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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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dass die Geschichte publik wurde. Uns waren im wahrsten Sinn des Wortes die Hände gebunden.«
    »Und keiner hat die Bombe je gefunden?«
    Grant schüttelte den Kopf. »Es grenzte schon an ein Wunder, dass wir das abgestürzte Flugzeug geortet haben. Wir haben alle Wrackteile, die wir finden konnten, vernichtet, weil es an Bord der Maschine geheimes Equipment gab und wir alle Hinweise auf unser Land vertuschen wollten. Aber von der Bombe haben wir nicht die geringste Spur gefunden. Am Ende haben wir sie einfach abgeschrieben. Sie hätte genauso gut im Ozean am Grund des Marianengrabens liegen können. Ich meine, wenn wir nicht an sie herankamen, wer sonst hätte sie in die Finger kriegen sollen?«
    Grants Worte konnten Connor nicht aus der Fassung bringen. In seinen fünfundzwanzig Dienstjahren hatte er schon genug Stümperei, Ausflüchte und Selbstbetrug erlebt. Viele Bürokraten hatten ein Faible für Notlügen, um ihre beruflichen Fehler zu kaschieren. »Wie schwer ist die Bombe, Joe?«
    »Glaub mir, wir haben wirklich alles versucht«, beschwor ihn Grant. »Alles, was menschenmöglich war. Gerade du solltest wissen, dass man manche Dinge besser unter den Teppich kehrt.«
    »Über was für eine Bombe sprechen wir hier?«
    »Wir hatten es mit den Russen zu tun. Was glaubst du wohl?«
    »Ihre Antwort bitte, Herr Kongressabgeordneter.«
    »Eins fünfzig.«
    »Eins fünfzig was?«
    »Einhundertfünfzig Kilotonnen. Der größte Sprengkopf, den wir in einem Marschflugkörper unterbringen konnten.«
    »Wie schwer war noch mal die Bombe von Hiroshima?«
    »Zehn Kilotonnen.«
    Connor starrte Grant an.
    »Sie kann unmöglich wieder aufgetaucht sein«, verteidigte sich Grant. »Sie befindet sich in siebentausend Meter Höhe, gut dreihundert Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Das verfluchte Ding wiegt 1360 Kilogramm. Die Bombe ist futsch, Frank. Hörst du? Sie liegt irgendwo auf dem Grund einer prähistorischen Gletscherspalte. Keiner kommt an sie heran. Das ist vollkommen ausgeschlossen.«

23.
    Das Bergungsteam bestand aus acht Leuten. Einer von ihnen war ein hochgewachsener Hubschrauberpilot aus Pakistan, der seit vierzig Jahren Rettungseinsätze im Hindukusch flog. Der Bergführer, der den Marschflugkörper gefunden hatte, war ein Bauer aus der Gegend und kannte die Route in- und auswendig. Außerdem gehörten noch zwei Atomphysiker und Veteranen des Netzwerks A.Q. Khans, drei Träger für die Ausrüstung und Emma mit zum Team.
    Emma war die Teamleiterin oder, wie Balfour ihr eingeschärft hatte, »seine rechte Hand, um die anderen im Zaum zu halten und dafür zu sorgen, dass sie das Ziel nicht aus den Augen verlieren«. Doch Emma dachte nicht daran, sich allein auf ihre von Balfour zugewiesene Sonderstellung zu verlassen. Für alle Fälle hatte sie in ihrem Rucksack eine Uzi verstaut.
    Punkt elf Uhr vormittags stand Emma auf einem zweitausendsechshundert Meter hoch gelegenen Landeplatz in Chitral, vierhundert Kilometer nordöstlich von Islamabad und einen Steinwurf von der afghanischen Grenze entfernt, wenn man denn einen Stein über die hoch aufragenden Berggipfel rund um das ärmliche Dorf hätte werfen können. Mit dem Rücken zum eisigen Nordwind studierte Emma zusammen mit dem Piloten und dem Bergführer eine Wanderkarte für die Region.
    »Bombe sein hier.« Der Bergführer deutete auf einen roten Punkt in der Nähe des Tirich-Mir-Gipfels.
    »Das ist aber verdammt hoch«, stellte Emma beim Blick auf die Höhenangabe fest. »Siebentausend Meter.«
    »Keine Sorge, Madam«, beruhigte sie der Bergführer in seinem abgehackten, gebrochenen Englisch. »Bombe nicht sein siebentausend Meter hoch. Schneelawine im Frühling. Vielleicht Bombe rutschen runter am Berg. Jetzt vielleicht sein sechstausend Meter hoch. Nicht mehr.«
    Emma ließ sich die Informationen durch den Kopf gehen. Sechstausend Meter waren immer noch sehr hoch. Ohne ausreichend Zeit, sich zu akklimatisieren, würde das Team Sauerstoff brauchen. »Sind Sie sicher, dass Sie die Stelle wiederfinden?«
    »Mein Bruder dort oben. Lord Balfour zahlen.«
    Emma wandte sich an den Piloten. »Wie hoch kommen Sie mit dem Hubschrauber?«
    »Fünftausend Meter.«
    »Nicht höher? Mehr ist wirklich nicht drin?«
    »Bei meinem Heli nicht. In dieser Höhe ist die Luft ziemlich dünn, sodass es schwierig wird mit dem Auftrieb. Um noch höher auf den Berg zu kommen, brauchen Sie einen Militärhubschrauber. Tut mir leid.«
    »Gibt es wenigstens einen Platz in der

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