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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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zu bemerken und stieß einen tiefen Seufzer aus. „Fangen wir jetzt wieder von vorne an? Ich dachte, wir hätten heute Nacht ein wenig Vertrauen aufgebaut.“
    Ja, aber das war gewesen, bevor diese … Schlächterin auftauchte und von Gemetzel sprach. Wie konnte es sein, dass Ryan darüber lachte? Hatte sie sich in ihm getäuscht? War er gefährlicher, als sie glaubte?
    Resignation breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Also, noch mal ganz von vorne. Ich versuche nur, dir zu helfen.“ Seine Stimme klang beschwörend. „Deine Bewegung könnte die Nähte wieder aufgerissen haben, deshalb muss ich das überprüfen.“
    Kainda knurrte leise. Ryan musste wissen, dass sie eine Wandlerin war, sonst hätte er nicht mit ihr geredet, als würde sie ihn verstehen, und das bedeutete, dass er nicht nur ein Scherge der Verbrecher, sondern in alles eingeweiht war. Sollte das die neue Methode sein? Reden statt foltern? Wenn es so war, dann hatte er eindeutig Talent. Sie war fast bereit gewesen, ihm zu glauben, dass er ihr nichts tun würde. Ein Fehler. Wie konnte sie so dumm sein, nach allem, was sie erlebt und gesehen hatte? Als Ryan ihre Rippen berührte, bleckte sie die Zähne und schnappte nach ihm. Sie verfehlte seine Hand nur um wenige Millimeter. Dafür zerrte die Bewegung an ihren Wunden, und der Schmerz trieb ihr Tränen in die Augen.
    Ryan brachte seine Finger in Sicherheit und schloss die Käfigtür. „Ich kann mir nicht leisten auszufallen, solange kein anderer Arzt da ist.“ Sie konnte Enttäuschung in seinen Augen sehen. „Das war’s dann wohl mit der Sonderbehandlung für dich, du bleibst ab sofort im Käfig.“
    Kainda sah ihm hinterher, als er aus dem Zimmer ging und die Tür leise hinter sich schloss. Wenn Ryan Tierarzt war, warum gab er sich mit den Verbrechern ab, und was war seine Aufgabe hier? Wie konnte jemand, der eigentlich Lebewesen helfen sollte, sich für so etwas hergeben? Kainda versuchte, den Stich zu ignorieren, den ihr der Gedanke versetzte. Unter anderen Umständen hätte sie Ryan vielleicht sogar gemocht, doch das konnte sie sich jetzt nicht leisten. Sein Vertrauen hatte sie mit der Aktion eben auch verspielt, und dadurch würde es noch schwerer werden zu entkommen. Verdammt, sie war schon immer zu impulsiv gewesen, dachte nicht nach, bevor sie handelte. Eigentlich hatte sie angenommen, diesen Charakterzug nach den Geschehnissen der letzten Monate abgelegt zu haben, aber bei Ryan schaffte sie es einfach nicht, einen kühlen Kopf zu bewahren. Kainda wünschte, sie hätte seine Augen nie gesehen, die Wärme in ihnen, die nicht zu einem Verbrecher zu passen schien. Kein Wunder, dass sie verwirrt war. Ryan sandte eindeutig gegensätzliche Signale aus.
    Hoffentlich ließ er sich nicht gegen einen anderen Wächter austauschen, denn auch wenn sie ihm nicht traute, hatte sie doch das Gefühl, bei ihm bessere Chancen zu haben als bei einem anderen. Zum Beispiel bei dieser Schlächter-Lynn. Es war erstaunlich, wie schnell sie eine Abneigung gegen diese Frau gefasst hatte. Irgendetwas an ihr ging ihr gegen den Strich. Vor ihrem geistigen Auge sah sie, wie Ryan die Amazone vertraulich am Arm berührte. Nein, das war ganz und gar unmöglich. Er war ihr Feind, sie konnte überhaupt nicht eifersüchtig sein! Wütend auf sich selbst und auf Ryan stieß sie ein lautes Fauchen aus.
    Ryan zuckte zusammen, als er das Fauchen aus dem Nebenzimmer hörte. Seufzend wandte er sich wieder der Aufgabe zu, frischen Kaffee zuzubereiten. Er brauchte dringend Koffein, wenn er den Tag überstehen wollte. Es war schön gewesen, Etana beim Schlafen zuzusehen, und als er schließlich eingenickt war, hatte er besser geschlafen als seit langem. Der Moment des Aufwachens war ein Schock gewesen, Nase an Nase mit einem Raubtier, aber gleichzeitig auch … faszinierend. Der Blick aus Etanas Katzenaugen hatte beinahe menschlich gewirkt, so als würde sie ihre Verbindung auch spüren. Ryan schüttelte den Kopf. So ein Unsinn. Was sie von ihm hielt, hatte er ja gesehen, als er sie im Käfig noch einmal untersuchen wollte. Seltsam, wie sehr ihn das enttäuschte. Dabei hatte er so etwas schon öfter erlebt. Die Leopardin war ein Wildtier, sie hasste es, eingesperrt zu sein, so viel war offensichtlich. Und er konnte nicht erwarten, dass sie verstand, dass er ihr nur helfen wollte. Immerhin hatte sie ihn bisher noch nicht verletzt, dabei hätte sie schon mehrmals die Gelegenheit dazu gehabt. Ihr Zuschnappen war ihm mehr wie eine Warnung

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