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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Voss Peterson
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tun?
    Bestand irgendeine Verbindung zwischen dem Wärter und dem Killer? Schon damals, zwei Jahre, bevor Dryden Kane gefasst wurde?
    Sie kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, um Duanes Gesichtsausdruck genauer zu betrachten. Erinnerungsfetzen schossen ihr durch den Kopf. Duane, der sie aus dem Gefängnis anrief, um Dixies Hochzeit mit Kane zu verhindern. Seine hasserfüllten Worte, als sie mit ihm am Eingang stand.
    Abschaum wie er verdient es nicht zu leben. Keinen einzigen Tag länger. Nicht einmal in einem solchen Loch wie diesem hier.
    Duane konnte Kane nicht geholfen haben. Er hasste ihn und hätte niemals einem Serienmörder zur Flucht verholfen.
    Oder doch?
    Ich habe Kane nichts Derartiges zukommen lassen. Ich hätte ihm höchstens eine Kugel in den Kopf verpasst.
    Es kroch ihr kalt den Rücken hoch.
    Trent hob den Kopf, und der Ausdruck in seinen Augen sagte ihr, dass er die gleichen Gedanken hatte. Ohne ein Wort beugte er sich vor, wühlte im Karton und holte schließlich eine Akte hervor.
    Konzentriert blätterte er sie durch. Schließlich hatte er offenbar gefunden, was er suchte.
    Er hielt Risa einen Bogen Papier hin. „Ashley Dalton hatte einen Freund. Für eine kurze Zeit wurde er von der Polizei verdächtigt. Aber der Verdacht bestätigte sich nicht."
    Sie schaute auf das Blatt. Der Name des Verdächtigen sprang ihr förmlich entgegen.
    Duane Levens.
    Sie blickte hoch. Ihre Blicke trafen sich. Nun war alles ganz klar. Duanes Versuch, Dixie davon abzuhalten, dieses Monster zu heiraten. Seine Bemerkungen, dass Kane das Leben nicht verdient hätte. All das ergab einen Sinn.
    „Kane hat Duanes Freundin umgebracht. Und nun will er Rache."
    Trent packte das Steuerrad fester und jagte den Wagen in schnellem Tempo durch die Kurven der gewundenen Straße. Mit jeder Drehung der sirrenden Reifen entfernte sich das Lilac Inn mehr und mehr und schickte ihn der düsteren Realität entgegen. Bald sah er nur noch den dunklen Waldsaum im Rückspiegel.
    Neben ihm saß Risa, eine Hand am Türgriff, die andere am Armaturenbrett. Der Sicherheitsgurt hielt sie fest im Sitz. Seit sie den Zeitungsausschnitt gefunden hatten, waren kaum Worte zwischen ihnen gefallen. Risa hatte sich zur Abreise fertig gemacht, während er dafür sorgte, dass die Falle erst in Gang gesetzt wurde, wenn sie Nachforschungen über Levens angestellt hatten.
    Duane Levens, dieser verdammte Dummkopf!
    Es war schon schlimm genug, dass er Kane bei der Flucht geholfen hatte. Sein hirnverbrannter Akt von Selbstjustiz hatte zwei weitere Menschen das Leben gekostet, und niemand konnte garantieren, dass er nicht auch Dixie auf dem Gewissen haben würde.
    Oder Risa.
    Allein deswegen hätte Trent ihm am liebsten den Hals umgedreht.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und atmete tief durch, um einen klaren Kopf zu bewahren. Gefühle durften seine Entscheidungen nicht beeinflussen. Das konnte er sich nicht leisten. Er musste sich darauf konzentrieren, Kane zu finden. Levens würde ihm vielleicht entscheidende Hinweise geben. Nichts würde er unversucht lassen, um Dixie zu retten und Risa vor dem Mörder zu bewahren.
    Wieder warf er ihr einen Blick zu. Trotz der neuen Entwicklungen konnte er nicht verhindern, dass seine Gedanken zu der vergangenen Nacht abschweiften. Noch immer hatte er den süßen Duft ihrer seidigen Haare in der Nase, spürte ihre samtige Haut unter den Fingern. Er war wie ein Verhungernder gewesen, der sich an einer reich gedeckten Tafel laben konnte.
    Er hatte von Risa nicht genug bekommen können. Wem versuchte er eigentlich etwas vorzumachen? Noch immer hatte er nicht genug von ihr. Auch jetzt nicht, da sie neben ihm saß und ihn mit ihrer Wärme, ihrem Licht erfüllte.
    Und genau das machte ihm Sorgen. Wie sollte er ohne sie leben?
    Sein Herz wollte sie nicht mehr hergeben.
    Er konnte diese Frage nicht beantworten. Erst musste er Kane finden. Und Dixie.
    Regentropfen klatschten gegen die Windschutzscheibe und verwandelten die gewundene Straße in eine schwarze Asphaltschlange. Trent schaltete den Scheibenwischer an. Die Bäume rasten an ihnen vorbei, ein verschwommenes Mosaik aus Grün und Braun. Bald darauf erreichten sie das Ende der Straße. Langsam rollte er an die Kreuzung heran, dann gab er Gas und schoss auf den Highway.
    Als sie auf der schnurgeraden Straße dahinsausten, entspannte sich Risa ein wenig. Sie wandte sich zu Trent um. „Wird das FBI vor uns bei Duane sein?"
    „Sehr wahrscheinlich." Ihm wäre es lieber

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