Operation würde wohl keiner von ihnen, Connor eingeschlossen, je wieder erleben. Connor hatte die Operation dank der Kamera, die auf der Schulter des Kommandeurs des Eingreiftrupps angebracht war, von Anfang an verfolgen können. Auf diese Weise war er Augenzeuge der Stürmung des Hangars, der Ermordung von Lord Balfour und Massoud Haq und des schweren, nicht enden wollenden Feuergefechts geworden. Nach all dem fiel es ihm denkbar schwer, geduldig abzuwarten, bis die Jungs von der Delta Force ihm den Hauptgewinn präsentierten.
    »Haben Sie das Paket sichergestellt?«, erkundigte sich Connor beim Kommandanten.
    »Nein, Sir. Im Augenblick ist es unmöglich, auch nur in die Nähe des Hangars zu kommen. Es können immer noch Munitionskisten hochgehen. Das ganze Gebiet sieht aus wie ein Schlachtfeld, und ich muss mich zuerst um meine Männer kümmern. Zwei von ihnen sind bei dem Einsatz schwer verletzt und ein weiterer ist getötet worden.«
    Betretenes Schweigen breitete sich unter den Personen im Raum aus.
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte Connor.
    Alle Anwesenden hatten einen langen Tag hinter sich. Nachdem Balfours Dateien auf Connors Computer gelandet waren, hatte dieser sie mithilfe einer Stichwortsuche nach den entscheidenden Informationen durchforstet. Doch außer einer Unmenge Daten über Balfours diverse Waffengeschäfte und über einhundert Artikeln zum Thema Marschflugkörper und amerikanische Atomwaffen war dabei herzlich wenig herausgekommen, was ihm bei seiner Suche nach dem Verbleib der Atombombe vom Tirich Mir weiterhalf.
    Erst nach dreistündiger mühseliger Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen stieß Connor in all dem

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