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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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niemand, aber wenn sie zurückkam, wirkte sie ausgeglichener als vorher, und die Traurigkeit in ihren Augen war etwas gedämpft.
    Also musste Finn allein mit der Situation zurechtkommen. Es konnte doch nicht so schwer sein herauszufinden, wie er am besten mit Jamila umging. Schließlich musste er sich um sie kümmern, das gehörte zu seinen Aufgaben als Ratsmitglied. Aber die anderen bereiteten ihm nie solche schlaflosen Nächte wie die Pantherin – und sie besuchten ihn vor allem nicht in seinen Träumen. Nackt. Hungrig. Wunderschön.

 
    5
    Es hatte länger als zwei Stunden gedauert, bis ihm die nötigen Informationen geliefert worden waren. Deshalb saß Edwards nun mitten in der Nacht in einem Vorgarten hinter einem Busch und beobachtete ein dunkles Haus. Er sollte in Zukunft wohl lieber einen anderen Informanten einsetzen, der zuverlässiger und vor allem schneller war. Es konnte doch nicht so schwer sein, ein paar Polizeiprotokolle nach einer Meldung über ein verletztes Tier auf diesem speziellen Stück Straße durchzusehen, das Ergebnis zu überprüfen und ihm Bericht zu erstatten. Edwards hatte schließlich keine Zeit zu verschwenden, nicht wenn so viel auf dem Spiel stand. Anscheinend hatte er die Zügel zu lange schleifen lassen, war zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, um zu bemerken, dass sein Wort allein nicht mehr zu genügen schien, um sich bei seinen ‚Mitarbeitern‘ den angemessenen Respekt zu verschaffen. Noch etwas, das er erledigen musste, wenn er wieder zurückkam.
    Doch jetzt war etwas anderes wichtiger, er musste wissen, was dieser Rivers mit der Leopardin gemacht hatte. Der Vermerk im Polizeiprotokoll war denkbar kurz gewesen: ‚Trucker Cal Rivers meldet Tierunfall auf dem Escondido Freeway‘. Es hatte Edwards den Rest des Nachmittags und einen Teil des Abends gekostet, diesen Rivers ausfindig zu machen, denn der Truck war auf den Namen seiner Frau angemeldet. Als Anschrift war dieses Haus genannt gewesen, und die Information schien zu stimmen. Jedenfalls stand der richtige Name am Briefkasten, und als Edwards dort anrief, bestätigte ihm auch der Anrufbeantworter den Namen. Wenn er Pech hatte, war Rivers schon wieder unterwegs, aber er musste es trotzdem versuchen. Sollte niemand zu Hause sein, würde er genauso unauffällig wieder verschwinden, wie er gekommen war. Rivers unterwegs aufzuspüren, würde dagegen viel mehr Umstände machen und zu lange dauern, deshalb hoffte er, hier Glück zu haben.
    Langsam richtete Edwards sich auf und schlich um das Haus herum. Bei seiner ersten Erkundung war ihm aufgefallen, dass eines der Kellerfenster einen Spalt offen stand. Wenige Minuten später war er im Haus und stieg die Kellertreppe hinauf. Lautlos schob er die Tür auf und trat in die Diele. Rasch sah er sich im Erdgeschoss um.
    Das Haus der Rivers war überschaubar, neben der Treppe ins Obergeschoss befanden sich im Parterre nur noch eine kleine Küche, ein Gäste-WC und ein mittelgroßes Wohnzimmer, das mit den Polstermöbeln überfüllt wirkte. Bis auf das nervtötende Ticken einer Standuhr war alles still, was die Aufgabe, ungehört ins Obergeschoss zu kommen, schwieriger machte. Vorsichtig schlich Edwards Stufe für Stufe nach oben. Als er seinen Fuß auf den oberen Treppenabsatz stellte, spürte er, dass etwas nicht stimmte. Er war zu siegessicher gewesen, zu überzeugt von seinen Fähigkeiten, und hatte deshalb die einfachste Vorsichtsmaßnahme nicht beachtet. Mit einem stummen Fluch auf den Lippen wirbelte er herum.
    Ein lauter Schrei riss Ryan aus seinem traumlosen Schlaf. Er setzte sich ruckartig auf und hatte bereits die Beine aus dem Bett geschwungen, als er sich bewusst wurde, wo er sich befand. Mit zitternden Fingern strich er sich über das Gesicht, bevor er aufstand und zum Käfig hinüberging. Ein dumpfes Stöhnen ertönte, gefolgt von schnellen Atemzügen. Im gedämpften Licht konnte er nur die Umrisse der Leopardin erkennen. Hatte sie so geschrien? Er hatte noch nie solch einen Laut von einer Raubkatze gehört, fast wie ein Frauenschrei. Ein Zittern schien durch ihren Körper zu laufen, ihre Beine bewegten sich, als wollte sie fortlaufen. Entschlossen schob Ryan den Riegel zurück. Er musste sie daran hindern, sich zu bewegen und den Bruch zu sehr zu belasten. Wenn sich die Knochen verschoben, müsste er sie noch einmal operieren, um sie neu zu richten. Ohne zu zögern, öffnete er die Käfigtür und bückte sich hinein.
    „Ist ja gut, beruhige dich.“ Er

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