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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Voss Peterson
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töten?"
    Levens' Kinn bebte, während er um Fassung rang. „Ashley hat nicht verdient, was er ihr angetan hat. Ich wollte ihn dafür bezahlen lassen. Er sollte dafür büßen."
    „Er saß im Gefängnis, Duane. Rechtskräftig verurteilt."
    „Das nennen Sie Buße? Drei Hofgänge am Tag, Fernsehen, Fitnessausrüstung, Bücher.
    Sondervergünstigungen von den Kollegen. Eine hübsche junge Frau, die es kaum erwarten kann, ihn zu heiraten." Er atmete schwer. Seine Augen sprühten Funken. „Er verdient die Hölle, die er Ashley und den anderen Mädchen bereitet hat. Er verdient den Tod."
    „Das mag sein." Risa schüttelte den Kopf. „Ich weiß jedoch nur eins: Solange Kane im Gefängnis saß, befand sich Dixie in Sicherheit."
    Levens zuckte zusammen. „Es war nicht meine Absicht, dass er entfliehen konnte und Ihre Schwester entführt. Er sollte leiden. Ich wollte, dass er stirbt."
    „Was also lief schief?"
    „Ich ließ ihn in den Entsorgungsbereich, und dann wartete ich beim ersten Stopp des Müllwagens nach dem Gefängnis auf ihn. Aber er befand sich nicht mehr im Wagen. Er muss schon während der Fahrt irgendwie herausgekommen sein."
    „Ist Ihnen denn nicht der Gedanke gekommen, dass er schon früher verschwinden könnte?"
    Trent versuchte nicht einmal, seine Fassungslosigkeit vor so viel Naivität zu verbergen.
    „Eigentlich hätte es nicht geschehen dürfen. Vom Gefängnis zum nächsten Stopp geht es direkt auf den Highway. Mit rund neunzig Stundenkilometern. Bei einer solchen Geschwindigkeit kann er nicht abspringen." Levens blickte müde zu Risa. Er wirkte abgekämpft. So, als hätte ihn alle Kraft verlassen. Als hätte sein Hass die Seele verbrannt und nur noch eine leere Hülle hinterlassen. „Es tut mir Leid."
    Trent spürte einen bitteren Geschmack im Mund. Er verstand, warum Levens so gehandelt hatte. Den Hass, das Bedauern, das Scheitern. Er verstand all das. Nur zu gut. „Haben Sie eine Ahnung, wo Kane sich jetzt aufhalten könnte?"
    „Nein." Der Wärter schloss bedrückt die Augen. „Wenn ich es wüsste, würde er jetzt schon nicht mehr leben."
    Ein Handy klingelte, durchschnitt das Schweigen nach Levens' Worten und vertrieb Trents Enttäuschung. Er griff nach dem Handy, aber sein Display blinkte nicht.
    Donatelli nahm sein eigenes Handy, schüttelte jedoch den Kopf.
    Wieder klingelte es. Diesmal kam das Klingeln eindeutig aus Risas Richtung.
    „Ich hatte ganz vergessen, dass ich meins mitgenommen habe." Sie holte den Apparat aus der Jackentasche und hielt ihn ans Ohr „Hallo?"
    Trents Haut begann vor Erwartung zu prickeln, wie von tausend winzigen Nadeln.
    Risa schluckte. Sie war plötzlich leichenblass.
    „Dixie, bist du es?"

13. KAPITEL
    Risa rauschte das Blut in den Ohren. Sie umklammerte das Handy fester, als wäre es Dixie selbst und als hätte sie Angst, auch ihre Schwester würde sie verlassen, wenn sie es losließe.
    Sie blickte Trent an.
    Mit einem schnellen Schritt war er bei ihr, legte den Arm um ihre Schultern, zog sie an sich und presste den Kopf an ihren, dicht an ihrem Ohr.
    Sie drehte das Handy ein wenig zur Seite, damit er besser hören konnte. „Wo bist du, Dixie? Sag mir, wo du bist, dann komm ich und hole dich."
    „Nein." Obwohl ihre Schwester flüsterte, klang ihre Stimme furchterfüllt. Ein angstvoller Schrei hätte Risa nicht weniger erschüttert. „Du kannst nicht kommen und mich holen. Er will dich, Risa. Er ist hinter dir her."
    Er war hinter ihr her, aber zuerst würde er Dixie umbringen. Panik schnürte ihr die Kehle zu. „Von wo aus rufst du an?" Sie schluckte, um die Heiserkeit loszuwerden. „Wo ist er jetzt?"
    „Draußen. Er weiß nicht, dass ich anrufe."
    Schreckensbilder stiegen vor Risas geistigem Auge auf. Wenn Kane Dixie nun beim Telefonieren entdeckte? „Bist du sicher, dass er nicht gleich wieder hereinkommt?"
    „Ja, ich bin sicher."
    „Kannst du weglaufen, Dixie?"
    „Er ist draußen im Garten. Er würde mich sehen und mich jagen. Das macht er immer so.
    Es gefällt ihm. Er wird es auch mit mir machen ..." Sie fing an zu schluchzen. „Diesmal habe ich wirklich alles falsch gemacht. Alles."
    „Es ist schon okay, Dix."
    „Nein, das ist es nicht. Ich dachte, er liebt mich. Das habe ich wirklich geglaubt."
    Die Qual in der Stimme ihrer Schwester zerriss Risa fast das Herz. Schuldgefühle drohten sie zu erdrücken. „Ich weiß, Dix. Es tut mir so Leid. Wenn ich nicht..."
    „Es war nicht deine Schuld, Rees."
    „Ich habe dich

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