Giacomo, der nackte Wahnsinn
verehrte.
»Warum bist du alleine hier?«, fragte Giacomo. Justin suchte fieberhaft nach einer Antwort, die nicht armselig klang. Er entschied sich für eine Notlüge.
»Meine Kumpels hatten keine Zeit.« Giacomo nickte. »Und gestern hatten sie wohl auch keine Zeit?« Justin fluchte stumm. Zugleich durchströmte ihn ein Glücksgefühl, als er begriff, dass er Giacomo tags zuvor schon aufgefallen war. »Nein, das ganze Wochenende nicht.«
»Vielleicht hast du dann ja Lust, mit mir und meinen Kumpels abzuhängen?«, fragte Giacomo. Vor lauter Schreck ging Justin ein Stück unter und schluckte Wasser. Er hustete. »Ja … klar … gerne«, brachte er mühsam hervor. Giacomo grinste. »Du spannst gerne, oder?«
»Was?«, hauchte Justin. Er verfluchte das Wasser, das ihm keinen Halt bot. »Ich will von dir wissen, ob du gerne zusiehst, wenn gefickt wird.« In Justins Kopf drehte sich alles. Wollte Giacomo ihn einfach nur so fragen, oder hatte er ihn gestern bemerkt? »Ich äh … ja … mache ich gern«, erwiderte er stammelnd. »Schön. Dann gesell dich doch gleich einfach zu uns. Du kannst zusehen, wie wir es treiben. Vielleicht magst du dir dabei einen runterholen. Dein Schwanz ist echt geil!«
Giacomo drehte sich um und schwamm davon. Justin ruderte wie verrückt, um nicht erneut unterzugehen. Er hatte gerade eine Einladung von seinem Traumtypen erhalten, es sich vor ihm selbst zu besorgen! Und noch viel besser: sein Penis gefiel Giacomo! Das war einfach der totale Wahnsinn!
Justin ließ sich absichtlich unter die Wasseroberfläche gleiten, um seinen vor Freude schwirrenden Kopf ein wenig abzukühlen. Das war der schönste Tag seines Lebens! Er tauchte wieder auf und folgte Giacomo, der bereits fast am Ufer war. Während Justin schwamm, malte er sich aus, wie heiß es gleich zwischen den Büschen abgehen würde. Das war wirklich ganz großes Porno-Kopfkino!
Als er das Wasser verließ, winkte Giacomo ihn zu ihnen. Der Italiener checkte mit seinen Blicken Justins Körper. Das war okay, denn er fühlte sich wirklich gut und Giacomo schien zu gefallen was er sah. Auch die anderen beäugten ihn mit Wohlwollen. Nur Franks Miene zeigte Missfallen. Justin war darüber irritiert, aber er kam zu dem Schluss, dass ihm das egal sein konnte. Hauptsache Giacomo sprang auf ihn an!
»Setz dich zu uns«, bot der Italiener an und deutete auf ein Handtuch, das neben ihm lag. Es war das, unter dem er zuvor Franks Kopf während des Blowjobs verborgen hatte. Justin setzte sich darauf und konnte sein Glück immer noch nicht fassen.
»Treibst du es mit deinen Kumpels auch hinter dem Zaun?«, fragte Giacomo unumwunden. Justin zögerte. Die Sache mit den angeblichen Freunden war vielleicht keine gute Idee gewesen. »Manchmal«, antwortete er vage. Giacomo zog seine Sonnenbrille wieder an und Justin fluchte stumm, weil er nun dessen Augen nicht mehr sehen konnte.
»Vielleicht lässt sich ja mal was organisieren, dass wir alle zusammen Spaß haben. Je mehr Kerle, desto geiler, oder?«, fragte Giacomo. Die anderen schauten nur begeistert, aber schwiegen. Sie hatten offenbar die Anweisung, erst mal den Mund zu halten. Justin wurde unsicher. »Klar«, sagte er gespielt locker. Giacomos Nähe machte ihn unglaublich nervös. Der Italiener sah umwerfend aus! Immer wieder musste er auf dessen volle Lippen sehen, die sich nun zu einem Lächeln teilten.
»Naja, aber heute freuen wir uns darüber, dass zumindest ein Neuer uns begleiten wird. Wir mögen es wild. Was ist mir dir?«
Wild … Justin kam die Brennnesselbehandlung in den Sinn. Er zögerte. »Ich mag's auch wild.« Franks Blick traf ihn so unvorbereitet, dass Justin zusammenzuckte. Der Typ hatte die grünsten Augen, die er je gesehen hatte. Sie waren ebenso unergründlich wie die Tiefen des Sees.
»Ich schlage vor, du siehst dir das heute einfach mal an und entscheidest, ob du das nächste Mal mitmachen willst. Und wenn deine Kumpels Bock haben, sind sie ebenfalls herzlich eingeladen«, sagte Giacomo. Justin riss sich von Franks Anblick los.
»Zusehen … gerne«, brachte er hervor. Giacomo runzelte die Stirn. Er sah zu Frank, der rasch den Blick von Justin nahm und zu Boden sah. Marek, Tobi und Richard hatten immer noch keinen Ton gesagt. Sie waren wie Statisten, während Giacomo der Star war. Aber sie betrachteten Justin interessiert und ohne Zweifel auch lüstern. Einzig von Frank gingen Blicke aus, die Justin nicht gerade als einladend empfand.
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