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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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gedehnt mit einem Unterton, der Jonathan Unbehagen bereitete. »Der nächste Stopp ist Ramstein in Deutschland.«
    »Ist das alles?«
    »Nein. Ramstein ist nur ein Zwischenstopp. Nach dem Auftanken fliegt die Maschine weiter zum Luftwaffenstützpunkt McGuire in Wrightstown, New Jersey. Weißt du, wo genau dieser Stützpunkt liegt?«
    »Ja«, erwiderte Jonathan. »Nur gut eine Stunde von New York City entfernt.«

71.
    In Georgetown hatte es angefangen zu schneien, als Jake »the Ripper« Taylor am dreistöckigen Stadthaus mit der grauen Steinfassade Ecke 34th/Prospect Street eintraf. Vor den Stufen zur Eingangstür parkte ein leerer Ford Crown Victoria. Jake Taylor vermutete, dass die beiden Marshals, denen der Wagen gehörte, im Haus bei dem Mann waren, den sie bewachen sollten. Ein Stück weiter um die Straßenecke parkte ein zweiter Crown Vic mit zwei Beamten, die gerade damit beschäftigt waren, ihren Nachmittagskaffee zu trinken. Unauffälliges Auftreten gehörte nicht zu den Stärken der Marshals, dachte Taylor, während er sorgfältig darauf achtete, vorschriftsmäßig an der Kreuzung zu halten, bevor er seine Fahrt fortsetzte. Während des Halts kurbelte er das Seitenfenster herunter und warf kurz einen Blick nach rechts. Direkt hinter dem Stadthaus lag die kleine Seitengasse, genau wie seine Auftraggeberin es ihm beschrieben hatte. Auch das alte Gartenhaus auf dem Grundstück des Nachbarhauses, auf das sie ihn hingewiesen hatte, ragte ein kleines Stück über den Grundstückszaun hinaus und war von der Kreuzung aus gut zu sehen.
    »In einem Gartenhaus auf dem Nachbargrundstück finden Sie den Eingang zu einem geheimen Tunnel, durch den Sie direkt ins Haus gelangen«, hatte sie ihm gesagt. »Das Gartenhaus ist von der Seitengasse aus gut zu erkennen. Mr. Connor ist ein gerissener Bursche. Den Geheimgang benutzt er immer, wenn er glaubt, dass er überwacht wird.«
    Ein gerissener Bursche . Seine Auftraggeberin drückte sich genauso geschwollen aus wie all die nichtsnutzigen Kameltreiber, denen er während seiner Zeit im Irak und Afghanistan zuhauf über den Weg gelaufen war und die sich wegen ihres Uniabschlusses für etwas Besseres gehalten hatten.
    Und woher zum Teufel wusste sie von dem Gartenhaus und der Seitengasse hinter dem Haus?, fragte sich Taylor trotz all seiner Verachtung für die Frau mit einer gewissen Bewunderung. Wahrscheinlich aus der gleichen Quelle, die ihr auch verraten hatte, dass Connor unter Hausarrest stand und soeben von seinem ersten Verhör in der FBI-Zentrale zurückgekehrt war. Auf die gleiche Weise musste sie auch von Connors Besuch bei Malloy in der NGA Wind bekommen haben. Seine Auftraggeberin hatte bestimmt einen Spitzel bei Division eingeschleust, und zwar ganz weit oben .
    »Erledigen Sie Connor«, hatte sie ihm befohlen. »Aber nicht auf Ihre übliche Art und Weise. Es muss wie ein natürlicher Tod aussehen. Connor hat Probleme mit dem Herzen. Es sollte also nicht allzu schwierig werden. Aber nehmen Sie sich in Acht. Connor ist ein in die Ecke getriebenes Tier, und die können durchaus gefährlich werden.«
    Außerdem ist der Mann fast sechzig und sieht aus wie ein Fass, fügte der Ripper in Gedanken hinzu. Frank Connor würde ihm keine Probleme bereiten.
    Der Ripper bog nach links auf die 33rd ab, fuhr dann an der Prospect Street wieder links und kreiste so lange um den Block, bis er schließlich zwei Querstraßen von Connors Haus entfernt eine Parklücke fand. Aus dem Handschuhfach holte er ein Fensterleder, knüllte es zusammen und verstaute es in seiner Tasche. Für alle Fälle steckte er auch sein Teppichmesser ein.
    Nachdem er aus dem Wagen gestiegen war, zog er sich seine dunkelblaue Hafenarbeitermütze tief in die Stirn und vergrub die Hände in den Taschen seiner zweireihigen Jacke. Äußerlich unterschied er sich kaum von jedem x-beliebigen Studenten im Grundstudium, die wegen der nur ein paar Blocks entfernten Universität in dieser Gegend häufiger anzutreffen waren. An der N Street bog er nach rechts ab und ging bis zum Grundstück von Connors Nachbarn. Durch eine offene Pforte gelangte er unbemerkt zu dem Gartenhaus.
    Der Ripper brach kurzerhand das Schloss an der Tür zum Gartenhaus auf und schlüpfte hinein. Im Strahl der Taschenlampe entdeckte er eine alte Steintreppe, die in einen niedrigen, feuchten Tunnel hinunterführte. Im Tunnel roch es wie am Potomac, der nur knapp fünfzig Meter südlich von hier durchfloss. Das Ende des Tunnels wurde von einer Tür

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