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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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Augen blitzten noch so aufgeweckt und herausfordernd wie eh und je.
    Während seiner dreißigjährigen Dienstzeit in Washington hatte er im Finanzministerium, im Pentagon und seit nunmehr zehn Jahren bei Division gearbeitet. Alle, die ihn kannten, waren sich einig, dass Frank Connor in Ausübung seines Jobs den Löffel abgeben würde. Auch Connor war fest davon überzeugt und hätte es auch gar nicht anders haben wollen.
    »Nun denn«, sagte er. »Wie sagt man so schön, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist? Wir sollten versuchen, das Beste aus diesem Fiasko zu machen.«
    »Absolut«, pflichtete ihm Erskine mit übertriebenem Nachdruck bei.
    »Wir sollten Raschids Kumpel mal genauer unter die Lupe nehmen. Kennen Sie ihn?«
    Von seinem riesigen Schreibtisch aus starrte Connor auf das Bild von Prinz Raschids Begleiter auf dem Computerbildschirm.
    »Noch nie gesehen«, entgegnete Erskine. »Wer, glauben Sie, ist der Mann? Ein entfernter Cousin? Ein Warlord aus Afghanistan?«
    »Zu aufgetakelt. Der hier hat Klasse.«
    »Vielleicht einer von Raschids Wahhabiten-Freunden aus Riad?«
    »Von denen würde sich wohl kaum einer an Raschid wenden, wenn er Waffen kaufen will. Dort unten sind doch genug durchgeknallte Fundamentalisten zur Hand, die so etwas direkt vor Ort erledigen können. Außerdem, wenn der Mann tatsächlich einer von den Saudis wäre, wären wir schon längst über ihn im Bilde. Bei all den Augen und Ohren, die wir im königlichen Palast bestochen haben, hätten wir in kürzester Zeit alles über den Mann auf dem Tisch liegen – angefangen von seinem Namen über die Blutgruppe bis hin zu seinem Lieblingsscotch.«
    »Vielleicht ein Freund von Balfour?«, überlegte Erskine.
    Connor stieß ein verächtliches Grunzen aus. »Der Typ weicht Raschid nicht von der Seite. Haben Sie gesehen, wie der Prinz sich vor ihm ins Zeug legt? Er respektiert den Mann. Wer auch immer unser Freund hier ist, das ist ein einflussreicher Macher. Entweder hat er mal etwas getan, was den Prinzen tief beeindruckt hat – dann müsste er bereits irgendwo in unseren Akten auftauchen –, oder er wird bald etwas Derartiges tun, und dann könnten wir richtig in der Scheiße stecken. Besorgen Sie uns ein vergrößertes Foto von ihm, und lassen Sie es von den Jungs der Technikabteilung bearbeiten. Anschließend schicken Sie je einen Abzug zu unseren Freunden in Langley, beim MI6 und in Jerusalem. Vielleicht kann jemand von ihnen den Mann identifizieren.«
    »Wird sofort erledigt.« Erskine machte sich ein paar Notizen auf seinem PDA und verstaute es anschließend in seinem Jackett. Danach wandte er sich zur Tür, doch anstatt hinauszugehen, überprüfte er nur, ob sie fest verschlossen war, kam dann quer durch das Zimmer zurück und setzte sich auf eine Ecke von Connors Schreibtisch. »Wissen Sie, was mir wirklich Sorgen macht, Frank?«
    Connor lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Schießen Sie los.«
    »Die Waffe, die Balfour gefunden hat.«
    »Die Waffe? Das ist wahrscheinlich eine 500-Pfund-Bombe von der Sorte, mit denen wir damals die Mudschaheddin ausgerüstet haben.«
    Erskine kniff die Augen zusammen und schüttelte zweifelnd den Kopf. »Er hätte wohl kaum von Emma wissen wollen, ob sie einen direkten Draht zu Igor Iwanow hat, wenn es sich um eine konventionelle Bombe handelt. Können wir uns den Film von Emmas Kamera noch mal genauer ansehen?«
    Connor spielte die Aufnahme ein weiteres Mal von Anfang an ab, und beide beobachteten konzentriert, wie Balfour Emma das Foto von der Bombe reichte. Die Bilder waren gestochen scharf. Connor hätte Emma am liebsten an sich gepresst und ihr zum Dank für diese hervorragende Leistung einen Kuss auf die Wange gedrückt. Erskine erhob sich von seinem Platz und trat ganz nah an den 50-Zoll-Monitor heran. »Was, wenn das nicht nur eine 500-Pfund-Bombe ist?«
    Connor stützte sich auf die Ellenbogen und beugte sich näher an den Bildschirm heran. »Was wollen Sie damit andeuten?«
    »Wenn es sich nun um eine weitaus größere Bombe handelt?«
    »Was für eine Bombe? Einen Bunkerknacker?«
    »Ich meine nicht die Größe im eigentlichen Sinn«, erwiderte Erskine unheilvoll.
    Connor lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Ich glaube, Ihre Fantasie geht mit Ihnen durch«, sagte er. »Von so einer Bombe hätten wir doch erfahren.«
    Erskine verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Connor nachdenklich über den Rand seiner Brille hinweg. »Sind Sie da wirklich

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