Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter
Mädchens bebte ein wenig, dass ich schon befürchtete, sie würde gleich in Tränen ausbrechen. Ich wollte nicht, dass diese blauen Teiche sich über das außerordentlich hübsche Gesicht ergossen.
»Komm mit und zeig mir, wo Anna ist, dann regeln wir das«, sagte ich. »Ich bin Singe.«
Dann legte ich meinen Arm um die Schulter des Mädchens.
»Ich bin Kate«, sagte sie.
Ich spürte ihr leichtes Zittern.
»Keine Sorge, es wird alles gut«, versicherte ich ihr mit geschwellter Brust und genoss es, den Ritter in der glänzenden Rüstung zu spielen.
»Danke«, sagte sie lächelnd. Es war ein strahlendes Lächeln, das ihr ganzes Gesicht zum Leuchten brachte, und ich konnte es kaum fassen, dass ihre Fröhlichkeit so rasch zurückkehrte.
Annas verstauchtes Handgelenk zu bandagieren dauerte nicht lang. Ich spürte dabei Kates Blicke auf mir und genoss den Rausch, von einem derart gut aussehenden Mädchen beobachtet zu werden, obwohl es aussah, als wäre es einige Jahre jünger als ich.
»Arbeitest du nächstes Wochenende?«, fragte sie mich unvermittelt.
»Ja, ich bin da.«
Sie schlug jetzt einen sehr selbstsicheren Ton an und stand hocherhobenen Kopfs aufrecht vor mir.
»Das ist gut. Da habe ich nämlich Geburtstag, und ich möchte einen Geburtstagskuss.«
Dabei zwinkerte Kate mir zu, wobei eines ihrer leuchtenden blauen Augen kurzzeitig unter einem blau glänzenden Augenlid verschwand.
»In Ordnung«, sagte ich lächelnd.
Kate sah nicht aus wie ein Mädchen, das ein Nein als Antwort akzeptierte, außerdem wollte ich auch gar nicht nein sagen, obwohl ich es hätte tun sollen. Ich hatte nämlich bereits eine Freundin und ging zudem noch mit einer Reihe anderer Mädchen aus. Aber Kate war sehr attraktiv, ganz zu schweigen davon, dass sie penetrant war, und schließlich ging es doch nur um einen Kuss. Das gehörte zu den Vorzügen dieses Jobs, sagte ich mir.
Ich arbeitete zudem noch als Rettungsschwimmer und gab im gesamten Einzugsgebiet von Bristol in diversen Freizeiteinrichtungen Unterricht im Trampolinspringen. Ich wurde dafür bezahlt, Spaß zu haben, und die Mädchen schienen mich zu mögen. Ehrlich gesagt ging ich damals mit insgesamt acht Mädchen, und ich hielt diese Kontakte, indem ich, in cooles schwarzes Leder gekleidet, mit meinem Motorrad von einer Verabredung zur nächsten brauste.
»Kannst du mir rückwärts fahren beibringen?«, fragte Kate mich, als sie in der folgenden Woche auftauchte, gleich nachdem die Rollschuhbahn ihre Tore geöffnet hatte.
Ich freute mich, sie zu sehen, und sie sah sogar noch umwerfender aus, als ich sie in Erinnerung hatte. Sie trug die gleichen wie aufgesprüht aussehenden Jeans, und der fantastische Anblick ihrer Rückseite war es definitiv wert, ihr ein paar Lektionen in Rückwärtsfahren zu erteilen.
»Und was ist mit dem Kuss?«, fragte sie unmittelbar, nachdem wir mit dem Unterricht begonnen hatten.
»Ich kann dich doch hier nicht küssen!«, erwiderte ich lachend.
»Ich will aber meinen Geburtstagskuss. Du hast ihn mir versprochen!«
»Hier sind viel zu viele Leute«, sagte ich, überrascht, wie ernst sie die Sache zu nehmen schien.
»Wo dann?«, insistierte sie.
»Warte am Notausgang auf mich, wenn ich am Ende abschließe.«
Ich überlegte, ob sie wohl bereit war, so lange auf einen Kuss zu warten, hatte aber das komische Gefühl, dass sie genau das tun würde.
Und tatsächlich stand Kate pünktlich um neun Uhr mit jenem selbstsicheren Ausdruck, den ich bereits kannte, am Treffpunkt und strahlte mich erwartungsvoll an.
»Dann wünsch mir alles Gute zum Geburtstag«, sagte sie aufgeregt.
»Alles Gute zum Geburtstag!«, sagte ich strahlend und beugte mich zu ihr hinab, um sie zu küssen.
Wie sich herausstellte, war es ein überraschend erotischer Kuss. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Kate meinen Kuss derart leidenschaftlich erwidern würde, aber ich beklagte mich natürlich nicht, denn es war überaus angenehm.
»Weißt du denn, wie alt ich bin?«, fragte sie, als wir uns voneinander lösten.
»Sechzehn?«
»Nein, fünfzehn … in ein paar Tagen«, frohlockte sie.
Mir wurde es ein wenig flau im Magen. Bei mir stand der zwanzigste Geburtstag vor der Tür. Das ging nicht; sie war volle fünf Jahre jünger als ich.
»Du bist ein sehr hübsches Mädchen, aber du bist auch ein ganz schlimmes Mädchen«, tadelte ich sie behutsam. »Du bist zu jung für das hier.«
Kate machte ein langes Gesicht.
»Nein, bin ich nicht!«, entrüstete sie
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