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Gezeiten des Krieges

Gezeiten des Krieges

Titel: Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Gelände - ich war draußen gewesen, um die vorgeschobenen Posten zu inspizieren -, und zwei Condore griffen den Haupteingang an, kaum, dass ich hindurch war. Franklin saß in einem Kampfrichter II.
    Sie haben ihn furchtbar zugerichtet, aber er hielt die Stellung. Ein Rudeljäger kam ihm zu Hilfe, dann ein JESsie. Sie haben die Condore zurückgeschlagen.«
    Evan sagte nichts, wartete.
    »Franklin war verletzt«, fuhr Jenna fort. Schließlich wandte sie sich vom Fenster ab, trat ein Stück zur Seite und lehnte sich gegen die Wand. »Raketenschrapnell war durch die Luke geschlagen. Wir haben ihn herausgezogen und aufs Krankenrevier geschickt. Sie brauchten einen Kanonier, also habe ich seine Jacke übergezogen und ausgeholfen.«
    »Wo du am nötigsten gebraucht wurdest.« Evan strich sich über den Kopf und schob schweißnasse Haare zurück. »Dann hast du den Hauptangriff gesehen?«
    »Der war nicht wild.« Sie tat es mit einem Achselzucken ab. »Condore. Zwei Doppel-V Ranger. Ein Koshi. Unsere Schweberäder haben die Panzer gegen die Mauer gedrückt, und den Koshi haben wir mit dem Rudeljäger, Panzerunterstützung und noch ein paar verspätet eintreffenden Grenzgängern verjagt. Nachdem der Condor in Flammen stand, haben sich die Ranger ergeben.«
    Sie stieß sich ab und trat wieder ans Fenster. Neben ihr war genug Platz für Evan, also leistete er ihr Gesellschaft. »Er ist da draußen, oder?«
    Evan starrte hinaus, über die niedrigeren Gebäude und das nördliche Campusgelände. Bergungsmannschaften waren damit beschäftigt, die ausgebrannten Überreste zerstörter Fahrzeuge wegzuräumen und alles, was der Mühe noch wert war, auf JI-100-Bergungsfahrzeuge zu laden. »Ja, Mark ist irgendwo da draußen.«
    »Mark? Mark ist wieder auf dem Gelände. Er hat etwa hundert obdachlose Einwohner aus Chang-an mitgebracht.« Sie musste seine Überraschung bemerkt haben. »Sie sind zu uns gekommen, weil sie nicht wussten, wohin sie sonst sollten. Mark hat ihnen gesagt, wir würden ihnen etwas zu essen und einen Schlafplatz geben. Ich habe von Mai Uhn Wa gesprochen. Und habe gehört, er sei seit heute Morgen unterwegs.«
    Ach so, Mai. »Mai ist da draußen irgendwo, ja.« Evan starrte hinaus auf die fernen Dächer und Hochhäuser von YiCha. Etwa zwei Kilometer entfernt brannte ein dreistöckiges Haus, aber das Feuer schien unter Kontrolle. In der näheren Umgebung waren keine größeren Brände ausgebrochen, wofür er sehr dankbar war. Allen Berichten nach war die Innenstadt von Chang-an weniger glimpflich davongekommen. In einigen Geschäftsvierteln und Industriegebieten war erheblicher Schaden entstanden. War Mai dorthin verschwunden? Und hatte ein paar Ijori-De-Guäng-Zellen mit in den Wahnsinn genommen? Um sie zu prüfen und auszubilden - für sein zukünftiges Kriegerhaus.
    »Ich bin froh, dass Mark okay ist«, sagte er. Und das war er wirklich. Vor allem anderen war Mark noch immer Evans Freund. Es wäre alles viel einfacher gewesen, wenn Evan ihn hätte hassen können.
    Jenna nickte. »Ich auch. Und ich bin froh, dass du es zurück geschafft hast. Aber jetzt sind David und Hahn da draußen, und wer weiß, was passieren wird?«
    Dann kam sie zu ihm, legte ihren Kopf an seine Schulter. Ihre Zöpfe rochen nach Schweiß und Rauch. Die Wärme ihrer Haut brannte auf seinem Arm. Das hatte nichts zu bedeuten, sagte er sich, nur eine Freundin, die Verständnis und Trost suchte. Doch mit einem Mal kam ihm das Zimmer sehr viel kleiner vor. Er legte den Arm um sie und wollte ihr Trost spenden.
    »Evan, als wir das angefangen haben... als du das hier angefangen hast... hast du das erwartest? All das?«
    Er schaute hinaus auf die orangeroten Flammen, die in den rauchgrauen Himmel züngelten und mit ihrem Qualm den Dunst verdichteten. Wieder platzte eine Feuerwerksrakete über Yiling. Grüne Funken, die wie Smaragde glitzerten. Er sah ihren Rudeljäger über offenes Gelände nach Norden laufen. Mit seinen Schritten zermanschte er den Rasen und zertrümmerte die Gehwege in der Nähe des Wächters. Zwei Sa- xon-Truppentransporter folgten ihm. Eine neue Streife.
    »Nein«, erwiderte er wahrheitsgemäß. »Habe ich nicht.« Tatsächlich erwartete Evan, dass es noch weit schlimmer käme.
    Als hätte sie seine unausgesprochenen Gedanken gelesen, nickte Jenna. »Wie lange noch?«
    »Ein paar Tage«, antwortete er unwillkürlich. »Nach den heutigen Versuchen werden sie warten, bis wieder halbwegs Ordnung herrscht.«
    Was ihm, so hoffte er

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