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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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«
    Ty holte tief Atem, als Brannigan den Hubschrauber wieder auf die Lichtung brachte und den Motor ausschaltete, um ihm Zeit zu geben, sich ein Bild von der Verfassung des Patienten zu machen. Das Gesicht des Jungen war vor Schmerz verzerrt, doch er verfolgte mit seinen Blicken jeden Schritt seines Retters, während sich Ty einen Weg über Vorsprünge und um loses Gestein herum bahnte. Zu seinem Erstaunen kannte er den Jungen.
    Drew Madison war ein Leukämiepatient. Wie kam er nur dazu, auf den Klippen der Seelöwenbucht herumzuklettern?
    »Drew. Du hast dich in eine ziemlich üble Lage gebracht, aber jetzt bin ich ja da. Wir werden dich hier schon rausholen.« Er redete betont ruhig und beschwichtigend auf den Jungen ein. »Arbeite mit mir zusammen. Ich weiß, dass du Schmerzen hast, aber dafür nehmen wir dich im Hubschrauber mit. In den Genuss kommt so schnell keiner.« Während er auf den Jungen einredete, tastete er schnell die lebenswichtigen Organe
ab und versuchte herauszufinden, woher das Blut kam. »Weißt du, wo du bist?«
    Drew nickte, wenn auch mit einem etwas zu wilden Blick. »Auf den Felsen.«
    »Gut, sehr gut. Und dein Name?«
    »Drew Madison.«
    Ty grinste ihn an. »Du scheinst von den Klippen gefallen zu sein, Drew, und du hast dir einige Knochen gebrochen. Ich möchte, dass du erst einmal hier liegen bleibst. Die Felsen sind ziemlich glitschig.«
    Drew hatte eine Beule auf der Stirn. Er war anscheinend auf den Füßen gelandet, dann auf die Knie gesunken und vornüber aufs Gesicht gefallen. Die meisten Opfer eines Sturzes erlitten ein massives Schädeltrauma, weil sie auf dem Kopf landeten.
    Mit Sicherheit ließ sich jetzt schon sagen, dass Drew mehrere Brüche im linken Bein und mindestens einen glatten Bruch im rechten Bein hatte. Er hatte zahllose Kratzer und ein paar tiefe Schnittwunden und möglicherweise eine gebrochene Rippe, wo sich sein Ellbogen beim Aufprall in seine Seite gebohrt hatte. Aber das Entscheidende war, dass sein Kopf nur ein paar Beulen und Prellungen abbekommen hatte. Er wies Anzeichen eines Schocks auf, seine Haut war kalt und klamm, und sein Puls raste.
    »Kopter 101, hier spricht Retter 101.«
    »Retter 101, hier spricht Kopter 101, bitte kommen.« Brannigans Stimme war sehr deutlich zu hören.
    »Ich brauche zweiten Retter und Rettungskorb.«
    »Okay. Wir sind etwa zwei Minuten weit weg, sind sofort bei euch.«
    Drew packte Tys Arm. »Lass mich nicht hier. Ich hätte es nicht tun dürfen. Es tut mir Leid. Es tut mir ja so Leid. Es tut weh. Es tut so schrecklich weh.«
    »Ich lasse dich nicht allein, Junge. Wir fliegen gemeinsam.«
Tys Verstand arbeitete rasend schnell. Drew Madison war siebzehn Jahre alt und hatte den größten Teil seines Lebens einen Kampf gegen die Leukämie geführt. Auf einer steilen Klippe hatte er nicht das Geringste zu suchen und schon gar nicht an einem so regnerischen Tag wie diesem, noch dazu ganz allein. War es um eine Mutprobe gegangen? War der Junge an einem dummen Streich beteiligt gewesen, der böse ausgegangen war?
    Ty beschäftigte sich mit Drews Verletzungen und stabilisierte seine Beine für den Transport im Rettungskorb. Der Junge hatte entsetzliche Schmerzen, und doch unterdrückte er den Drang zu schreien und versuchte, Ty nach Kräften zu helfen. Der Schock setzte jetzt erst richtig ein, und der Junge zitterte unablässig.
    Ty redete die ganze Zeit auf ihn ein. »Es dauert nicht mehr lange. Der Hubschrauber wird dir gefallen. Und die Sanitäter warten schon auf dich und können dir auf der Stelle etwas gegen die Schmerzen geben.«
    »Und du lässt mich ganz bestimmt nicht allein?« Drew klammerte sich verzweifelt an sein Hemd.
    »Nein, wir werden gemeinsam hochgezogen. Da ist der Hubschrauber ja schon. Sie schicken den Rettungskorb und einen weiteren Retter herunter.« Der Junge zitterte so sehr, dass Ty fürchtete, er könnte vom Felsen rutschen. Er sprach pausenlos mit ihm, um ihn von seinen Schmerzen abzulenken. »Für den Flug packen wir dich in einen Rettungskorb, und dann hängen wir dich und den Korb an den Sammelring für die Leinen, und schon geht es ab in die Höhe. Wir werden im Nu von hier fort sein.«
    Doug Higgens war Retter Nummer zwei, der sich jetzt mit dem Rettungskorb im Schlepptau behutsam auf die Felsen sinken ließ.
    Der Pilot bewegte den Hubschrauber. »Retter eins, was glaubst du, wie lange wir brauchen?«

    »Etwa fünfzehn Minuten«, antwortete Ty.
    »Okay, dann fliegen wir zurück zur Wiese und

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