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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ihm schwer zu glauben, dass Rivers in krumme Geschäfte verwickelt gewesen war. Vor allem hätte er dann Etana nicht hierher gebracht, sondern sie einfach liegen gelassen. Wenn Ryan sich recht erinnerte, hatte er sogar bei der Polizei angerufen und gefragt, was er mit der Leopardin machen sollte. Außerdem war es ziemlich merkwürdig, dass extra ein Detective aus Los Angeles hierherkommen wollte, um ihn zu befragen. Konnten die Morde wirklich mit Etana zusammenhängen? Ryan schüttelte den Kopf und erhob sich langsam. Es brachte nichts zu spekulieren, das war die Aufgabe der Polizisten.

 
    6
    Finn setzte sich auf das Geländer von Coyles Veranda und wartete darauf, dass sein Freund ihn bemerkte. Es dauerte nicht lange, bis sich die Tür öffnete und Coyle aus dem Haus trat.
    „Warum hast du nicht einfach geklopft?“ Sein Freund setzte sich neben ihn auf die Balustrade und zog sich ein T-Shirt über den Kopf.
    „Weil ich wusste, dass ihr beschäftigt seid, und ich euch nicht stören wollte.“
    Coyle hob eine Augenbraue. „Und du dachtest, ich würde mich nicht gestört fühlen, wenn ich dich wittere?“
    Finn hob die Schultern. „Daran solltest du nach sechsunddreißig Jahren im Lager eigentlich gewohnt sein.“ Er betrachtete seinen Freund forschend. „Aber wie es aussieht, hast du dich hier gut eingewöhnt.“ Coyles goldene Augen strahlten, sein Gesichtsausdruck wirkte entspannt wie schon lange nicht mehr. Es war Finn klar gewesen, dass Coyle unter der selbst auferlegten Aufgabe, die Wandler zu schützen, gelitten hatte – nur nicht, wie sehr.
    „Ich möchte nirgendwo anders sein.“ Coyle zuckte schuldbewusst zusammen. „Nein, so meinte ich das nicht. Es ist nur, hier bin ich endlich frei und kann all das tun, was ich schon immer machen wollte.“
    „Und du bist mit Marisa zusammen.“
    Ein Leuchten glitt über Coyles Gesicht. „Ja.“
    Ungeduldig drängte Finn den Stich Eifersucht zurück. Es gab niemanden, dem er das Glück mehr gönnte als seinem Freund. Nachdem Coyle schon als kleiner Junge seinen Vater verloren hatte, verbrachte er die folgenden Jahre damit, das, was er als seine Schuld betrachtete, wiedergutzumachen. Er war einer der besten Ratsführer gewesen, den die Gruppe je gehabt hatte. Doch dafür hatte er viel gegeben, er war sogar bereit gewesen, auf Marisa zu verzichten, um nichts zwischen sich und sein Ziel, die Wandler zu schützen, kommen zu lassen. Glücklicherweise war es ihm nicht gelungen, Marisa zu verschrecken, und er hatte am Ende eingesehen, dass er ohne sie nicht mehr leben wollte. Da sie als Mensch und vor allem als Reporterin nicht im Lager der Berglöwenwandler leben konnte, hatte Coyle ein Haus für sie am Rande des Waldes gebaut – zwischen ihren beiden Welten. Und Marisa liebte ihn genug, um ihm seine Sturheit zu verzeihen und mit ihm zusammenzuziehen.
    Finn sah zu den hell gestrichenen Hölzern des Verandadachs hinauf. „Schönes Haus.“
    Coyle lachte laut auf. „Du willst doch nur ein Lob hören, weil du es geplant hast! Also gut, du hast dich selbst übertroffen. Es ist genau das, was ich für Marisa und mich haben wollte.“
    Lächelnd nickte Finn. „Das ist gut. Ich nehme an, es gefällt ihr auch?“
    „Das kannst du sie gleich selber fragen.“ Coyle wurde ernst. „Und jetzt sag mir, was dich bedrückt.“
    „Du meinst, außer dass du mich genötigt hast, deinen Job zu übernehmen?“
    Coyle sah ihn ruhig an. „Du hattest die Möglichkeit, nein zu sagen. Ich hätte das besser verstanden als jeder andere.“
    Unbehaglich hob Finn die Schultern. „Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es an der Zeit wäre, meinen Teil zu leisten. Davon abgesehen können wir uns einen schwachen oder nicht handlungsfähigen Rat derzeit nicht leisten. Kearne ist zuverlässig und gut in der Verwaltungsarbeit, aber ihm fehlt die Fähigkeit, schnell zu reagieren.“ Er rieb über seine Stirn. „Vielleicht mochte ich aber auch nicht zusehen, wie dein Platz von jemand anderem eingenommen wird. Du fehlst uns.“
    Coyles Augen veränderten sich, wurden katzenartiger. „Ihr mir auch. Wenn die Situation etwas sicherer geworden ist, werde ich wieder öfter vorbeikommen, im Moment möchte ich kein unnötiges Risiko eingehen.“
    „Ich weiß. Aber ich habe auch noch ein anderes Problem.“
    „Welches?“
    Unruhig stand Finn auf und lief auf der Veranda auf und ab. „Jamila denkt, dass ihre Schwester in Schwierigkeiten steckt.“
    Coyle richtete sich auf, sein Blick wurde

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