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Gewagter Einsatz

Gewagter Einsatz

Titel: Gewagter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Voss Peterson
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verlassen."
    „Und das habe ich dir lange übel genommen. Aber ich habe mich geirrt." Dixies Schluchzen wurde zu einem Schniefen, und ihre Stimme wurde fester, entschlossener. „Wenn mir etwas passiert, möchte ich nicht, dass du dir Vorwürfe machst."
    „Es wird nichts geschehen, Dixie. Ich werde es nicht zulassen."
    „Du hast keine Kontrolle über das, was jetzt kommt, also lass mich zu Ende reden." In ihrer Stimme schwang plötzlich eine Bestimmtheit, eine Stärke mit, die Risa noch nie bei ihrer Schwester gehört hatte. „Es war nicht deine Schuld, dass unsere Mutter trank und mein Vater mich nicht liebte. Und es war auch nicht deine Schuld, dass ich mir so verzweifelt wünschte, von Dryden geliebt zu werden, und deshalb nicht sah, wie er wirklich ist. Du darfst dir also keine Schuld mehr geben, hörst du?"
    Ein warmes Gefühl des Stolzes erfüllte Risa mit einem Mal. Dixie hatte die Hölle durchlebt und Ängste erfahren, die man nicht einmal seinem ärgsten Feind wünschte. Doch anstatt zu jammern und zu verzweifeln, sich aufzugeben, war sie daran gewachsen. Risa schwor sich, dafür zu sorgen, dass sie die Sache heil überstand.
    „Sag mir, wo du bist, Dix."
    „Versprich mir, dass du dir keine Schuld anlastest. Egal, was passiert."
    Egal, was passiert. Risa schloss die Augen und versuchte, die schrecklichen Bilder zu vertreiben, die sie auf einmal vor sich sah.
    „Ich verspreche es. Also, sag, wo bist du?"
    „Ich kann es dir nicht verraten. Du würdest mich suchen. Und genau das will Dryden." Sie klang fest entschlossen. „Ist Trent bei dir?"
    „Ja." Risa öffnete die Augen wieder und richtete sie auf Trent. Er erwiderte ihren bedeutungsvollen Blick. „Wirst du ihm sagen, wo du bist?"
    „Hol ihn ans Telefon. Und, Risa ..."
    „Ja, Dix?"
    „Ich hab dich lieb."
    Risa schnürte es die Kehle zu, Tränen bahnten sich ihren Weg. „Ich dich auch, Dix." Sie schluckte und reichte Trent das Handy.
    In seinen Augen las sie, dass er wusste, was es sie kostete, die Verbindung zu ihrer Schwester zu unterbrechen und ihm das Handy zu überlassen. „Hier ist Trent, Dixie. Wir vom FBI und der Sheriff mit seinen Leuten werden dich befreien. Rees bringe ich ins Polizeirevier von Grantsville. Dort ist sie sicher, während wir dich holen. Sie wird dich nicht suchen, das garantiere ich. Also, wo bist du?"
    Trent brachte den Wagen vor dem Polizeirevier zum Stehen. Er starrte durch die Windschutzscheibe nach draußen, vermied es jedoch, Risa anzublicken.
    Wie versteinert saß sie auf dem Beifahrersitz, die Lippen fest zusammengepresst, die Arme vor der Brust verschränkt. Ihre Verzweiflung, ihr e Wut waren fast mit Händen greifbar. „Ich will mitkommen, Trent. Wegen Dixie." Nicht zum ersten Mal auf dieser Fahrt stieß sie die Worte hervor.
    „Und ich sage es dir nochmals, Rees, ich werde mich um Dixie kümmern. Und um dich auch."
    „Indem du mich einsperrst?"
    „Ja, wenn du es so ausdrücken willst."
    „Aber du hast selbst gesagt, das FBI und der Sheriff und seine Leute werden bei Dixie sein. Wie kann mir da etwas passieren? Ich wäre völlig sicher."
    „Mitten im Kugelhagel? Nein, das denke ich nicht." Allein die Vorstellung, dass sie auch nur in der Nähe einer solchen Aktion war, trieb ihm den Angstschweiß auf die Stirn. Auch wenn er davon ausging, dass alles nach Plan lief und sie den Mörder überwältigen und Dixie lebend herausholen konnten. Wenn nicht... Rasch verscheuchte er diesen Gedanken. Er durfte nicht einmal daran denken, dass etwas schief laufen könnte. „Ich will dich nicht dabeihaben."
    „Und genau darum geht's, nicht wahr? Du willst nicht, dass ich da bin. Nicht einmal, wenn alles vorbei ist."
    Wie sehr sie sich irrte. Er wollte sie dabeihaben. Für immer bei sich haben. Aber das war unmöglich. „Ich möchte dich in Sicherheit wissen. Und da kommt zurzeit nur ein Ort infrage: das Polizeirevier."
    „Weit weg von dir."
    „Ja."
    „Hast du letzte Nacht nichts gelernt?"
    „Letzte Nacht?" Er sah sie überrascht an. „Was hat das mit all dem hier zu tun?"
    „Zusammen sind wir stärker, Trent. Ich hatte gehofft, das wäre dir klar geworden."
    Letzte Nacht hatte er eine Menge Dinge gefühlt. Erstaunliche Dinge. Die Nacht war ein Traum gewesen. Doch wenn sich eins in den vergangenen Jahren in sein Gedächtnis eingebrannt hatte, dann die Erfahrung, dass Träume nicht von Dauer sein konnten. Er musste die Wirklichkeit akzeptieren.
    „Die letzte Nacht war wundervoll. Sie ändert allerdings nic

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