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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Voss Peterson
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Perry.
    Der Anblick traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Kane hatte Perry die Kehle durchgeschnitten. Damit er zu Risa konnte.
    Mit steifen Bewegungen schritt Trent um die Leiche herum und betrat das Zimmer.
    Zusammengesunken hockte Risa in einem Sessel. Ihr Gesicht war wachsbleich, und sie zitterte so sehr, dass er es von der Tür aus sehen konnte.
    Grantsvilles junger Polizeichef stand halb über sie gebeugt, Kugelschreiber und Notizblock in der Hand.
    Mit vier langen Schritten war Trent bei ihr. Entschlossen schob er Rook aus dem Weg, fiel auf die Knie und zog Risa in die Arme.
    Er barg sein Gesicht in ihrem Haar, ihr schwacher Lavendelduft überlagerte den des Todes.
    Kane hatte sie nicht gekriegt. Zumindest nicht körperlich. Sie war unverletzt.
    Und voller Todesangst.
    Unbändige Wut ergriff ihn. Der Killer musste ihr Haus beobachtet und das Polizeiaufgebot genossen haben. Das Entsetzen der Beamten über sein Kunstwerk. Seine Macht über sie. Er musste auch Risa am Tatort entdeckt haben und ihr zum Hotel gefolgt sein.
    Trent hätte sich denken können, dass Kane in der Nähe lauerte, um sein Publikum zu sehen. Er hätte wissen müssen, dass Risa in Gefahr geriet, wenn er sie an den Tatort brachte.
    Denn er kannte Kane. Er hatte sich in seine Gedanken versetzt. Zwei Jahre lang.
    Aus welchem Grund also hatte er Risa mitgenommen? Warum hatte er sie nicht in der Sicherheit des Hotels gelassen? Sie war allein zurückgeblieben, nachdem er sie Kane förmlich auf dem Silbertablett präsentiert hatte. Weshalb hatte er sie danach ins Hotel zurückgeschickt, mit nur einem jungen Polizisten als Wache?
    Er hätte sie verlieren können. Für immer.
    Panik packte ihn. Nur mit größter Mühe konnte er seine Fassung bewahren.
    Er war nicht davon ausgegangen, dass Kane sich so schnell an Risa heranwagen würde, sondern hatte geglaubt, er würde zunächst eine andere Frau umbringen, so wie er es bei seiner ersten Frau gemacht hatte. Aber er hatte sich geirrt. Tödlich geirrt.
    Doch er hatte Risa nicht verloren. Sie war hier, in seinen Armen. Aber das war nicht sein Verdienst. Trent zwang sich, sie loszulassen. Er schaute ihr in die trüben Augen. „Was ist passiert?"
    „Er hat versucht hereinzukommen, aber Deputy Perry hatte mir gesagt, ich solle ..." Sie presste die Hand auf den Mund. Ihre Fingerzitterten. „Ich schaute durch den Spion. Er lächelte mich nur an. Und seine Augen ... diese kalten, hasserfüllten Augen..."
    Wieder überkam Trent eine Welle heißer Wut. Doch er musste sich beherrschen. Er durfte sich jetzt nicht vergessen. Risa brauchte ihn. Ihretwegen musste er ruhig bleiben. Er rieb ihr die Arme, versuchte sie zu wärmen, als wäre Kälte dafür verantwortlich, dass sie zitterte.
    „Erzähl weiter."
    „Er schlitzte die Tür mit seinem Messer von oben bis unten auf und schaute dabei durch den Spion, als könnte er mich sehen. Es war, als würde er mich aufschlitzen." Ein Schauder schüttelte sie.
    Trent biss die Zähne zusammen. Was gäbe er nicht alles dafür, Kane in diesem Augenblick hier zu haben. Dann würde er diesem Schweinehund zeigen, was er verdiente...
    Bebend holte Risa Luft. „Und dann ging er einfach davon. Ich habe die Polizei angerufen.
    Erst als Chief Rook ankam, erfuhr ich, was Kane mit Deputy Perry gemacht hatte." Sie biss sich auf die Unterlippe. Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie schloss die Augen. Eine Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht.
    Trent hob die Hand und strich sie ihr hinters Ohr. Sanft glitten seine Finger über ihre seidenweiche Haut.
    Was hätte er getan, wenn Kane...? Er wusste es nicht. Und Gott sei Dank musste er es auch nicht herausfinden. Sie war in Sicherheit. Zumindest für den Augenblick.
    Bis er sie Kane wieder vor die Füße legte. Und das würde schon bald der Fall sein.
    Diesmal in voller Absicht.
    Er atmete ein paar Mal tief durch, weil sich alles in ihm gegen diesen gefährlichen Plan sträubte. Im Autopsieraum hatte Donatelli über die Falle gesprochen, die sie dem Killer stellen wollten. Trent wusste, dass es unvermeidlich war, aber bislang hatte er jeden konkreten Gedanken daran verscheut. Er hatte ihn verdrängt. Hatte sich mit weniger schmerzlichen Optionen befasst. Inzwischen blieb ihnen jedoch keine Wahl mehr. Nicht nach zwei Toten. Er musste sich der Realität stellen. Sie würden ihm eine Falle stellen. So bald wie möglich.
    Und Risa würde der Köder sein.
    Trent legte die Arme um sie und zog sie an sich. Er musste es ihr sagen. Und obwohl

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