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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Käfig zurückbringen, aber dazu müsste er sie noch einmal hochheben, und das wollte er ihr im Moment nicht antun. Das würde er auf den frühen Morgen verschieben, bevor seine Mitarbeiter eintrafen. Vielleicht fühlte sich Etana dann auch schon gut genug, um allein in den Käfig zurückzukehren. Ryan lehnte sich auf der Liege zurück und begann, ihren Nacken zu kraulen. Ihr zögerndes Schnurren entlockte ihm ein zufriedenes Lächeln. Wie es aussah, würden sie sich doch ganz gut verstehen.
    Kainda erwachte mit einem Ruck aus einem tiefen, traumlosen Schlaf. Aus dem Nebenzimmer waren Geräusche zu hören und ein Klirren, als wäre ein Schlüssel heruntergefallen. Mühsam versuchte sie, sich zu orientieren. Ein seltsames Gefühl der Zufriedenheit wich nur langsam von ihr. Woher kam das? Sie hob den Kopf und erstarrte. Direkt neben ihr lag der seltsame Mann, der sie bewachte. Anscheinend hatte er keine Angst, dass sie ihm etwas tun könnte, sonst würde er nicht schutzlos in ihrer Nähe schlafen. Ob sich seine Kumpane das so vorgestellt hatten? Als Wächter war er eine echte Niete, so viel stand fest, aber sie würde sich sicher nicht darüber beschweren. Allerdings war es besser, wenn die anderen seine Unfähigkeit nicht bemerkten, sonst zogen sie ihn vielleicht ab und schickten jemand, der nicht so leicht zu überwältigen war. Kainda stupste ihn mit der Pfote an und stieß ein warnendes Grollen aus. Seine Lider hoben sich, und er starrte sie an. Er hatte die schönsten Augen, die sie je gesehen hatte. Ein tiefes Blau, umgeben von schwarzen Wimpern und Lachfältchen in den Augenwinkeln. Einen Moment lang sahen sie sich nur an, dann drang die Außenwelt in ihre kleine Zeitblase.
    Das Lachen einer Frau, dann ein lautes Scheppern. Der Kopf ihres Bewachers ruckte hoch, und er sprang fast von der Liege. „Verdammt!“ Kainda wollte sich ebenfalls erheben, doch er legte seine Hand auf ihre Schulter. „Bleib liegen, ich bringe dich zurück in den Käfig.“ Er hielt seine Stimme leise, anscheinend wollte er nicht, dass die anderen ihn hörten. Vorsichtig zog er die Liege mit ihr über den Fliesenboden, ein lang gezogenes Quietschen ertönte. Kainda zuckte zusammen und wünschte, sie hätte Hände, mit denen sie sich die Ohren zuhalten konnte.
    „Ryan, bist du wach?“ Die Frau hatte das Geräusch anscheinend auch gehört, ihre Schritte näherten sich der Tür. In wenigen Sekunden würde sie im Raum stehen und bemerken, dass Kainda nicht im Käfig war. Mühsam richtete Kainda sich auf und machte einen Satz in den Käfig, auch wenn ihre Verletzungen dagegen protestierten. Gerade noch rechtzeitig ließ sie sich auf die weiche Unterlage fallen und schloss die Augen bis auf einen kleinen Spalt.
    Die Tür wurde aufgestoßen. Eine große Frau in Jeans und Sweatshirt trat ein, die langen blonden Haare trug sie offen. Kainda erfasste eine sofortige Abneigung, die nur zum Teil etwas damit zu tun hatte, dass die Unbekannte zu ihren Entführern gehörte. Ihr Bewacher Ryan schnitt eine Grimasse, bevor er sich zur Tür umdrehte. „Wenn ich nicht schon vorher wach gewesen wäre, dann jetzt auf jeden Fall. Mit deiner Stimme kannst du Tote wecken, Lynn.“
    „Sehr witzig.“ Die Amazone sah sich um und schüttelte den Kopf. „Ich habe ein merkwürdiges Quietschen gehört und dachte, du brauchst vielleicht Hilfe. Was zum Teufel hast du hier gemacht?“
    „Wonach sieht es denn aus? Ich wollte die Liege zusammenklappen.“ Seltsamerweise konnte Kainda an seiner Stimme hören, dass er log. Lynn schien das nicht wahrzunehmen.
    „Wozu?“
    Ryan winkte ab. „Warum bist du denn schon hier? Ist es bereits so spät?“
    „Halb sieben. Ich hatte meine Schürze hier liegen gelassen und bin heute dran mit dem großen Gemetzel. Sonya wird dich hier unterstützen.“
    „Okay. Viel Spaß.“
    Viel Spaß? Irgendetwas an dem Gespräch schien Kainda zu entgehen. Oder diese Leute hatten einen unheimlich kranken Sinn für Humor und keinerlei Gewissen. Was für ein Gemetzel? Hatten sie noch andere Wandler gefangen? Ihr Magen zog sich zusammen.
    Die Amazone verdrehte die Augen. „Sehr witzig.“
    Ihr Bewacher lachte und legte seine Hand auf ihren Arm. „Fand ich auch. Sehen wir uns nachher noch?“
    „Eventuell, je nachdem, wie schnell ich durch bin.“ Damit verließ die Frau den Raum.
    Ryan drehte sich zu ihr um und hockte sich vor den Käfig. Kainda versuchte, nicht zurückzuweichen, als er seine Hand nach ihr ausstreckte. Trotzdem schien er es

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