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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ich mich recht erinnere, hat der euch dafür schon längst verziehen. So, und jetzt Schluss mit dem Thema, bevor ich mich richtig aufrege.«
    Jamila zog den Kopf ein. »Tut mir leid, das wollte ich nicht.«
    Zischend stieß Fay die Luft aus. »Okay. Konzentrieren wir uns lieber darauf, alles für Sawyers Männer vorzubereiten. Wenn sie wirklich in einem so erbärmlichen Zustand sind, wie Finn angedeutet hat, müssen wir sie dringend aufpäppeln.« Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie das vor einem Jahr mit Jamila getan hatte, die völlig entkräftet und beinahe verhungert gewesen war. Inzwischen sah sie wesentlich besser aus, ihre Figur war etwas runder geworden, ihre dunkle Haut leuchtete und ihre schwarzen Ringellocken glänzten gesund. Sie war eindeutig eine Schönheit und noch dazu freundlich und mitfühlend, kein Wunder, dass Finn sein Herz an sie verloren hatte.
    Jamila deutete auf die Schale in Fays Hand. »Was machst du da gerade?«
    »Hochkonzentrierte Energiepaste. In Wasser aufgelöst sollte sie den Neuankömmlingen schnell auf die Beine helfen. Bei dir hat sie jedenfalls auch gewirkt. Danach müssen wir nur dafür sorgen, dass sie genug essen. Ich hoffe, sie bleiben lange genug, dass sie sich ein wenig erholen können.« Sie musste an ihren Gefährten Conner denken, der die letzten acht Jahre als Einzelgänger weit von der Gruppe entfernt gelebt hatte. »Wie konnten sie es aushalten, dort in der Wüste ohne Behausungen oder andere Annehmlichkeiten zu leben? Und vor allem ohne Frauen.«
    Jamilas grünbraune Augen verdunkelten sich. »Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, hält man alles aus. Ich kann verstehen, warum sie sich zurückgezogen haben, nachdem sie den Rest ihrer Gruppe verloren hatten.«
    Fay wünschte, sie könnte ihre Worte zurücknehmen. Wie hatte sie so etwas sagen können, wenn sie doch wusste, dass Jamila und Kainda ihre ganze Familie verloren hatten und monatelang gezwungen gewesen waren, abgeschnitten von anderen Wandlern in Gefangenschaft zu überleben. Sie ließ den Stößel los und ergriff stattdessen Jamilas Hand, die sie auf den Tisch gepresst hatte. »Entschuldige, ich wollte keine schlimmen Erinnerungen wecken.«
    Ein trauriges Lächeln huschte über Jamilas Gesicht. »Das hast du nicht, die Erinnerungen sind immer in mir lebendig. Aber jetzt habe ich hier eine neue Familie gefunden und sogar einen Mann, den ich lieben kann. Ich hoffe für Sawyer und seine Männer, dass sie auch so viel Glück haben werden.«
    Um nicht dem Impuls nachzugeben, Jamila in die Arme zu schließen, wandte sich Fay wieder der Mixtur zu. »Ich werde schon dafür sorgen, dass sie sich helfen lassen.«
    Wie erhofft, lachte Jamila auf. »Das glaube ich dir sofort.«
    Zufrieden gab sie dem Stößel eine letzte Drehung. »Kannst du mir Wasser und einige Trinkflaschen holen?«
    Rasch stand Jamila auf und kam kurz darauf mit dem Gewünschten zurück. Gemeinsam füllten sie die Flaschen und schüttelten sie, bis sich die Paste mit dem Wasser vermischt hatte. Zufrieden stellte Fay sie auf den Tisch. »Fertig. Jetzt können sie kommen.«
    Wie auf Befehl öffnete sich die Tür und Conner steckte seinen Kopf herein. Als er Fay ansah, leuchteten seine Augen auf. Wärme floss durch ihren Körper und ein Lächeln erschien automatisch auf ihren Lippen.
    »Ich habe Sawyers Männer ins Lager gebracht, seid ihr bereit?«
    Fay stand auf und straffte die Schultern. »Ja. Bring sie her.«
    Conner zog die Tür weiter auf und sie sah, dass er nackt war. Wahrscheinlich war er in Berglöwenform zur Straße gelaufen, um dort die Nevada-Wandler abzuholen. Er zögerte einen Moment. »Die armen Kerle haben seit langem keinen Kontakt mehr zu einer Wandlerfrau gehabt, gib ihnen etwas Zeit, sich an dich zu gewöhnen, bevor du ihnen wegen irgendetwas den Kopf abreißt, okay?«
    Empört stützte sie die Hände in die Hüften. »Wann habe ich das jemals getan?«
    Conner zwinkerte Jamila zu, die in Gelächter ausbrach. Sofort schlug sie die Hand vor ihren Mund.
    Fay spürte, wie sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln hoben. Conner hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Jamila so oft wie möglich zum Lachen zu bringen, seit er vor einem halben Jahr wieder ins Lager zurückgekehrt und bei Fay eingezogen war. Sie liebte ihn fast noch mehr dafür, auch wenn seine Scherze oft auf ihre Kosten gingen.
    Zufrieden grinste Conner Jamila an, bevor er wieder ernst wurde. »Das mit dem Kontakt war allerdings ernst gemeint, ich glaube, es

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