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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Grimasse. „Ist es so offensichtlich?“
    Jamila lächelte ihn an. „Auch Leoparden haben eine Nase und Ohren. Und Augen im Kopf.“
    Röte stieg in Conners Ohren. „Ich möchte es Fay nicht noch schwerer machen. Aber du hast recht, irgendwann müssen wir reden, und deshalb nehme ich dein Angebot dankend an.“
    „Gib mir einfach ein Zeichen, wenn du so weit bist.“ Jamila hoffte nur, dass das Gespräch gut ausgehen würde. Wenn sie seinen Gesichtsausdruck richtig deutete, glaubte Conner nicht daran, dass es Fay glücklich machen würde. Und ihn selbst auch nicht. Warum musste nur immer alles so kompliziert sein?
    Ambers Herz krampfte sich zusammen, als sie die Schüsse hörte. Sie waren zu spät, der Kampf schien bereits in vollem Gange zu sein. Der Wind trieb den Geruch von Blut und Tod in ihre Richtung, und Amber musste sich zwingen, nicht einfach kopflos loszurennen und Griffin zu suchen. Finn hatte ihr das Versprechen abgenommen, am Rand des Geschehens zu bleiben, und sie würde sich daran halten – zumindest solange nicht jemand ihre Hilfe brauchte. Sie war zwar im Kämpfen nicht so gut ausgebildet wie die Wächter, aber Coyle hatte ihr Dinge beigebracht, die bei einem Gegner einigen Schaden anrichten würden. Die hohen Adlerschreie schmerzten in ihren Ohren und erinnerten sie an ihre Flucht über die Klippen. Als sie an dem Tag vor den Adlern geflohen war, hatte sie nicht erwartet, so schnell wieder hier in ihrem Gebiet zu sein. Und schon gar nicht unter solch furchtbaren Umständen. Automatisch wurde Amber langsamer, bis sie schließlich stehen blieb.
    Coyle tauchte neben ihr auf, und sie konnte seinem Blick ansehen, dass er genau wusste, was in ihr vorging. Mit der Flanke strich er an ihrer Seite entlang, wie er es schon als Kind getan hatte, wenn er sie beruhigen wollte. Sie hatten vorher besprochen, sich nicht mehr in Menschen zu verwandeln, sowie sie in die Nähe des Lagers kamen, um nicht Gefahr zu laufen, von jemandem gesehen zu werden. Zwar wusste der Anführer schon, wer oder vielmehr was sie waren, aber es zu hören und es auch wirklich zu sehen, waren zwei verschiedene Dinge. Außerdem konnte es sein, dass Jennings nicht alle eingeweiht hatte, je weniger, desto besser für sie. Amber stieß einen dumpfen Laut aus, den Coyle mit einem Neigen seines Kopfes beantwortete. Sie wünschte, sie könnte ihm noch einmal sagen, dass er auf sich aufpassen sollte, doch er schien auch so zu wissen, was sie ihm sagen wollte. Für einen kurzen Moment legte er seine Wange an ihre, dann sah er sich zu den anderen um und richtete sich auf.
    Innerhalb von Sekunden hatte er sich vom liebevollen Bruder zu einem Kämpfer verwandelt. Seine goldenen Augen waren von heißer Wut erfüllt, jeder Muskel in seinem Körper schien angespannt. Auch die anderen Berglöwenwandler wirkten viel furchterregender als normalerweise. Mit einer Mischung aus Stolz und Angst ließ Amber ihren Blick über die Berglöwenmänner gleiten und fragte sich unwillkürlich, ob sie jeden von ihnen lebend und unversehrt wiedersehen würde. Es war ein wunderbarer Anblick, die Kämpfer nebeneinander zu sehen, von Finns beinahe weißem über Coyles von Rottönen durchsetztem bis zu Toriks von dunkelgrauen Fäden durchwirktem Fell waren alle Schattierungen vertreten. Finn gab den anderen ein Zeichen, und Amber konnte ihnen nur noch mit ängstlich hämmerndem Herzen nachsehen, als sie davonstoben. Langsamer lief Amber hinterher. Sie würde sich irgendwo in der Nähe ein Versteck suchen, von dem aus sie die Auseinandersetzung gut beobachten konnte. Wenn jemand ihre Hilfe brauchte, wollte sie zur Stelle sein, und sie hoffte, wenigstens einen Blick auf Griffin zu erhaschen, damit sie diese furchtbare Angst loswurde, dass er nicht mehr leben könnte.
    Rasch erklomm Amber einen kleinen Hügel und blieb atemlos oben stehen. Direkt unter ihr fand der Kampf statt, von ihrem Standort aus konnte sie alles überblicken. Übelkeit wühlte in ihrem Magen, als sie die großen Blutlachen im Schnee sah und mehrere Adler und auch Menschen, die reglos auf dem Boden lagen. Am Rande des Getümmels konnte sie unauffällige Bewegungen sehen, als die Berglöwenwandler dort ihre Positionen bezogen. Gleich würden sie sich den Gewehren aussetzen, ohne jeden Schutz. Sicher, sie waren schnell, und wenn sie dicht genug an die Menschen herankamen, konnten sie es mit ihnen aufnehmen, aber es brauchte sie nur jemand zu früh zu entdecken, dann waren sie den Kugeln hilflos

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