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Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Titel: Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Roberts
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zusammengekniffenen Augen.
    »Du bist doch nicht sauer, weil ich heiraten will, oder? Es geht um Brian, nicht wahr? Er fehlt dir. Unser großer Bruder mit dem enormen Bizeps ist nicht mehr da, um Noel Angst zu machen und zu verarschen, wie er es immer mit den Freunden seiner Schwestern getan hat.« Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und seufzte. »Unser Bruder ist tot, und ich vermisse ihn auch, aber das heißt nicht, dass ich deshalb nie heiraten, Kinder haben und mein eigenes Leben führen werde.« Sie drohte Sadie mit dem Finger und erhob sich. »Und ich werde mir heute von dir nicht meine gute Laune verderben
lassen, also komm.« Sie packte Sadie am Arm und zog sie von ihrem Stuhl hoch. »Tu einfach so, als wärst du meine glückliche, hilfsbereite Schwester, und lass uns nach nebenan in Maevas Mystisches Café gehen, ehe sie unseren Termin jemand anderem geben.«
     
    Das Café hatte einen kleinen Ladenbereich, wo man von der Kristallkugel bis zu Tarotkarten alles kaufen konnte. Weiter hinten war ein Tresen, wo man sitzen und bei einem Kräutertee einen kleinen Imbiss zu sich nehmen konnte. Die Stühle am Tresen waren alle besetzt, aber eine junge Frau mit zahlreichen Piercings an Nase, Ohren und Augenbrauen erklärte ihnen, dass Madame Maeva in Kürze bei ihnen sein werde, und ermunterte sie, in der Zwischenzeit ein wenig im Laden zu stöbern.
    »Was für eine üble Masche«, murmelte Sadie. »Wir sollen einen Batzen Geld ausgeben, während wir auf einen Termin warten, der an sich schon ein Vermögen kostet.«
    »Eigentlich kostet uns der Termin so gut wie nichts«, meinte Dawn. »Denk dran, es war ein Geschenk. Und niemand zwingt dich, etwas zu kaufen. Oooh, sieh mal«, rief sie und hielt ein Paar Perlenohrringe hoch.
    Sadie nahm einen Prospekt vom Tresen.
    »Ach, sieh mal an, Madame Maeva Morrison veranstaltet auch Partys. Wie wäre es mit einer übersinnlichen Party anstatt einer Verlobungsfeier?«
    Bevor Dawn etwas erwidern konnte, gab ihnen die mit Piercings geschmückte Angestellte Bescheid, dass Madame Maeva sie jetzt empfangen werde.
    Sie gab ihnen ein Zeichen, ihr hinter den Tresen zu folgen.

    Sadie und Dawn gingen einen kurzen Korridor entlang. Auf einer Seite befanden sich drei knallbunte geschlossene Türen. Die junge Frau öffnete die mittlere, feuerrote Tür.
    »Viel Vergnügen«, sagte sie.
    »Kommen Sie herein und nehmen Sie Platz«, rief eine Frau mit einer rauchigen Stimme.
    Der dunkle Raum wurde nur von dem schwachen Schein eines halben Dutzends schwarzer und roter Kerzen auf einem niedrigen Tisch erhellt. Um den Tisch verteilt lagen große schwarze und rote Sitzkissen, ihre Gastgeberin saß auf einem davon, am anderen Ende des Tisches. Sie hatte schulterlanges, gelocktes, schwarzes Haar, ein kantiges Gesicht und war etwa um die vierzig. Sie trug so viele Ketten um den Hals, dass Sadie sich fragte, ob die Frau überhaupt ohne fremde Hilfe stehen konnte.
    »Hallo, ich bin Maeva Morrison. Ihre Freundin Chloe hat Ihnen einen Gutschein für eine halbstündige Sitzung geschenkt, und Sie haben Ihre Schwester mitgebracht. Wie schön.«
    »Wow, sie weiß, dass ich deine Schwester bin«, sagte Sadie und stieß Dawn mit dem Ellbogen an. »Haben Sie für diese Information in Ihre Kristallkugel geblickt?«, fragte sie spöttisch.
    »Sadie«, ermahnte sie Dawn. »Setz dich einfach hin.«
    Dawn ließ sich auf einem schwarzen Kissen neben Madame Maeva nieder und verschränkte ihre Beine zum Lotussitz. Mit einem Nicken bedeutete sie Sadie, sich auf die andere Seite des Tisches zu setzen.
    »So ist es gut.« Madame Maeva kicherte. »Ich empfange sowohl Gläubige als auch Ungläubige und kann jedem die
Zukunft deuten. Solange ich dafür bezahlt werde, stört mich die Ungläubigkeit nicht im Geringsten.«
    »Sie geben also zu, dass es nur Geldschneiderei ist?«, sagte Sadie in scharfem Ton. Dann ging sie um den Tisch herum und nahm zur Linken von Madame Maeva Platz.
    »Wäre es Ihnen lieber, wenn ich meine Arbeit umsonst machen würde?«, fragte Madame Maeva. »Glauben Sie, die Leute würden Ihre Arbeit mehr schätzen, wenn sie nichts kosten würde?«
    Da Dawn ein Gesicht machte, als würde sie gleich vor Wut platzen, nahm Sadie ihre Bemerkung zurück.
    »Das war unhöflich von mir.« Sadie räusperte sich. »Entschuldigung.«
    »Das ist nicht nötig, aber wir sollten jetzt anfangen, damit wir nicht Ihre ganze Sitzung vergeuden. Wer möchte zuerst?«
    »Oh, ich!«, quiekte Dawn.
    »In Ordnung.« Madame

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