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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Rätsel ist und du es lösen musst. Sie ist so exzentrisch, dass es dir gar nicht Ernst damit sein kann, sie an deiner Seite haben zu wollen.«
    Sams nüchterne Einschätzung seines Interesses an Libby ließ Tyson innerlich zusammenzucken. Das Schlimmste daran war, dass es sich nicht so verhielt, und das war ihm deutlich bewusst. Sie hatte ihn von dem Moment an fasziniert, als sie ihm das erste Mal unter die Augen gekommen war. Libby war anders als andere Menschen, und er wollte dahinterkommen, was genau anders an ihr war, aber er war auch unheimlich gern mit ihr zusammen. Er warf wieder einen Blick auf sie. Sie hatte sich nicht gerührt, aber in den verschiedenen Fahrzeugen wiesen
drei ihrer Schwestern Anzeichen dafür auf, dass sie wieder zu sich kamen. »Sie müssen sich selbst in eine Art Trance versetzt haben«, murmelte er vor sich hin.
    »Was?«, fragte Sam. Er folgte erneut Tys Blickrichtung. »Hier ist eindeutig Massenhysterie am Werk.«
    Tyson hätte diese Formulierung selbst benutzen können, doch jetzt ärgerte es ihn, dass Sam sie verwandt hatte. Libby neigte nicht zur Hysterie und ihre Schwestern ebenso wenig, aber es war durchaus möglich, dass sie sich in Trance versetzten. Das war eine logische Erklärung. Er sah Sam finster an. »Ich dachte, du seist mit den Drakes befreundet.«
    Sam zuckte die Achseln. »Natürlich bin ich das, aber das heißt noch lange nicht, dass mir nicht klar ist, wie verrückt sie sind. Jetzt hör bloß auf, Ty, du hältst diesen ganzen Hokuspokus doch nicht etwa für echt?«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann geht es dir also entweder nur um Sex, oder du musst dahinterkommen, wie sie das anstellt, oder beides.«
    Tyson winkte erbost ab, obwohl er sich selbst nicht erklären konnte, warum er so erbost war. Sams Einschätzung der Situation gefiel ihm nicht, ganz gleich, wie wahr sie sein mochte. Die Deputies schauten nicht einmal mehr in seine Richtung, und diesen Umstand nutzte er, um schleunigst zu Libby zu laufen, die nicht weit von dem zerstörten Wagen auf dem Boden lag.
    Matt Granite nickte ihm zur Begrüßung zu. »Wir müssen sie nach Hause bringen.«
    »Ich kümmere mich um Libby.« Tyson wollte nicht, dass ein anderer sie hochhob und sie eng an sich schmiegte. Sie sah immer noch wie eine Tote aus, war immer noch bewusstlos und ihre Haut wirkte wächsern.
    »Nein.« Der Einwand kam von Sarah, die im Wagen saß.
    Damon Wilder, ihr Verlobter, legte ihr augenblicklich einen Arm um die Schultern. »Wir bringen euch alle nach Hause,
Sarah. Libby wird es wieder gut gehen, sowie wir bei euch zu Hause sind.«
    »Jackson soll Libby zum Wagen tragen.« Sarahs Blick streifte Tyson.
    Er konnte ihre spontane Abneigung fühlen. Keine Spur von ihrem spöttischen Gelächter, nicht die geringste Duldsamkeit. Sie sah ihn an, wie er ein Virus unter einem Mikroskop betrachtet hätte. Tief in seinem Innern stieg Protest auf, und sein ganzes Wesen rebellierte. Stur drängte er sich an Jackson vorbei und streckte die Arme nach Libby aus.
    »Nein!« Diesmal war Sarahs Ablehnung schärfer, und ihre Stimme stahlhart. »Du bist nicht das, was sie im Moment braucht.«
    Ty sah sie finster an. »Ich bin exakt das, was sie im Moment braucht. Jemand, der logisch denken kann.«
    Matt legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Sie verstehen überhaupt nichts, und Sie werden mehr Schaden anrichten als Gutes bewirken. Wir kümmern uns darum.«
    Jackson sandte Ty einen finsteren, drohenden Blick zu, und diese eiskalten Augen ließen ihn frösteln. »Verschwinden Sie, Derrick. Gehen Sie nach Hause. Ich finde, Sie haben heute schon genug Ärger gemacht.«
    Tyson sah zu, wie Jackson Libbys leichte Last auf seine Arme hob. Sie hing schlaff und leblos da, und die Wolke ihres dunklen Haares fiel über seinen Arm wie Seidenstränge. Ty stapfte neben dem Deputy her. »Ich wollte doch nur, dass Jonas Hilfe bekommt«, verteidigte er sich. Ihm war ganz egal, was Jackson über ihn dachte, aber Libby musste er es unbedingt sagen.
    Er folgte Jackson zu dessen Wagen. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er sich so hilflos gefühlt. So verunsichert. Er wusste immer ganz genau, was er tat und warum er es tat. Doch die Situation, in der er sich jetzt befand, war ihm ein einziges Rätsel. Er musste Libby dringend beschützen, selbst wenn das hieß, sie vor sich selbst zu beschützen. Jetzt konnte er deutlich
erkennen, dass ihre Familie sie nicht nur in ihrem Vorgehen bestärkte, sondern sich sogar gegen ihn zur Wehr setzen

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