Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
sich ausgelaugt und hatte kaum noch die Kraft, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Die Vorstellung, jetzt auch noch dreihundert Kilometer zurückzufahren, half auch nicht dabei. Aber übernachten wollte sie hier auf keinen Fall, sondern so schnell wie möglich nach Hause zurück, zu Coyle. Angus stieß ein Winseln aus. Sie beugte sich zu ihm hinunter und kraulte ihn hinter den Schlappohren.
    „Ja, ich weiß, du vermisst ihn auch.“ Es beruhigte sie, in Angus’ braune Augen zu blicken und ihre Finger in seinen warmen Fellfalten zu vergraben. „Wenigstens haben sie dich gut behandelt, ich hatte schon befürchtet, Bickson würde dich irgendwo anleinen und hungern lassen. Aber anscheinend hat er nur was gegen Menschen.“ Angus brummte zustimmend tief in der Kehle und brachte Marisa damit zum Lachen. Langsam richtete sie sich wieder auf. „Okay, beeilen wir uns lieber, ich muss unterwegs noch eine Telefonzelle finden, um Coyle anzurufen. Ich will nicht, dass sie mein Handy überwachen und wissen, mit wem ich telefoniere.“ Nicht, dass sie das nicht schon wussten, nachdem sie sämtliche Verbindungsdaten und Kontakte heruntergeladen hatten. Natürlich hatte sie Coyles Nummer nicht einprogrammiert, aber wenn sie ihre Gesprächsverbindungen abfragten, würde seine Nummer auftauchen. Nur gut, dass das Handy auf den Namen eines der Älteren angemeldet war. Und sie selbst würde sich auch ein neues Mobiltelefon zulegen, damit das FBI ihren Standort nicht über das Funksignal ermitteln konnte.
    Tief in Gedanken ging sie zu ihrem Wagen, für den sie glücklicherweise auf der Straße vor dem Gebäude einen Parkplatz gefunden hatte. Sie zog es vor, hier in der Sonne, an einer belebten Straße, in ihr Auto zu steigen als irgendwo in einer FBI -Tiefgarage. Dann hätte sie nämlich noch länger die Gesellschaft eines der Agenten ertragen müssen, und das überstieg eindeutig ihre Kräfte. Noch jetzt hatte sie das Gefühl, dass jemand sie aus einem der bestimmt tausend Fenster im Gebäude beobachtete. Nach einem letzten Blick über die Schulter öffnete sie die hintere Wagentür und befahl Angus hineinzuspringen.
    Der alte Bloodhound sah sie anklagend an und bewegte sich kein Stück.
    „Was ist denn jetzt schon wieder los? Ich möchte endlich hier weg. Entweder steigst du jetzt ein, oder ich lasse dich hier.“ Was sie natürlich nie tun würde, aber Angus warf ihr nur einen beleidigten Blick zu und sprang dann auf die Rückbank.
    Marisa schob leise die Tür zu und stieg auf der Fahrerseite ein. Lautes Knurren empfing sie. Genervt warf Marisa ihren Rucksack auf den Beifahrersitz und drehte sich zu Angus um. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“ Im letzten Moment hielt sie den Hund am Halsband fest und drängte ihn zurück, als er sich auf den Beifahrersitz schlängeln wollte. „Jetzt reicht es aber! Wenn du nicht Ruhe gibst, bekommst du nachher kein Leckerli. Und glaub nicht, dass du mich mit deinen Triefaugen wieder einwickeln kannst. Diesmal bleibe ich hart.“ Eventuell. Vermutlich eher nicht. „Ich möchte nur noch aus dieser Stadt raus. Wenn wir auf der anderen Seite der Bucht sind, machen wir eine Pause, und du kannst dir die Beine vertreten, in Ordnung?“
    Angus schien sie gar nicht zu hören, sondern starrte wie gebannt auf den Beifahrersitz, die Nase witternd erhoben. Wahrscheinlich konnte er noch den Agenten riechen, der sie auf der Fahrt hierher begleitet hatte. Ein dumpfes Grollen drang aus seiner Kehle, und Marisa gab es auf. Sie hatte nicht mehr den Nerv, sich um die Befindlichkeiten ihres Hundes zu kümmern. Er würde sich schon beruhigen, wenn sie erst unterwegs waren. Meist fiel er sofort in einen tiefen Schlaf, sowie sich das Auto in Bewegung setzte.
    Marisa ließ den Motor an und wartete, bis sie eine Lücke im Verkehr fand. Während sie sich einen Weg durch das Straßengewühl San Franciscos zur Oakland Bay Bridge suchte, warf sie immer wieder Blicke in den Rückspiegel. Sie hatte immer noch das Gefühl, verfolgt zu werden, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken. Es beruhigte sie auch nicht, dass Angus nicht wie erwartet schlief, sondern immer noch aufrecht auf der Rückbank saß und ohne zu blinzeln auf den Beifahrersitz starrte. Als würde er denken, dass sich ihr Rucksack gleich in einen Knochen verwandelte. Kopfschüttelnd konzentrierte sie sich wieder auf die Straße. Sollte Angus doch starren, solange er nicht wieder versuchte, sich zwischen den Sitzen hindurchzuquetschen, oder sein

Weitere Kostenlose Bücher