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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ich suche die Leiterin dieser Einrichtung. Können Sie mir sagen, wo ich sie finde?“
    Diesmal betrachtete der Mann ihn genauer, seine dunklen Augen blickten durchdringend. „Was wollen Sie von ihr?“
    „Mit ihr reden.“ Ryan bezwang mühsam seine Ungeduld. „Entschuldigung, ich wollte nicht unhöflich sein.“ Er hielt seine Hand hin. „Ryan Thorne, ich bin Tierarzt im San Diego Wild Animal Park in den USA.“
    Beinahe widerwillig ergriff der Mann die Hand und drückte einmal fest zu, bevor er wieder losließ. „Joe. Ich fürchte, Sie haben den Weg umsonst auf sich genommen, wir verkaufen hier keine Tiere für Parks, wir wildern sie aus.“ Die Art, wie er das Wort Parks aussprach, machte klar, was er davon hielt.
    Ryan behielt seine freundliche Miene bei, was ihm zunehmend schwerfiel. „Das weiß ich, denn eines unserer Tiere wurde hierhergebracht, um ausgewildert zu werden. Eine Leopardin, vielleicht haben Sie sie gesehen.“
    Etwas blitzte in Joes Augen auf, aber er hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. „Darüber reden Sie wirklich besser mit Mia.“
    „Genau das hatte ich vor, deshalb habe ich gefragt, wo ich sie finden kann.“ Die Ungeduld war Ryans Stimme anzuhören, aber nach den langen Stunden im Flugzeug und dann im Auto war seine Beherrschung langsam aufgebraucht.
    Joe schien das auch zu bemerken, denn nach einem letzten durchdringenden Blick gab er nach. „Gehen Sie diesen Pfad entlang um die Häuser herum, es ist das letzte auf der linken Seite, das ein wenig abseits steht.“
    Ryan nickte ihm zu. „Danke für Ihre Hilfe.“ Damit ließ er Joe stehen und ging eilig weiter. Bis zur nächsten Ecke konnte er den Blick noch auf seinem Rücken fühlen, doch er drehte sich nicht um.
    Er hatte sich eine ältere Frau mit einem strengen Knoten im Haar vorgestellt, deshalb blieb er erstaunt in der Tür stehen, nachdem ihn eine warme Stimme auf sein Klopfen hin hereingebeten hatte. Mia Leore stand vor der Terrassentür, die Sonne ließ ihre honigblonde Haarmähne von hinten aufleuchten, im Arm hielt sie ein Schimpansenbaby, dem sie gerade die Flasche gab. Ihr schlanker Körper steckte in sandfarbenen Shorts und passendem Hemd, die ihre gebräunte Haut zur Geltung brachten. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. Rasch ging er auf sie zu.
    „Es tut mir leid, dass ich einfach so hereinplatze. Mein Name ist Ryan Thorne und …“
    Mia legte den Kopf schräg. „Ich weiß, wer Sie sind. Sie haben heute Morgen angerufen. Wie ich Ihnen schon am Telefon sagte, kann ich Ihnen nicht helfen.“
    Ryan richtete sich gerader auf. Noch einmal würde er sich nicht abweisen lassen, zu viel hing davon ab. „Das haben Sie gesagt. Aber Sie haben nicht gesagt, dass bei Ihnen keine Leopardin angeliefert wurde.“
    Der Anflug eines Lächelns hob Mias Mundwinkel. „Gut erkannt. Ich rede generell nicht über unsere Neuankömmlinge, schon gar nicht am Telefon. Sie glauben nicht, was für Leute hier manchmal anrufen.“
    Ryan griff in seine Tasche. „Ich kann Ihnen meinen Pass …“
    Mia winkte ab. „Das ist nicht nötig, ich habe mich über Sie informiert.“
    „Aber wie … Sie wussten doch gar nicht, dass ich komme.“ Verwirrt sah Ryan sie an.
    „Ich hatte so eine Ahnung. Wollen Sie sich setzen?“ Sie deutete auf einen Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. Als er zögerte, machte sie eine ungeduldige Handbewegung. „Sie sehen aus, als würden Sie gleich umfallen.“ Ihre Augen wanderten über seine diversen Verletzungen. „Was haben Sie gemacht, sich von einem Truck überfahren lassen?“
    Ryan schnitt eine Grimasse. „Nein, Überfall in meinem Haus. Woher wissen Sie das mit dem Truck?“
    Nun war es an Mia, verwirrt dreinzublicken. „Welcher Truck? Sie sagten doch eben …“
    „Die Leopardin, die ich suche, wurde von einem Truck angefahren. Ich habe sie bei uns im Wild Animal Park behandelt.“ Er beugte sich vor. „Wissen Sie etwas darüber?“
    Mia blickte ihn direkt an. „Es war nur ein Spruch. Die Frage ist, was tun Sie hier, wenn Sie eindeutig in ein Krankenhaus oder zumindest zu Hause in Ihr Bett gehören?“ Sie setzte die Flasche ab und legte das Affenbaby an ihre Schulter.
    „Etana, so habe ich die Leopardin genannt, wurde nach dem Überfall von der Stadtverwaltung eingesperrt und sollte eingeschläfert werden. Durch irgendwelche Umstände wurde sie stattdessen nach Windhoek ausgeflogen. Und es wurde mir gesagt, dass sie in ein Auswilderungsprogramm käme.“

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