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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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interessante Frage.« Er zog sich den Stuhl heran und setzte sich ihr gegenüber. »Erzähl mir etwas über deine Familie.«
    »Was?« Verwirrt starrte Isabel ihn an.
    Lee lehnte sich zurück, als hätte er keine Eile. »Deinen Vater kenne ich bereits, und da Henry Stammheimer nicht gut auf Wandler zu sprechen war, muss es von deiner Mutter kommen.«
    Es überlief Isabel eiskalt. Mühsam hielt sie ihre Stimme ruhig. »Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Nun streng dein Gehirn mal ein wenig an, ich dachte, du hast die Highschool mit den besten Noten abgeschlossen. Wenn deine außergewöhnlichen Fähigkeiten nicht von deinem Vater stammen, müssen sie dir von deiner Mutter vererbt worden sein.«
    Isabel presste ihre Hände zusammen, damit sie nicht zitterten. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ich bin ein ganz normaler Mensch, sonst nichts.«
    »Ah, aber da irrst du dich.« Lee beugte sich vor und starrte sie an, als wäre sie ein faszinierendes Objekt. »Du bist alles andere als normal.«
    So wie er das sagte, klang es fast wie eine Drohung. Vermutlich ahnte er durch ihre Reaktionen, dass sie irgendwie mit den Wandlern und auch mit Bowen in Verbindung stand, und versuchte jetzt, eine Erklärung zu erzwingen, wie sie das genau machte. Die konnte sie ihm jedoch nicht liefern, und selbst wenn sie gewusst hätte, wie es funktionierte, hätte sie ihm nichts gesagt.
    Wieder lächelte er sie an, so als wäre er ihr einen Schritt voraus. »Ich kann mich auch direkt an deine Mutter wenden, wenn du das lieber möchtest.«
    »Nein!« Isabel sprang auf. »Sie hat nichts damit zu tun, lassen Sie sie in Ruhe!«
    Lee überschlug seelenruhig seine Beine. »Das liegt ganz bei dir. Rede, und ich könnte mich erkenntlich zeigen.« Seine Hand wedelte in Richtung des Bettes. »Und setz dich wieder hin.«
    Sie glaubte ihm kein Wort. Aber wenn sie nichts sagte, würde er vielleicht wirklich auch ihre Mutter entführen lassen. »Meine Mutter hat keinerlei besondere Fähigkeiten, es würde Ihnen nichts bringen, sie zu belästigen.«
    Interessiert beugte Lee sich vor. »Dann gibst du also zu, welche zu haben?«
    Isabel biss auf ihre Lippe, während sie zu entscheiden versuchte, wie viel sie verraten durfte. Schließlich entschied sie sich für eine Halbwahrheit. »Ich bin empathisch veranlagt.«
    Lees Augenbrauen zogen sich zusammen. »Was genau soll das heißen? Fast jeder Mensch hat gewisse empathische Fähigkeiten.«
    »Ich kann den Schmerz anderer Leute fühlen.« Sie hielt den Atem an. Wenn Lee ihr nicht glaubte, hatte sie ein großes Problem. Dankbar saugte sie die beruhigenden Bilder auf, die Bowen ihr konstant zusandte. Wie gern wäre sie jetzt bei ihm gewesen.
    »Okay, nehmen wir einmal an, ich glaube dir, wie kommt es dann, dass du ohnmächtig geworden bist, nachdem wir die Tiere im Labor besucht haben?«
    Isabel zögerte einen Moment. »Es funktioniert auch bei anderen Lebewesen. Je intensiver der Schmerz ist, desto eher verliere ich das Bewusstsein.«
    Lee schien das zu überdenken, dann zuckte er mit den Schultern. »Du willst es mir also nicht sagen. Auch gut, ich werde es auch so aus dir herausbekommen. Ich denke, ich werde mit deinem Freund im Nebenraum anfangen, ihr scheint eine ganz besondere Verbindung zu haben.« Als Isabel nicht antwortete, lachte er. »Dachtest du, ich merke es nicht, wenn ihr minutenlang durch die Wand kommuniziert? Ich weiß zwar nicht, wie ihr das gemacht habt, aber das werde ich schon noch herausbekommen. Vielleicht ist der liebe Bowen etwas auskunftsfreudiger, wenn ich ihm erzähle, was ich alles mit dir machen werde?«
    Bemüht, Lee nicht ihren Schock darüber zu zeigen, dass er Bowens Namen kannte, hielt sie ihr Gesicht ausdruckslos. »Was haben Sie überhaupt davon, mich hier festzuhalten? Selbst wenn ich in der Lage bin, den Schmerz anderer Lebewesen zu empfinden, bringt Sie das kein Stück weiter. Mir hat es jedenfalls noch nie geholfen.«
    Langsam erhob Lee sich und trat näher an sie heran. »Dann ist es ja gut, dass mir da durchaus ein Nutzen einfällt.« Er ging zur Tür, öffnete sie und drehte sich noch einmal um. »Viel interessanter fand ich allerdings, was ich in deinem Blut gefunden habe.«
    »Was?« Sein selbstzufriedener Gesichtsausdruck warnte sie davor, dass ihr seine Antwort nicht gefallen würde.
    »Wandlergene. Es wird spannend sein, herauszufinden, was du alles von deinem Vorfahr geerbt hast.«
    Starr vor Schock beobachtete Isabel, wie er ihre Zelle verließ und

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