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Ghostbound (German Edition)

Ghostbound (German Edition)

Titel: Ghostbound (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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bringen. Vielleicht sollte ich meine Eltern anrufen … Nein, besser nicht. Die würden mich nur beknien heimzukommen nach Oxford. Was soll ich jetzt nur tun?“
    Einige Passanten warfen Elizabeth verhaltene Blicke zu, und ihr wurde bewusst, dass sie wie eine mit sich selbst redende Irre aussehen musste.
    „Hey, ganz ruhig. Tief durchatmen.“ Daniel beugte sich etwas zu ihr hinunter, hob die Hände, wie um ihre Schultern zu umfassen und sah ihr in die Augen. „Du passt doch gar nicht zu diesem Haufen. Sei froh, dass du da raus bist.“
    Unwillkürlich setzte Elizabeth dazu an, Daniel zu umarmen. Sobald sie merkte, was sie da tat, ließ sie die Hände wieder sinken und sah betreten zu Boden. Wie sehr sie sich in diesem Augenblick in seine feste und tröstliche Umarmung wünschte …
    „Ich weiß, Liz. Geht mir genauso“, flüsterte Daniel, obwohl sie ihre Gedanken nicht laut ausgesprochen hatte. Sie waren ihr wohl deutlich anzusehen.
    Elizabeth biss sich auf die Unterlippe und blickte wieder zu Daniel auf, der sie noch immer aufmunternd, aber auch ein wenig wehmütig, anlächelte. „Ich denke, was ich jetzt brauche, ist ein langer Spaziergang, um einen klaren Kopf zu bekommen und einige Dinge in die richtige Perspektive zu setzen. Ich werde mir ein Taxi zum Hyde Park nehmen. Die zwanzig Pfund sind auch schon egal.“
    „Gute Idee“, stimmte Daniel ihr zu.
    „Kommst du mit?“
    „Wenn du das möchtest.“
    „Klar möchte ich das“, sagte Elizabeth und winkte ein Taxi heran.
     

 
    7
     
     
    Der Nachmittag war zwar bewölkt, aber sommerlich warm, was zur Folge hatte, dass eine Menge Menschen das Wochenende im Hyde Park einläuteten und nur wenige unbelebte Wege zu finden waren. Das wiederum führte dazu, dass Daniel oftmals nicht schnell genug Joggern, Radfahrern oder Skatern ausweichen konnte und die unliebsamen Kontakte jedes Mal mit einem leisen Fluch quittierte.
    „Ist es sehr unangenehm für dich, wenn dir jemand, äh … zu nahe kommt?“ Elizabeth Stimme war kaum hörbar.
    „Nicht schmerzhaft, falls du das meinst. Alles, was ich spüre, ist so etwas wie ein leichter elektrischer Schock. Aber unangenehm ist es allemal. Irgendwie klaustrophobisch, weil ich mir den gleichen Raum mit einem anderen Menschen teilen muss. Und warum flüsterst du eigentlich?“ Geschickt wich er einer entgegenkommenden Frau mit Skates und Kinderwagen aus.
    „Weil ich nicht möchte, dass die Leute denken, ich führe Selbstgespräche“, zischte sie.
    Daniel lachte auf. „Das ist der Hyde Park . Es gibt wohl kaum einen Ort auf der Welt mit mehr Verrückten und Exzentrikern pro Quadratmeile. Du fällst hier eher auf, wenn du keine Macke hast - verdammt!“ Den telefonierenden Jogger hatte er nicht kommen sehen.
    Elizabeth konnte ein kleines Kichern nicht zurückhalten, gleichzeitig hatte sie aber eine Idee.
    Sie blieb stehen, kramte in ihrer Umhängetasche und zog schließlich das verknäulte Headset ihres Handys heraus.
    „Clever“, kommentierte Daniel, sobald er verstand, was sie vorhatte.
    Ausgestattet mit der Sprechgarnitur lächelte Elizabeth ihn triumphierend an und sagte: „So, jetzt kann ich mit dir reden, ohne befürchten zu müssen, in einer Gummizelle zu landen. Sollen wir uns dahinten auf die Bank … setzten ... Danny?“
    Die Sonne kam langsam hinter den Wolken hervor, und mit jedem Sonnenstrahl wurde Daniels Gestalt durchscheinender, bis er schließlich völlig verschwunden war. Zaghaft sah Elizabeth sich um. „Danny? Bist du noch da?“
    „Ich stehe noch immer genau vor dir. Was ist los?“
    „Ich sehe dich nicht mehr.“
    „Was?“ In Daniels Stimme lag blankes Entsetzen.
    „Beruhige dich. Ich glaube, das hat nur was mit der Sonne zu tun. Lass uns in den Schatten gehen.“, schlug Elizabeth vor und marschierte in Richtung einer Bank unter einer alten Eibe davon. Sie setzte sich und beobachtete, wie Daniel sichtbar wurde, sobald er aus der Sonne trat. Zunächst leicht flimmernd, wie eine Fata Morgana, doch dann so greifbar, wie auch jeder andere Mensch für Elizabeth aussah. Er ließ sich neben ihr nieder und sah schweigend in den herbstlich verfärbten Baumwipfel empor.
    „Da bist du ja wieder“, lächelte Elizabeth. „Ist bestimmt spannend, jeden Tag etwas Neues über sich zu erfahren.“
    „Ja, ganz großartig“, erwiderte er sauertöpfisch. „Jetzt kann ich der Liste hinzufügen, dass mich bei direktem Sonnenlicht wirklich niemand sehen kann.“ Elizabeth lachte leise, was ihr einen

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