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Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Titel: Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Roberts
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Scene-2-Clean retten und nicht für noch mehr Aufsehen sorgen.« Ihr Blick verfinsterte sich. »Haben Sie sich überhaupt
die Mühe gemacht, Kent Lasko zu finden, worum ich Officer Mason gebeten hatte? Ich wette, Lasko ist gar nicht nach Tahoe geflogen. Er hat gelogen, um sich für die Zeit, in der er meine Reifen aufgeschlitzt hat, ein Alibi zu verschaffen.«
    »Selbstverständlich haben wir Kent Lasko ausfindig gemacht«, erwiderte Detective Petrovich gelassen.
    Sadie sah hoffnungsvoll auf.
    »Sie haben ihn? Das ist ja großartig! Hat er sich irgendwo im Haus eines Freundes versteckt? Haben Sie seine Hände auch auf Schmauchspuren untersucht? Der Kerl ist eindeutig schuldig. Ich wette, er wird alles zugeben, wenn Sie ihn ordentlich in die Mangel nehmen. Verdammt, ich hätte nichts dagegen, wenn Sie die Wahrheit aus ihm herausprügeln würden...«
    »Wir haben ihn nicht vernommen, weil er zum betreffenden Zeitpunkt in den Bergen war«, unterbrach Detective Petrovich ihr Gefasel. »Sein Freund hat bestätigt, dass Kent mit ihm zum Skilaufen gefahren ist. Wenn wir erst einmal nachforschen, finden sich bestimmt ein Dutzend Leute, die bezeugen, ihn dort gesehen zu haben. Wir wissen beide, dass er unmöglich auf Sylvia Toth geschossen haben kann. So schnell hätte er von Tahoe gar nicht hierherkommen können.«
    »Verflixt und zugenäht!«, murmelte Sadie. »Sind Sie sicher?«
    »Wie gesagt, wir werden es überprüfen, aber wir haben keinen Grund zu der Annahme, dass sein Freund lügt. Der Typ schien echt überrascht zu sein, als er den Grund unseres Anrufs erfuhr, und er war sofort bereit, sich für seinen Freund zu
verbürgen. Gegen Kent Lasko liegt nichts vor, er hat bisher höchstens mal einen Strafzettel bekommen.«
    Petrovich trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch und sah Sadie aufmerksam an.
    »Es gibt da noch eine Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen sollten.« Er machte eine Pause, und Sadie sah ihn erwartungsvoll an. »Möglicherweise hat der Schütze gar nicht auf Mrs. Toth gezielt. Immerhin hat man Ihnen schon die Reifen zerstochen und Sie gewarnt.«
    Sadie machte große Augen, doch dann fühlte sie sich plötzlich todmüde. Instinktiv wollte sie den Kopf schütteln und diese Behauptung hartnäckig bestreiten, aber sie musste wohl der Wahrheit ins Gesicht sehen.
    »Irgendjemand ist der Meinung, ich sollte mich im Fall Toth um meinen eigenen Kram kümmern«, sagte Sadie. »Und es könnte gut sein, dass dieser Jemand nicht Kent Lasko ist.«
    »Die Friedhöfe sind voll von Leuten, die ermordet wurden, weil sie ihre Nasen in Sachen gesteckt haben, die sie nichts angingen. Sadie, bitte versprechen Sie mir, dass Sie sich künftig aus der Sache raushalten. Überlassen Sie es lieber mir, den Täter zu finden.«
    »Abgemacht.« Sie unterdrückte ihre Tränen. »Ich gehe jetzt wohl besser«, sagte sie und stand auf. »Ich muss meine Fensterscheibe austauschen lassen. Sie wissen ja, wie Sie mich erreichen können, wenn es etwas Neues gibt.«
    »Und Sie wissen ja, dass Sie die Stadt nicht verlassen dürfen, bis der Fall geklärt ist.«
    Mit einem Räuspern und so viel Würde, wie sie aufbringen konnte, stürmte Sadie aus dem Büro und fuhr nach Hause.

    Als sie nach Hause kam, tauschte der Glaser gerade die Fensterscheibe aus. Aber die Glassplitter und das Blut mussten noch entfernt werden. Mit Tränen in den Augen kehrte Sadie die Reste ihrer Fensterscheibe zusammen und wischte Sylvia Toths Blut auf. Anschließend lenkte sie sich bis zum Abend mit Hausarbeit und Papierkram ab, um auch nicht einen Moment ins Grübeln zu kommen. Es war schon dunkel, als sie sich endlich in Ruhe hinsetzte. Eisregen prasselte gegen die Fensterscheiben, und sie machte den Kamin im Wohnzimmer an. Bei jedem Windstoß und jedem knarrenden Geräusch im Haus bekam sie vor Angst Magenkrämpfe.
    Hairy spendete seiner gestressten Besitzerin überhaupt keinen Trost. Stattdessen kauerte er sich mit einem ausgeblichenen Stoffhasen (Klein-Hairy) in sein Körbchen und ließ sich nicht dazu bewegen, sich auf ihren Schoß zu setzen – nicht einmal mit seinen Lieblings-Joghurt-Leckerlis.
    »Ich denke ernsthaft darüber nach, dich gegen einen Dobermannpinscher einzutauschen«, brummte Sadie, aber Hairy schnupperte nur furchtlos.
    Sadie wäre am liebsten ausgegangen, irgendwohin, nur um sich nicht zu Hause wie ein wehrloses Opfer zu fühlen. Aber sie hatte Angst, die verdammte Haustür aufzumachen. Ihr Hintern war auf der Couch wie festgefroren.

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