Gewagtes Spiel der Leidenschaft
gewohnte Geste als einigermaßen beruhigend – auch wenn normalerweise kein leeres Fläschchen auf seinem Nachttisch stand …
„Hattest du Schwierigkeiten, sie zum Einschlafen zu bringen?“, fragte er und legte seinen Collegering neben die Uhr. Dann zögerte er kurz, da er im Begriff war, zum ersten Mal auch den Ehering abzustreifen.
„Nein“, antwortete sie, rieb sich die Augen und drückte den Rücken ein wenig durch, um sich zu strecken. „Ich glaube, sie gewöhnt sich allmählich an den neuen Tagesablauf. Um elf habe ich sie geweckt, ihr das Fläschchen gegeben, und danach ist sie gleich wieder eingeschlafen …“
Jonathon sah zu ihr, da ihm auffiel, dass ihre Stimme leiser und leiser geworden war. Ihr Blick ruhte auf dem Ring an seinem Finger, dann schaute sie ihm in die Augen, während er wie in Trance wahrnahm, wie sie mit der Zunge über ihre Lippen strich. Wieder überkam ihn das Verlangen, sie zu küssen und sie zu … Ein Glück, dass Peyton an ihre Brust gedrückt fest schlief und ihn so von allen Dummheiten abhielt, die ihm durch den Kopf gingen.
Er zog den Ring vom Finger und legte ihn zur Uhr und dem anderen Ring, woraufhin Wendy ein Licht aufging.
„Ich liege auf deiner Seite, oder?“, fragte sie und lächelte ihn ein wenig verunsichert an.
„Das macht nichts.“
„Nein, nein, ich rutsche rüber. Einen Augenblick.“ Als sie sich aufsetzte, begann sich Peyton zu winden, und Wendy erstarrte mitten in der Bewegung.
„Leg sie einfach in die Mitte“, sagte er. „Sie kann da schlafen.“
„Meinst du wirklich?“
„Na klar.“ Zugegeben, er hatte einen guten Grund, das Kind bei ihnen im Bett zu behalten. Solange Peyton im selben Zimmer war, würde er zwar sowieso nicht versuchen, sich Wendy zu nähern, aber das Baby zwischen ihnen schlafen zu lassen, kam einem Geniestreich gleich.
„Okay“, sagte Wendy und drehte sich zur Seite, um Peyton vorsichtig in der Bettmitte abzulegen. Dann kletterte sie auf Händen und Füßen über das schlafende Baby auf die andere Seite des Betts.
Der Anblick, wie sich der Stoff der Boxershorts über ihrem Po spannte, ließ ihn innerlich aufstöhnen. Eine kalte Dusche wäre jetzt wohl genau das Richtige. Nein, es wäre vermutlich sogar viel besser, in der Dusche zu schlafen und das kalte Wasser laufen zu lassen. „Du musst nicht die Seite wechseln“, betonte er.
„Ich will es aber“, antwortete sie, räumte die Kissen auf der Seite, die von nun an immer ihre Seite des Betts sein würde, weg und legte sie auf den Fußboden. „Wenn ich bedenke, was du in den letzten Wochen alles für mich getan hast …“
„Stell mich nicht wie einen Helden dar. Du weißt, warum ich dich geheiratet habe.“ Das Problem war nur, dass er sich nicht sicher war, ob er selbst überhaupt noch wusste, warum er sie geheiratet hatte. „Meine Motive waren nicht uneigennützig.“
Sie reagierte mit einem Lächeln, das zugleich ein wenig traurig wirkte. „Ich weiß, aber für meine Motive gilt das Gleiche.“
Nachdem er ein oder zwei Minuten lang neben dem Bett gestanden und sie nur angesehen hatte, fragte Wendy ihn auf einmal: „Willst du dich nicht ausziehen?“
Er war davon überzeugt, dass sie damit nur ihre eigene Verlegenheit zu überspielen versuchte.
„Wendy …“
„Lass mich raten. Du bist unter deinem eleganten Hemd bestimmt schneeweiß, weil nie Sonne an deine Haut kommt, wie? Oder hast du über die Feiertage ein paar Pfund zugelegt? Liegt es daran? Ist das der Grund, warum du wie angewurzelt und immer noch komplett angezogen dastehst?“
Er hatte nicht vor ihr zu sagen, warum er seine Kleidung weiter anbehielt. Wenn ihr nicht klar war, wie dünn und fast durchsichtig ihr Tank Top war und wie scharf ihn dieser Anblick machte, würde er es ihr bestimmt nicht sagen.
„Ich guck auch nicht hin“, zog sie ihn auf und drehte sich demonstrativ zur Seite. „Jetzt sehe ich nichts mehr. Wenn du willst, kannst du auch das Licht ausmachen.“
Angesichts ihrer Albernheit verdrehte er die Augen, dann machte er die Nachttischlampe aus, ehe er begann, sein Hemd aufzuknöpfen.
„Ich nehme an, du hast mit Dad Frieden geschlossen“, sagte sie, als es dunkel wurde.
„Das nehme ich auch an.“ Er warf das Hemd in die Richtung, wo sich der Stuhl befand, dann entledigte er sich seiner Schuhe und Socken. „Er ist gar kein so übler Kerl.“
„Stimmt.“ Ihre Stimme klang in der Dunkelheit leise und verhalten. „Ist er wirklich nicht. Früher oder später
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