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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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einem Blick, der für seinen Geschmack entschieden zu nüchtern, zu abschätzend war –, erklärte Catriona ihm: »Deinem Kaffee wurde Gelber Eisenhut beigemischt und wahrscheinlich auch noch Bilsenkraut. Aber es ist der Eisenhut, der eine besonders starke und nachhaltige Wirkung hat. Er schwächt die Muskeln, und es dauert erheblich länger, als man denkt, bis er seine schädigende Wirkung vollständig verloren hat. Bei der Menge, die du davon geschluckt haben musst, dauert es im Allgemeinen Wochen, bis eine vollständige Genesung eingetreten ist.«
    »Wochen?« Entsetzt starrte Richard sie an.
    Sie lächelte beruhigend. »In deinem Fall verhält es sich jedoch etwas anders; du hast eine sehr robuste und … äh, vitale Konstitution. Wenn du im Bett bleibst und alles aufisst, was die Köchin dir schickt, bis du wieder ohne fremde Hilfe stehen und gehen kannst, wirst du womöglich innerhalb einer Woche wieder so weit genesen sein, dass du dieses Zimmer verlassen kannst.«
    »Eh bien – deine Frau hat gesprochen. Sie ist hier die Heilerin, und du musst auf sie hören.« Helena ließ Richards Hand los, schob sie unter die Bettdecke und tätschelte dann begütigend seinen Arm. »Du wirst schön brav sein und schnell wieder gesund werden, damit ich mir keine Sorgen mehr um dich machen muss, ja?«
    Richard starrte seine Stiefmutter an, dann blickte er zu Catriona hinüber und sah das kriegerische Funkeln in ihren Augen.
    Mit einem langen, leidgeprüften Seufzer ließ er sich wieder in die Kissen zurückfallen. Er streckte die Waffen – gegen eine solch massive gegnerische Übermacht war jeder Widerstand zwecklos.
    »Verdammt noch mal – warum konntest du sie nicht zurückhalten?« Richard funkelte Vane mürrisch an.
    Der grinste jedoch lediglich. »Ich und welche Armee?« Vane ließ sich auf einer Ecke des Bettes nieder, den Rücken gegen den Bettpfosten gelehnt, und zog resigniert eine Braue hoch. »Du weißt doch, wie sie ist; schließlich kennst du sie schon dein ganzes Leben lang.«
    Richard schnaubte nur verächtlich.
    »Und wenn du gesehen hättest, was uns erwartete, als wir in Somersham eintrafen, dann würdest du mir auf den Knien dafür danken, dass ich es geschafft habe, wenigstens Mrs. Hull und Webster zurückzulassen. So wie die Dinge liegen« – Vane blickte Devil an, der in ähnlich bequemer Haltung auf der anderen Seite des Bettes hockte –, »bin ich überzeugt, dass sie einzig und allein deshalb bereit waren, in Somersham zu bleiben, weil Sebastian da war.«
    Richard sah Vane mit einem Ausdruck des Horrors an, der nur zum Teil gespielt war, dann schüttelte er den Kopf. »Was ich nicht begreifen kann, ist, was ihr eigentlich alle hier macht.«
    »Wir«, erwiderte Vane, womit er eindeutig sich selbst und Patience meinte, »waren gerade auf der Rückreise von einem Besuch bei den Beuclaires in Norwich und dachten, wir würden mal kurz vorbeischauen, um Devil und Honoria unsere Neuigkeit zu erzählen.«
    Devil hob fragend die Brauen. »Was denn für eine Neuigkeit?«
    »Dass wir Familienzuwachs erwarten.«
    »Tatsache?« Devil grinste und klopfte Vane kameradschaftlich auf die Schulter. »Ausgezeichnet. Noch ein Spielkamerad für Sebastian.«
    Sowohl Richard, der Vane gerade freudestrahlend die Hand schüttelte, als auch Vane selbst hielten abrupt inne und fuhren herum, um Devil anzustarren.
    »Noch einer?«, fragte Vane.
    Devils Grinsen wurde noch um eine Spur breiter, als er sich wieder lässig gegen den Bettpfosten zurücklehnte. »Na ja, ihr habt doch wohl nicht etwa geglaubt, dass ich bei bloß einem Kind aufhören würde, oder?«
    Das hatten sie keineswegs, aber … »Wann?«, wollte Richard wissen.
    Devil zuckte nonchalant die Achseln. »Irgendwann im Sommer.«
    Richard zögerte einen Augenblick, dann lehnte er sich wieder zurück. »Na, da werden unsere jeweiligen Mütter und Tanten ja hingerissen sein. Es gibt doch nichts, was sie lieber mögen als ein Baby oder zwei.« Oder, noch besser, drei. Aber diese Sache wollte er vorerst lieber noch für sich behalten. Und so wandte er sich stattdessen wieder Vane zu und fragte: »Also, was war denn nun, als ihr nach Somersham gekommen seid?«
    »Wir kamen am späten Vormittag an, eine Stunde, nachdem die Zwillinge und Helena, die die beiden als Anstandsdame begleitete, von den Ashfordleighs zurückgekehrt waren – aber wir kamen noch nicht einmal dazu, unsere Mäntel abzulegen. Deine Mutter hatte nämlich Honorias Nachricht gelesen, und sie hatte

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