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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie, Sarah. Ich mache mir Sorgen um sie. Sie hat mir gesagt, sie will keine Kinder haben.«
    Sarah stellte schockiert ihre Teetasse ab. »Im Ernst? Sie trägt sämtliche Gaben in sich. Ohne sie würde das Vermächtnis der Drake-Familie wahrscheinlich für immer verloren gehen.«
    Libby seufzte. »Sie ist so traurig. Ich glaube, es ist eine ungeheure Last für sie. Ich habe ihr gesagt, sie soll mit Mom reden. Mom musste schließlich auch lernen, wie sie damit fertig wird, ständig zu wissen, was alle anderen denken und fühlen. Ich versuche, ihr zu helfen, aber Elle lässt es nicht zu.«
    »Du solltest eine Zeit lang gar niemandem helfen, Libby. Du musst jetzt in gewisser Weise Bilanz ziehen. Du gibst zu viel von dir selbst an alle anderen ab. Wenn du so weitermachst, wird irgendwann nichts mehr übrig sein. Du müsstest eigentlich selbst wissen, dass du nicht ungestraft die Krankheiten oder Verletzungen anderer auf dich nehmen darfst.«
    »Es war Jonas. Ich hatte keine andere Wahl«, brachte Libby zu ihrer Verteidigung vor.
    »Du hast es zweimal getan. Infektionen zu heilen ist etwas ganz anderes, dafür verwendest du lediglich Energie, aber wenn du dich auf Dinge dieser Größenordnung einlässt, nimmst du
die Verletzungen in dich auf. Du könntest sterben. Warum hast du Tyson Derrick geheilt?«
    Libby blickte auf ihre Hände hinunter. »Ich hatte keine andere Wahl, Sarah. Ich war machtlos dagegen. Ich hatte nicht die Absicht, ihn zu heilen, aber ein Sog, dem ich mich nicht widersetzen konnte, hat mich zu ihm gezogen und dann ist alles ganz von allein passiert. Er weiß es noch nicht einmal.«
    »Er will es nicht wissen, weil er sonst an etwas glauben müsste, was er nicht beweisen kann«, sagte Sarah. »Es ist einfacher für ihn, uns für Scharlatane zu halten.«
    »Das tut er doch gar nicht«, stritt Libby ab. »Er ist Wissenschaftler. Er denkt anders.«
    »Magie ist Wissenschaft. Er kann sie nur nicht erklären, aber es dreht sich alles um Energien und das Universum. Er passt nicht zu uns und zu unserer Magie.«
    »Das kann schon sein«, gab Libby zu und blies in ihren Tee, um ihrer Schwester nicht in die Augen sehen zu müssen.


    9.
    L ibby versuchte, ihre Aufregung und ihre Nervosität vor ihren Schwestern zu verbergen, während sie verstohlene Blicke auf die Standuhr im Wohnzimmer warf. Tyson würde jeden Moment kommen. Diesmal hatte sie sich wirklich um ihre äußere Erscheinung bemüht. Blass war sie immer, aber sie hatte eine leichte Tönungscreme aufgetragen und versprach sich davon, dass sie etwas mehr Farbe hatte. Sogar ihre Augen hatte sie stärker als sonst geschminkt. Sie trug eine bequeme Jeans, aber das Top unter ihrem dünnen Pullover war knalleng.
    Ihr leuchtete nicht ein, warum es einen solchen Reiz auf sie ausübte, mit ihm zusammen zu sein, es sei denn, es handelte sich, wie Sarah hervorgehoben hatte, um das Syndrom des verwundeten Vögelchens. Libby ging zum Sofa, legte ihren Arm um Hannahs Nacken und beugte sich herunter, um ihr einen Kuss aufs Haar zu drücken.
    »Du bist so müde, Schätzchen. Kannst du dich nicht schlafen legen? Ich kann dir helfen, wenn du es zulässt.«
    Hannah nahm ihre Hand. »Nein, das kannst du eben nicht. Du musst mit deinen Energien haushalten und darfst sie über einen längeren Zeitraum nicht auf andere verwenden, noch nicht einmal für Kleinigkeiten. Ich trinke Kamillentee. Wenigstens bin ich jetzt zu Hause, wo ich mich entspannen kann. Jonas atmet wieder selbstständig.« Ohne jede Vorwarnung hielt Hannah mühsam ein Schluchzen zurück und schlug sich die Hände vors Gesicht, um ihre Tränen zu verbergen.

    Libby setzte sich neben sie und schlang ihre Arme um Hannah. Sofort brach der warme Lichtschein aus ihr heraus und wollte ihre Schwester trösten und ihre Qualen lindern. Hannah machte sich abrupt von ihr los. »Libby! Du musst dich dringend ausruhen.«
    »Nicht, wenn du mich brauchst«, sagte Libby mit fester Stimme. »So habe ich dich noch nie erlebt, so …« Sie unterbrach sich, um das richtige Wort zu finden. »So restlos am Boden zerstört.«
    »Ich hätte nie damit gerechnet, dass ihm etwas zustoßen könnte. Und er hat nicht nur Verletzungen davongetragen, sondern jemand hätte ihn beinah umgebracht. Warum, Libby? Weshalb sollte jemand Jonas das antun? Er ist absolut in Ordnung und ständig um seine Mitmenschen besorgt. Du hast doch selbst gesehen, dass er vor ein paar Tagen wegen eines Falles von Kindesmisshandlung geradezu außer sich war. Er

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