Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger
ist sie mit ihrem Mann wieder hierhergezogen und hat ganz in der Nähe von ihrem Ex-Lover ein Haus gekauft? Warum zum Teufel sollte sie das tun, wo er doch seine Nummer geändert und offensichtlich kein Interesse mehr an ihr hatte?«
»Aus Liebe haben manche schon verrücktere Dinge getan.«
»Ja, aber Kent hat behauptet, Trudy hätte Schluss gemacht, weil sie ihre Ehe retten wollte.«
»Dann hat sie eben ihre Meinung geändert. Vermutlich wollte sie ihren Ehemann und ihren Liebhaber behalten. So was kommt doch öfter vor.«
»Okay. Aber eine Frau packt nicht alles zusammen und zieht um, nur um näher bei einem Kerl zu sein, mit dem sie Schluss gemacht hat, es sei denn, sie sind immer noch scharf aufeinander.«
»Klingt logisch.«
Ihre Blicke trafen sich. »Aber das würde bedeuten, dass Kent gelogen hat«, meinte Sadie.
»Vielleicht hat er etwas zu verbergen.«
»Ja«, stimmte Sadie zu. Ihr war plötzlich ganz schlecht, und sie konnte nur hoffen, dass es sich dabei nicht um Mord handelte.
~ 6 ~
N ach dem Mittagessen fuhren sie mit dem schwerfälligen Firmentransporter zurück zum Haus der Toths. Auf halbem Weg rief Dawn auf Sadies Handy an.
»Du wirst so was von große Augen machen«, sagte Dawn geheimnisvoll. »Ich lade dich zu einem Abend mit übersinnlicher Unterhaltung ein.«
»Und was heißt das?«
»Chloe hat mir zum Geburtstag einen Gutschein für einen Besuch bei einer Hellseherin geschenkt. Bei der Anmeldung erfuhr ich, dass sie diese Woche eine Sonderaktion haben, zwei Personen zum Preis von einer, und deshalb wirst du mich begleiten.«
»Ich habe wahrscheinlich keine Zeit.«
»Ach, das sagst du doch nur so.«
»Wann?«
»Heute Abend um sieben.«
»Ich habe wirklich zu tun.«
»Ach komm, das wird bestimmt lustig.«
»Ich kann nicht. Vor sieben werde ich nicht mit der Arbeit fertig.«
»Bis dahin werden wir fertig«, meldete sich Zack zu Wort, und Sadie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Oder auch nicht. Was soll’s, wir können doch auch noch nächste
Woche hier weitermachen.« Er murmelte vor sich hin, dass er die Frauen wohl nie verstehen werde.
»Wir können vorher etwas essen und trinken und ein bisschen plaudern.«
Das wäre die perfekte Gelegenheit für Sadie, Dawn endlich zu sagen, was sie von Noel hielt. In Wahrheit hätte sie allerdings lieber Exkremente aufgewischt, anstatt dieses Gespräch zu führen. Aber sie konnte es nicht länger aufschieben.
»Also gut«, sagte Sadie. »Wo und wann?«
Sadie erfuhr von Dawn alles Wesentliche und verabschiedete sich.
»Schön, dass du dich mit deiner Schwester triffst. Das wird euch beiden guttun«, meinte Zack.
»Bestimmt. Heute Abend werde ich ihr sagen, weshalb sie Noel nicht heiraten darf.«
Zack erwiderte nichts.
»Ich weiß, was du jetzt denkst«, sagte Sadie.
»Oh, ich wette, das tust du.« Zack lachte leise.
»Du denkst, ich sollte mich um meinen eigenen Kram kümmern und mich da raushalten.«
»So ungefähr.«
»Aber sie ist meine Schwester. Ich bin es ihr schuldig, sie darauf hinzuweisen, dass sie einen großen Fehler macht.«
»So so.«
Zack parkte den Lieferwagen in der Einfahrt der Toths, und Sadie nahm die Telefonrechnungen mit, um sie wieder in den Aktenschrank zu legen. Von Trudy war nichts zu sehen. Sadie war erleichtert und enttäuscht zugleich. Es wäre schön gewesen, Trudy zu den Anrufen bei Kent zu befragen. Allerdings erwartete sie keine Antwort, da Trudys Geist sich offenbar
immer noch in einer Art Schockzustand befand und sich weigerte zu sprechen.
Sadie dachte über die Telefongespräche nach und ob Kent gelogen hatte oder nicht. Sie wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Schließlich hatte er nicht gesagt, wann er und Trudy ihr Verhältnis beendet hatten, und im Grunde war er ihr keine Erklärung schuldig.
Sie überlegte kurz, ihre Verabredung abzusagen, aber ehrlich gesagt gefiel ihr der Gedanke ungemein, sich zur Abwechslung mal mit einem jungen, lebendigen Menschen zu unterhalten. Wenigstens konnte sie Kent bei der Gelegenheit unverblümt über seine Beziehung zu Trudy ausfragen. Sie wollte endlich ihre Neugier befriedigen, auch wenn das bedeutete, dass es keine weiteren Verabredungen mit dem attraktiven Kent Lasko mehr geben würde.
Um vier Uhr war das Haus bereit für die nächste und letzte Arbeitsphase: die Besprechung mit der Renovierungsfirma. Die musste den Teppichboden im Schlafzimmer ersetzen und einen Teil des Parkettbodens im Wohnzimmer ausbessern.
Zack begann
Weitere Kostenlose Bücher