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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.
    „Wäre das nicht gut für das Tier?“
    Ryan zuckte zusammen, als Mia Etana ein Tier nannte. „Doch, es war das, was ich mir für sie gewünscht habe, als sie noch bei uns in der Klinik war.“
    „Und warum sind Sie dann hier und suchen sie?“
    Ryan spürte Wärme in seine Ohren steigen. „Ich muss sie noch einmal sehen, muss wissen, dass es ihr gut geht. Und …“
    Mia neigte den Kopf auf eine Weise, die ihn irgendwie an Etana erinnerte. „Und?“
    „Ich möchte mich wenigstens von ihr verabschieden.“ Es musste seltsam für eine Fremde klingen, doch er wusste nicht, wie er sonst beschreiben sollte, wie er sich fühlte. Als wäre ein Teil seines Herzens herausgerissen worden, seit Etana fort war.
    Schweigend sah Mia ihn lange an, bevor sie nickte. „Das kann ich verstehen.“
    Hoffnung keimte in Ryan auf. „Dann kann ich sie sehen?“
    Mia schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, Ihre Etana ist nicht hier.“
    Für einen Moment bekam Ryan keine Luft, so heftig zog sich sein Brustkorb zusammen. Es dauerte einige Zeit, bis er wieder sprechen konnte. „Dann danke ich für Ihre Zeit. Ich glaube, dass Etana es hier gut gehabt hätte.“ Rasch stand er auf und schwankte einen Moment, bis das Schwindelgefühl nachließ.
    Eine Hand schob sich unter seinen Arm. „Setzen Sie sich wieder hin, in dem Zustand sollten Sie nicht Auto fahren.“ Sanft drückte sie ihn zurück. „Ich hole Ihnen ein Glas Wasser. Nehmen Sie so lange Linus.“
    Bevor Ryan fragen konnte, wer oder was das war, drückte sie ihm den Affen in die Hand, der sich sofort mit Armen und Beinen an ihn klammerte. Mit großen Augen sah er zu ihm auf. Ein widerwilliges Lächeln hob Ryans Mundwinkel. „Hallo, Linus.“
    Zufrieden, dass ihr Schützling in guten Händen war, trat Mia zum Kühlschrank und holte das Wasser heraus. Kurze Zeit später stellte sie ein Glas vor Ryan.
    „Danke.“ Er hatte gar nicht gemerkt, wie durstig er war. Geistesabwesend strich er mit den Fingern durch das seidige Fell des Affenbabys, während er einen großen Schluck trank. Das eiskalte Wasser fühlte sich wunderbar in seiner ausgedörrten Kehle an.
    „Haben Sie schon mal daran gedacht, sich ein Hotelzimmer zu nehmen und erst einmal ordentlich auszuschlafen?“
    „Nein. Ich will nicht noch mehr Zeit verlieren. Wer weiß, wie lange es dauert, bis ich die richtige Auswilderungsstation finde. Bis dahin könnte Etana bereits freigelassen worden sein, und ich hätte noch mehr Probleme, sie wiederzufinden.“ Er hielt das Glas außer Reichweite des neugierigen Affen. Ein tiefer Seufzer ließ ihn erstaunt aufblicken.
    Mia sah ihn mit einem Gesichtsausdruck an, der ihn irgendwie an seine Mutter erinnerte. „Sie geben nie auf, oder?“
    Ryan runzelte die Stirn. Hatte Harken ihn nicht genau das Gleiche gefragt? „Nicht, wenn mir etwas wichtig ist. Und sonst nur, wenn ich keinerlei Möglichkeit mehr sehe, etwas zu schaffen.“
    „Das dachte ich mir.“ Mia trat zum Fenster und sah in die Landschaft hinaus. „Die Leopardin ist hier angekommen, aber sie ist nicht mehr da.“
    Ryan stand so schnell auf, dass sich der Affe mit einem ängstlichen Quieken an sein Hemd klammerte. Beruhigend legte Ryan seine Hände um den kleinen Körper, doch seine Augen waren auf Mia gerichtet. „Was meinen Sie damit? Ist sie woanders hingebracht worden?“
    Langsam schüttelte Mia den Kopf. „Sie ist frei.“
    Entsetzt starrte Ryan sie an. „Sie haben sie trotz ihrer Verletzungen freigelassen? Sie kann sich doch nicht mal selbständig ernähren!“
    Eine Spur von Ärger drang in Mias Stimme. „Wir sind hier kein Zoo oder Tierpark, der Tiere gegen ihren Willen festhält.“ Sie atmete tief durch. „Sie müssten Etana gut genug kennen, um zu wissen, dass sie genauso dickköpfig ist wie Sie selbst.“
    Das war eine seltsame Beschreibung für ein Tier, aber irgendwie auch … zutreffend. Mühsam beruhigte er sich. „Sie haben recht. Wissen Sie, wo ich sie finden kann?“
    Mia deutete hinter sich. „Irgendwo da draußen.“
    Ryan verzog den Mund. „Das wird mir helfen.“
    Sanft nahm Mia ihm das Affenbaby ab und lächelte ihn an. „Sie hat mir keine Landkarte mit den Koordinaten hinterlassen. Aber Sie sollten vielleicht überlegen, wo Sie hingehen würden, wenn Sie endlich wieder in Freiheit wären.“
    Das war nicht schwierig. „Nach Hause.“
    „Ganz genau.“
    Das war immerhin ein Anhaltspunkt – wenn er jetzt noch wüsste, wo Etana herkam.

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