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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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wahrzunehmen, die sich nicht verändern. Konzentrieren Sie sich nicht auf die Gesichter. Gesichter kann man leicht verändern. Prägen Sie sich die Schuhe oder Gürtel und alles, was Ihnen sonst noch besonders auffällig erscheint, ein.«
    »Und wer war die vierte Person?«
    »Das war ich. Ich war die ganze Zeit nur ein paar Schritte hinter Ihnen.«
    »Unmöglich.«
    »Keine drei Meter von Ihnen entfernt, und zwar auf der gesamten Strecke. Und ich habe mir noch nicht mal andere Sachen angezogen.«
    »Aber …«
    Danni warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Also, das Ganze noch mal von vorn.«

22.
    Frank Connor hörte, wie die Küchentür zugeschlagen wurde. Im nächsten Moment polterte jemand lautstark die Treppe hinauf. Die Tür zum Schlafzimmer wurde aufgerissen, und der Kongressabgeordnete Joseph Tecumseh Grant betrat das Zimmer. Er trug eine kurze Sporthose mit einem Sweatshirt. Unter seinem Arm klemmte ein Basketball. Auf seine alten Tage war er zum glühenden Anhänger von Phi Slama Jama geworden, eine Leidenschaft, die er mit etwa der Hälfte seiner Kollegen im Kongress teilte. Als Grant Connor bemerkte, zuckte er unwillkürlich zusammen.
    »Frank! Was zum Teufel …?«
    »Warum hast du mich angelogen, Joe?«
    Grant legte den Basketball ab und schloss die Schlafzimmertür. Das Reihenhaus im Block 300 an der C Street Northeast befand sich in Sichtweite des Kapitols und war der zweite Wohnsitz von Grant und drei weiteren Kongressabgeordneten.
    »Es gefällt mir ganz und gar nicht, dass du mir hier zu Hause auflauerst. Was zum Teufel bildest du dir eigentlich ein?«
    »Setz dich hin, und halt die Klappe.«
    »Du und dein bunter Haufen von ›Agenten‹ jagen mir keine Angst ein. Ihr seid nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Haufen von Verbrechern. Diebstahl und Mord ist alles, worauf ihr euch versteht.«
    »Das reicht, Joe.«
    »Hast du etwa vor, mich einzuschüchtern?« Mit ausgestrecktem Zeigefinger kam Grant wutentbrannt auf Connor zu. »Falls ja, lass dir eines gesagt sein: nicht mit mir!«
    »Jemandem zu drohen ist nicht mein Stil, Joe. Andernfalls wärst du jetzt nicht hier, sondern würdest dich irgendwo auf halbem Weg zwischen Turnhalle und deinem Apartment mit dem Basketball im Arsch auf der Straße wiederfinden. Mir geht es um handfeste Resultate.«
    »Resultate habe ich dir gestern zur Genüge geliefert. Jede deiner Fragen habe ich so gut ich konnte beantwortet. Und jetzt möchte ich, dass du auf der Stelle von hier verschwindest.«
    Connor rührte sich nicht vom Fleck. Wie eine Buddha-Statue thronte er in Grants Drehsessel und musterte diesen mit gleichgültigem Blick. »Lass uns mal Klartext reden, Joe. Ich weiß, dass du mich angelogen hast. Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, hätte ich mich genauso verhalten. Nur leider habe ich nicht die Zeit, tagelang Berichte der Air Force zu durchforsten, in denen ohnehin nur Blödsinn steht. Die Sache mit dem Marschflugkörper passiert genau jetzt und kann nicht warten. Du und ich wissen nur zu gut, dass niemand den Verlust einer Atombombe zugeben würde, bis ich das Ding höchstpersönlich ins Pentagon schleife und vor aller Augen dem Boss der Vereinigten Stabschefs auf den Tisch lege.«
    »Keine Ahnung, wovon du da eigentlich sprichst«, protestierte Grant. »In diesem Land hat niemand eine Bombe verloren. Das ist die reine Wahrheit. Großes Pfadfinder-«
    »-ehrenwort«, fiel Connor in den Schwur ein. »Du wiederholst dich.« Mit finsterer Miene zog er einen großen Briefumschlag aus der Jacke und schleuderte ihn auf den Couchtisch. »Mach ihn auf.«
    Grant trat zum Tisch und hob das Kuvert auf. Als sein Blick auf den Namen des weltbekannten Journalisten fiel, an den der Brief adressiert war, riss er ungläubig die Augen auf. Der Umschlag war nicht zugeklebt. Beim Anblick der Fotos wechselte sein Gesichtsausdruck von Verwirrung zu Wut und schließlich zu Scham. Connor war schon oft Zeuge solch eines Mienenspiels geworden. Als Grant die Aufzeichnungen der Handygespräche las, verlor er endgültig die Beherrschung. Er funkelte Connor wütend an und schien dann plötzlich auf einen Gedanken zu kommen. Achtlos ließ er den Inhalt des Kuverts fallen und begann, fieberhaft Bücher aus den Regalen zu reißen, die polternd zu Boden fielen. Auch diese Reaktion kannte Connor zur Genüge.
    »Wo ist sie, du Schwein? Wo habt ihr sie versteckt?«
    »Mach dir keine Mühe«, entgegnete Connor. »Die Kamera findest du doch nicht. Solche Dinge lassen wir für

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