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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Etanas sterbliche Überreste aufbewahrt wurden, bis er die Klinik verlassen konnte, um sich von ihr zu verabschieden. Seine Finger zitterten, als er sich das Telefon nahm und die Nummer der Klinik wählte.
    „Hören Sie, ich will keinen Artikel darüber schreiben – auch wenn ich der Meinung bin, dass die Öffentlichkeit ein Recht darauf hat, darüber informiert zu werden, was in der Stadt passiert.“ Marisa beugte sich vor und starrte den Amtsleiter an. Immerhin war sie inzwischen zu ihm vorgedrungen, nachdem man erst versucht hatte, sie an der Pforte abzuwimmeln. „Es geht mir nur darum zu erfahren, was mit der Leopardin geschehen ist. Doktor Thorne hatte mich gebeten, einen Artikel für überregionale Zeitungen zu schreiben, um so den rechtmäßigen Besitzer des Tieres zu finden. Deshalb wäre es schon sinnvoll, wenn ich wüsste, wo sie jetzt ist und was mit ihr passieren soll.“ Gut, das war nicht ganz die Wahrheit, aber das musste der Amtsknilch ja nicht erfahren. Schon an seiner Krawatte konnte sie erkennen, dass er alles sehr genau nahm und es schwer werden würde, ihn zu überzeugen.
    Die manikürten Finger trommelten auf die Schreibtischplatte, während er sie unentschlossen anblickte. Schließlich lehnte er sich zurück, was seinen ledernen Chefsessel zum Quietschen brachte. „Sie muss nicht mehr vermittelt werden.“
    Marisas Herz begann zu hämmern. „Nein? Kommt sie in einen anderen Park oder in ein Auswilderungsprogramm?“
    Der Amtsleiter sah sie merkwürdig an, anscheinend konnte er sich nicht vorstellen, dass etwas einen anderen so in Aufregung versetzte, das ihn offensichtlich völlig kalt ließ. „Es wurde entschieden, dass die Leopardin eingeschläfert wird.“
    Marisa bemühte sich, sich ihren Schock nicht anmerken zu lassen. „Und wann soll das passieren?“ O Gott, das konnte einfach nicht geschehen! Nicht nur um Kaindas willen, sondern auch wegen Jamila.
    „Der Befehl wurde sofort umgesetzt.“
    Der Satz drang durch ihre Überlegungen, und es dauerte einen Moment, bis sie ihn verstand. Diesmal schaffte sie es nicht, ihren Schock zu verbergen. Das Blut wich aus ihrem Gesicht, ihre Hände umklammerten die Schreibtischkante, während sie sich vorbeugte. „Wie meinen Sie das?“
    „Die Leopardin wurde heute Morgen eingeschläfert.“ Als er ihre Reaktion sah, beeilte er sich zuzufügen: „Sie ist friedlich eingeschlafen.“
    Marisa hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, Tränen stiegen ihr in die Augen. Im Geiste sah sie Kainda vor sich, wie sie darüber gesprochen hatte, nach Afrika zurückzukehren. Jetzt würde sie nie mehr nach Hause kommen. Und Jamila würde ganz allein zurückbleiben. Hoffentlich ließen die Berglöwenwandler sie bei sich leben, bis sie sich entschied, was sie nun tun wollte. Und Thorne würde ihr Tod ganz besonders treffen, obwohl er nicht einmal wusste, dass Kainda eine Wandlerin war.
    „Kann ich Sie sehen?“ Das war das Letzte, was sie noch für Kainda tun konnte.
    „Was hätten Sie davon? Tote Tiere sind kein schöner Anblick.“
    Marisa durchbohrte ihn förmlich mit ihrem Blick. „Das ist mir bewusst, ich mache es auch nicht, weil ich es so lustig finde.“ Sie holte tief Atem. „Ich habe K… Etana kennengelernt und sie als sehr zutrauliches Tier erlebt.“
    Der Amtsleiter zuckte mit den Schultern. „Wenn Sie unbedingt wollen, werde ich Sie nicht aufhalten.“
    „Danke für Ihr Entgegenkommen.“ Die letzten Worte würgte sie heraus, obwohl sie ihm viel lieber gesagt hätte, was sie davon hielt, wenn ein seltenes Wildtier einfach so getötet wurde. Rasch stand sie auf, damit er es sich nicht noch einmal anders überlegen konnte.
    Wenig später wurde sie von einem Mitarbeiter im Fahrstuhl in den Keller gefahren und einen langen Gang entlanggeführt. Sie gingen an etlichen Stahltüren vorbei, und Marisa fragte sich, was dahinter wohl vor sich gehen mochte. Quarantäne? Experimente? Oder die Lagerung von konfiszierten Tieren? Aber sie hatte nicht das Herz, ihren Begleiter danach zu fragen. Die Vorstellung, gleich Kaindas Leiche zu sehen, schlug ihr auf den Magen. Sie widerstand dem Drang, umzukehren und ans Licht zurückzukehren. Was gäbe sie jetzt dafür, Coyle bei sich zu haben. Vermutlich würde er ihr sagen, dass sie mal wieder starrköpfig war und sie Kainda nicht identifizieren musste. Vielleicht nicht, aber Marisa fühlte sich zumindest zum Teil dafür verantwortlich, weil sie die Wandlerin gestern nicht überredet hatte, mit ihr zu

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