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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Käfig mit einem lauten Krachen auf etwas. Kaindas Rippen protestierten gegen diese Behandlung, doch sie gab keinen Laut von sich.
    „Verdammt noch mal, passt doch auf! Das ist keine Bananenkiste.“ Wieder die Frauenstimme, diesmal deutlich verärgert.
    „Steht aber drauf.“
    „Sehr witzig. Lasst mich nachsehen.“ Das Geräusch von Schritten neben ihr, dann ein leiser Fluch. „Brecheisen.“
    Eine Weile herrschte Stille, dann splitterte Holz. Kainda zog sich vorsichtshalber in die hinterste Ecke zurück. Es dauerte nicht lange, bis die Schwärze um sie herum etwas geringer wurde. Ein Lichtstrahl glitt über den Boden, bis er sie traf. Sie blinzelte gegen die Helligkeit.
    „Gott sei Dank, es geht ihr gut.“ Die Frau schaltete die Taschenlampe aus. „Keine Angst, ich werde mich um dich kümmern.“
    Kainda wusste nicht, was sie damit meinte, aber es war ihr im Moment auch egal. Stattdessen atmete sie tief durch. Der Geruch war einzigartig, mit nichts anderem zu vergleichen. Tränen begannen über ihre Wangen zu fließen, als ihr klar wurde, dass sie zu Hause war – in Afrika. Sie sollte überglücklich sein, stattdessen sah sie nur Ryans Gesicht vor sich, den liebevollen Blick aus seinen blauen Augen, das leichte Lächeln um seinen Mund. Was gäbe sie dafür, dass er jetzt bei ihr wäre.
    Trotz der schmerzstillenden Mittel spürte Edwards jede einzelne Wunde, die die verdammte Leopardin ihm zugefügt hatte. Schade, dass sie gleich eingeschläfert worden war, zu gerne hätte er sie höchstpersönlich getötet – aber nicht, ohne sie vorher richtig leiden zu lassen. Seine Hände zuckten auf der Bettdecke, als könnten sie ihren Körper unter sich spüren.
    Beim Geräusch der gegen das Bettgestell rasselnden Handschellen steigerte sich seine Wut, bis er glaubte, explodieren zu müssen. Warum hatte er überhaupt zugesagt, die Leopardin zu jagen? Es war von vornherein klar gewesen, dass die Aufgabe nicht seinen Fähigkeiten entsprach. Er war kein Jäger, sondern zog es vor, seine Opfer in ihren Häusern zu überfallen. Und das hätte bei dem Tierarzt genauso funktioniert wie bei dem Trucker und seiner Frau, wenn sich die Leopardin nicht eingemischt hätte.
    An ihrer Stelle hätte er versucht zu fliehen, anstatt den Arzt zu beschützen. Ein seltsames Verhalten für ein Tier, zumindest seiner Meinung nach. Überhaupt, die Art wie sie ihn angesehen hatte … Ein Schauder lief durch Edwards Körper, der an seinen Wunden zerrte. Er hatte schon etliche Menschen – und auch Tiere – getötet, aber selbst war er dem Tod noch nie so nah gewesen. Es war ihm bewusst geworden, dass er nicht sterben wollte und deshalb besser mit der Polizei zusammenarbeitete. Denn sein Auftraggeber würde ihn nicht lange in einem Gefängnis sitzen lassen. Irgendjemand würde dafür bezahlt werden, ihn, Edwards, umzubringen. Also konnte er nur versuchen, als Zeuge eine neue Identität zu bekommen.
    Auch wenn er nicht allzu viel über seinen Auftraggeber wusste, ein paar Dinge hatte er doch über die Jahre erfahren, die die Polizei sicher sehr interessant finden würde. Morgen würde er dem Detective einen Deal vorschlagen, und bis dahin war er durch die Wachtposten vor der Tür gut geschützt. Zufrieden, seinen weiteren Weg geplant zu haben, schloss Edwards die Augen. Er riss sie wieder auf, als er ein leises Zischen hörte. Es war zu dunkel, um viel zu erkennen, aber er spürte eine Präsenz neben sich, die er kannte.
    „Was …?“
    „Du weißt, dass ich dich nicht reden lassen kann, Edwards.“ Ein Quietschen ertönte.
    „Aber …“ Seine Stimme versagte, als er erkannte, dass sein Auftraggeber irgendetwas mit seinem Infusionsbeutel machte. „Ich würde nie …“
    „Tu uns beiden einen Gefallen und lüg mich nicht an.“ Der Mann beugte sich über ihn, aber Edwards konnte nur einen dunklen Fleck anstelle eines Gesichtes erkennen. „Du hast die Aufgabe nicht erledigt, die ich dir aufgetragen habe, und das kann ich nicht weiter dulden. Ich erwarte von meinen Leuten, dass sie nicht versagen.“ Damit drehte er sich weg und verschwand aus Edwards Blickfeld.
    „Nein, halt!“ Sein Schrei kam nur als heiseres Krächzen heraus. Edwards versuchte, die Stange zu ergreifen, an der die Infusionslösung hing, doch sie war außerhalb seiner Reichweite. Die Handschellen rasselten, während er hilflos mit den Händen fuchtelte. Er musste schreien, die Polizisten vor der Tür alarmieren, aber er brachte keinen Ton heraus.
    Ein furchtbarer

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