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Gezinkt

Gezinkt

Titel: Gezinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Tasche.
    Muller sagte nichts. Er stopfte die Tasche in einen Koffer, verschloss ihn und schob ihn unter das Bett.
    Der Junge steckte die Scheine ein.
    »Das war gute Arbeit, Sam. Danke.«
    »Wie finde ich Sie, Mister? Ich meine, wenn Sie mich wieder anheuern wollen.«
    »Ich hinterlasse eine Nachricht in dem Starbucks.«
    »Ja, gut.«
    Muller sah auf die Uhr. Er leerte seine Taschen auf die Kommode. »Ich muss jetzt duschen und dann ein paar Leute treffen.«
    Sie schüttelten sich die Hände. Der Junge ging, und Muller stieß die Tür hinter ihm zu.
    Im Badezimmer drehte er das Wasser voll auf und stellte es sehr heiß. Er lehnte sich gegen das wacklige Becken, beobachtete den Dampf, der sich wie eine Gewitterwolke aus der Kabine wälzte, und fragte sich, welche Richtung sein Leben nun einschlagen würde.
    »Da läuft irgendwas schief«, rief Sergeant Hager.
    »Was?«
    »Irgendein Defekt.« Er nickte in Richtung Computer. »Muller ist immer noch online in seinem Haus. Sehen Sie? Nur dass wir gerade eine Meldung vom Kreditkartencomputer der National Bank bekommen haben. Jemand hat mit Mullers Kreditkarte vor etwa einer Dreiviertelstunde ein Zimmer in der Starlight Lodge an der Simpson Road genommen. Da muss ein Fehler vorliegen. Er...«
    »Oh, verdammt«, entfuhr es Carnegie. »Da liegt kein Fehler vor. Muller hat seinen Computer angelassen, damit wir denken, er ist noch zu Hause. Deshalb hat er das Auto um die Ecke geparkt. Unsere Leute sollten ihn nicht wegfahren sehen. Er ist über den Garten hinausgeschlichen.« Carnegie griff nach dem Telefon und herrschte das Überwachungsteam an, dass ihnen ihr Subjekt entwischt sei. Er befahl ihnen nachzusehen. Er knallte den Hörer nieder, und kurz darauf meldete ein kleinlauter Beamter, die Maler hätten gesagt, Muller sei vor mehr als einer Stunde gegangen.
    Der Detective seufzte. »Während wir also ein Nickerchen gehalten haben, hat er sich das nächste Zielobjekt vorgenommen. Es ist nicht zu fassen. Ich...«
    »Er hat die Karte gerade neu belastet«, rief ein Beamter. »Achtundsechzig Liter Benzin in der Mobil-Tankstelle an der Ecke Lorenzo und Principale.«
    »Er hat vollgetankt.« Carnegie nickte und überlegte. »Vielleicht fährt er hinauf nach San Francisco, um von dort einen Flug zu nehmen. Oder nach Arizona oder gleich nach Vegas.« Der Detective ging an die Wandkarte und steckte Reißnägel in die Orte, die Hager genannt hatte. Er war jetzt ruhiger. Muller hatte vielleicht erraten, dass sie seinen Internetverkehr überwachten, aber offensichtlich wusste er über das Ausmaß ihrer Überwachung nicht Bescheid.
    »Ein Zivilwagen der Bezirkspolizei soll sich an ihn dranhängen.«
    »Detective, ich habe gerade vom Hauptcomputer des Mautsystems eine Meldung erhalten«, rief ein Beamter von der anderen Seite des Raums. »Muller ist vor vier Minuten an der Stanton Road auf die Viernullacht gebogen. Er hat die Mautstelle in Richtung Norden benutzt.«
    Die kleine Box an der Windschutzscheibe, die automatisch die Maut für Highways, Brücken und Tunnel bezahlte, meldete genau, wo und wann man sie benutzt hatte.
    Ein weiterer Reißnagel wurde in die Karte gesteckt.
    Hager dirigierte die Beamten, die die Verfolgung aufgenommen hatten, zu dieser Kreuzung.
    Fünfzehn Minuten später meldete sich der Beamte, der den Mautcomputer überwachte, wieder. »Er hat den mautpflichtigen Highway gerade verlassen. An der Markham Road. Die Kontrollstelle in östlicher Richtung.«
    Nach Osten in die Gegend um Markham? Carnegie überlegte. Es ergab Sinn. Das war ein rauer Teil der Stadt, bevölkert von Rednecks und Bikern, die in windschiefen Bungalows und Wohnwagen hausten. Falls Muller einen Komplizen hatte, wäre Markham eine gute Quelle für dessen Rekrutierung gewesen. Und gleich dahinter begann die Wüste, Tausende Quadratmeilen Sand, in denen er die Anco-Beute verstecken konnte.
    »Noch immer kein Sichtkontakt«, sagte Hager, der die verfolgenden Beamten am Telefon hatte.
    »Verdammt. Wir verlieren ihn.«
    Aber dann rief ein anderer Beamter: »Ich habe gerade einen Alarm des Netzbetreibers von Mullers Autotelefon – er hat es eingeschaltet und telefoniert. Sie verfolgen es zurück...« Einen Moment später rief er: »Okay. Er ist in nördlicher Richtung auf der La Ciena unterwegs.«
    Ein weiterer blauer Pin in die Karte.
    Hager übermittelte die Information an die Bezirkspolizisten. Dann hörte er zu und lachte. »Sie haben den Wagen! … Muller fährt in den Desert Road

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