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Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Gewagtes Spiel der Leidenschaft

Titel: Gewagtes Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Mckay
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Pflegemutter bestimmt hat, um nach ihrem Tod für genauso viel Zwist und Ärger zu sorgen wie zu ihren Lebzeiten?“
    Jonathon spürte, wie sich Wendy aus seiner Umarmung lösen wollte, aber er drückte sie weiter an sich. „Ich habe Bitsy nicht gekannt, darum kann ich mir darüber kein Urteil erlauben. Aber ich kenne Wendy, und ich weiß, sie wird eine wunderbare Mutter sein.“
    Nachdem ihre Mom ihn lange genug angesehen hatte, um zu erkennen, dass er seine Worte ernst meinte, nickte sie. „Helen sieht in dem Baby nicht viel mehr als ein schreiendes, weinendes Dollarzeichen. Für sie bedeutet Peyton einen größeren Anteil an Memas Erbe. Helen wird kämpfen, um das Baby zu bekommen.“
    „Helen hat drei Söhne, und bei deren Erziehung hat sie sich nun wirklich nicht mit Ruhm bekleckert“, hielt Wendy dagegen. „Vielleicht würde ich das Ganze anders sehen, wenn sie die Jungs nicht sofort aufs Internat geschickt hätte, als sie gerade eben alt genug dafür waren.“
    „Mach dich darauf gefasst, dass Helen sich nicht einfach so geschlagen geben wird. Wenn es um Geld geht, ist sie wie ein Kampfhund, dem man einen Knochen abnehmen will.“
    „Das mag sein“, warf Jonathon ein. „Aber Helen ist jetzt nicht hier, und wir haben das ganze Wochenende Zeit, um Mema davon zu überzeugen, dass wir die besten Eltern für Peyton sind.“
    „Ihr beide könnt froh sein“, machte Marian ihm deutlich, „dass wir zu euch gekommen sind, anstatt zu warten, bis ihr uns besuchen kommt.“ Sie sah Wendy an. „Das könnte eure einzige Gelegenheit sein, Mema ungestört davon zu überzeugen, dass ihr beide tatsächlich das glückliche, verliebte Paar seid, das ihr uns vorspielt.“
    Es gab wenige Dinge, die Jonathon Angst machten. Er hielt sich selbst für einen Mann der Logik und der Vernunft. Irrationale Ängste waren was für kleine Kinder, nicht für Erwachsene. Er war ein Mann, der sich seinen Ängsten stellte und sie bezwang.
    Allerdings gab es da eine Angst, der er sich lieber nicht stellen wollte, was mit ein Grund dafür war, dass er am Samstagabend kurz vor Mitternacht noch immer mit Wendys Vater und Onkel zusammen in der Küche saß und zwanzig Jahre alten Scotch trank, während er sich von ihnen Geschichten aus der texanischen Politik und dem Ölgeschäft erzählen ließ.
    Sie hielten ihn davon ab, sich in sein Schlafzimmer zurückzuziehen, aber das war nicht so schlimm, fürchtete er sich doch viel mehr davor, sich in sein Bett zu legen, das er sich nun mit Wendy teilen musste. Hinzu kam die Erkenntnis, dass ihm die Worte ihrer Mutter nicht mehr aus dem Sinn gehen wollten.
    Zwar hatte er Wendy immer wieder vor Augen gehalten, wie egoistisch seine Motive waren, aber aus einem unerfindlichen Grund störte ihn die Vorstellung, dass ihre eigenen Absichten vielleicht nicht so klar und eindeutig waren, wie sie vorgab. Klar war ihm nur, dass ihm die Möglichkeit zuwider war, ihre Heirat könnte nur ein weiterer rebellischer Akt von vielen sein, mit denen sie ihre Eltern vor den Kopf zu stoßen versuchte. Wenn dieses Vorhaben scheiterte, würde sie womöglich sehr schnell das Interesse an ihm verlieren.
    Zu seinem Verdruss verspürte er eine aufkeimende Panik, als ihr Onkel aufstand, den Rest aus seinem Glas im Stehen austrank und dann erklärte: „Jonathon, ich weiß Ihre Gastfreundschaft zu schätzen, und den Scotch ebenfalls, aber wenn ich nur noch ein Glas mehr trinke, werde ich das morgen früh bereuen.“
    Auch Wendys Dad erhob sich. „Marian wird mir morgen die Hölle heißmachen“, meinte er.
    Jonathon hielt die Flasche hoch. „Kann ich Ihnen wirklich nicht noch ein Gläschen anbieten?“
    „Na ja …“, begann ihr Dad, aber Hank gab ihm einen Klaps auf die Hand.
    „Wir halten ihn nur von seiner Braut fern“, sagte er dann. „Kein Mann sollte seine Zeit mit alten Säcken wie uns verbringen, wenn seine frischgebackene Ehefrau für ihn das Bett warmhält.“
    Fast hätten diese Worte Jonathon ein Lächeln entlockt. Tatsächlich konnte er Wendys Familie viel besser leiden, als er zugeben wollte. Auch wenn sie sie für großspurig und oberflächlich hielt, gefiel ihm diese Mischung aus kumpelhaftem Charme und messerscharfer Intelligenz.
    Und je länger er die beiden hier in der Küche festhielt, desto größer war die Chance, dass Wendy bereits fest schlief. Aber diesen Gefallen wollten sie ihm nicht tun, sondern wankten Arm in Arm die Treppe hinauf zu den Gästezimmern, in denen sie einquartiert waren. Er

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