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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ausgeliefert. Das durfte einfach nicht geschehen! Aber Amber konnte nichts tun. So schwer es ihr auch fiel, sie musste hier bleiben.
    Noch immer griffen die Adler die Menschen an, ihre Schreie klangen aus der Nähe noch viel durchdringender, sodass Amber wünschte, sie hätte Hände, mit denen sie sich die Ohren zuhalten konnte. Wäre es bei diesem Kampf nicht um Leben und Tod gegangen, hätte sie sogar die Gelegenheit genossen, die teilweise akrobatischen Flugeinlagen der Adler zu beobachten. Trotz ihrer Größe bewegten sie sich beinahe schwerelos durch die Luft und konnten innerhalb von Sekundenbruchteilen den Geschossen ausweichen, die die Männer auf sie abfeuerten. Wie gebannt beobachtete Amber die Raubvögel, während sie versuchte, Griffin zu entdecken. Er musste dabei sein, denn er würde den Schutz ihres Lagers sicher nicht den anderen überlassen, selbst wenn die Oberen ihn eigentlich loswerden wollten. Aber wie sollte er in seinem erschöpften Zustand einen solchen Kampf überstehen? Schon bei seiner Landung im Berglöwenlager war deutlich sichtbar gewesen, wie sehr ihn die Kraftanstrengung mitgenommen hatte, und danach war er die ganze Strecke noch einmal zurückgeflogen.
    Ohne dass Amber es wollte, glitt ihr Blick zu den leblosen Körpern am Boden. Hatte er es nicht mehr geschafft einer Kugel auszuweichen und war bereits tot? Amber begann zu zittern, ihre Kehle schnürte sich bei der Vorstellung zu, ihn für immer zu verlieren, nie wieder in seine warmen braunen Augen blicken zu können oder das sanfte Lächeln zu sehen, das er nur ihr zu zeigen schien.
    Sie presste die Pfote gegen ihre Schnauze, um zu verhindern, dass der Schrei hervorbrach, der sich dort aufgestaut hatte. Mit einem dumpfen Laut schlug etwas in den Stamm des Baumes, hinter dem sie sich versteckte. Amber duckte sich automatisch tiefer, als sie erkannte, dass die Männer wahllos umherschossen, in der Hoffnung, einen der Adler zu treffen, und dass es ihnen anscheinend egal war, wen sie dabei sonst noch verletzten. Die Adler konnten mit ihren Klauen und Schnäbeln einigen Schaden anrichten, aber um einen Menschen zu töten, benötigten sie vermutlich mehr Zeit, als sie bei ihren Sturzangriffen hatten.
    Ambers Körper spannte sich an, als sie sah, wie die Berglöwen sich lautlos den Menschen näherten. Auch die Adler hatten sie bemerkt und ihr Angriffsverhalten angepasst. Mit ständigen Scheinangriffen und lauten Schreien lenkten sie die Männer ab, sodass sie die Raubkatzen erst bemerkten, als sie von ihnen angegriffen wurden. Von oben sah es wie der Teil einer ausgefeilten Choreographie aus, in der die Berglöwen gleichzeitig die ihnen am nächsten stehenden Männer ansprangen und zu Fall brachten, während die Adler die Menschen angriffen, die zu weit entfernt gewesen waren, damit sie nicht versuchten, ihren Kumpanen zu helfen. Für einen Moment herrschte gespenstische Stille, bevor mehrere Gewehre beinahe gleichzeitig abgefeuert wurden.
    Das Krachen schmerzte in Ambers Ohren, aber sie ignorierte es, während sie wie gebannt auf die Kämpfenden starrte. Es war merkwürdig zu sehen, wie sich Menschen und Tiere verbissen bekämpften, obwohl sie doch eigentlich alle Menschen waren. Zumindest ein Teil von ihnen.
    Amber zuckte zusammen, als sie in der Hand eines am Boden Liegenden Stahl aufblitzen sah. Das Messer ruckte hoch und sank tief in Toriks Seite. Er stieß ein wütendes Fauchen aus und schlug seine Zähne in die Kehle des Mannes. Automatisch schloss Amber die Augen, riss sie aber sofort wieder auf. Das Mindeste, was sie tun konnte, war, den Kampf zu beobachten und ihren Leuten oder auch den Adlern im Notfall zu helfen.
    Hilflos sah sie zu, wie einer der Menschen einen Adler abschüttelte und seine Waffe auf Coyle richtete. Nein! Ein lauter Adlerschrei ertönte, und der Mann fuhr zu dem neuen Angreifer herum. Ambers Herz blieb stehen, als sie Griffin erkannte. Er lebte! Ihre Freude verwandelte sich in Entsetzen, als der Mensch zielte und abdrückte. Griffin versuchte auszuweichen, doch eine Kugel traf ihn, durch die Wucht des Geschosses wurde er zurückgeschleudert und stürzte zu Boden. Schnee stob auf, als er hart aufkam.
    Mit angehaltenem Atem beobachtete Amber ihn, doch er rührte sich nicht mehr. Nein! Der Mann sah ebenfalls zu ihm hinüber und lachte dann auf. Schließlich drehte er sich wieder zu Coyle um, doch der befand sich bereits im nächsten Zweikampf. Amber konnte nicht länger stillsitzen, sie musste zu Griffin. Von

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