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Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter

Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter

Titel: Gib den Jungs zwei Küsse: Die letzten Wünsche einer Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: St John Greene
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hinter den Ohren!
Kates letzte volle Behandlung ist für den 28. Januar festgesetzt (es ist derselbe Tag, an dem wir Reefs Kernspinergebnisse bekommen), worauf sie dann über neun Monate dreimal die Woche intravenös mit Avastin behandelt wird. Die fünf Wochen mit täglicher Bestrahlung sollen am 26. Februar beginnen.
3. März 2009
Kate kommt mit der Bestrahlungstherapie gut zurecht. Das Schlimmste ist, die beiden Jungs zur Schule zu bringen und sich jeden Tag vor zehn Uhr morgens durch den Verkehr in Bristol zu kämpfen. Das Wetter hier ist ekelhaft – nass, windig und kalt.
24. März 2009
Kates letzte Bestrahlung wird am Mittwoch nächster Woche stattfinden. Sie hat sich tapfer gehalten – ist nur ein wenig müde und hat Schmerzen. Am Donnerstag nächster Woche bekommt sie wieder Avastin verabreicht. Es gibt Anzeichen, dass ihre Haare wieder nachwachsen, allerdings sind jetzt ihre Augenbrauen verschwunden.
    Dieser Eintrag sprang mir ins Auge. In der Woche davor waren sowohl mein Geburtstag als auch der von Kate gewesen, beide jedoch komplett von Kates Behandlung überschattet. Ich erinnerte mich, mir gelobt zu haben, dass ich unseren dreizehnten Hochzeitstag am 31. März so besonders wie möglich gestalten wollte.
    Auf dem Heimweg von der Arbeit ging ich einkaufen und besorgte für Kate eine hübsche Karte und einen wunderschönen großen Strauß Blumen, darunter auch einige ihrer Lieblingsblumen: elfenbeinfarbene Rosen und Schleierkraut. Ich kaufte außerdem eine große Schachtel Pralinen und eine Flasche Champagner sowie die Zutaten für ihr Lieblingssteak mit Pfeffersoße zum Abendessen, nach einem alten Familienrezept von mir, das sie über alles liebte.
    Als ich zum Haus kam, beschloss ich, rückwärts in die Einfahrt zu fahren und sie zu bitten, herauszukommen und mir beim Hineintragen der Einkäufe zu helfen, damit sie all die Leckereien auf einmal sehen und die Überraschung genießen konnte.
    »Ich bin zu Hause«, rief ich, als ich den Schlüssel im Schloss umdrehte. »Komm und hilf mir, Kate«, rief ich. »Die ganzen Einkäufe schaffe ich nicht allein.«
    Ich steckte meinen Kopf durch die Wohnzimmertür und sah Kate müde und mit bandagiertem Arm auf dem Sofa liegen. Ich konnte ihren Dad in der Küche sehen, der an der Spüle den Abwasch machte. Kate rührte sich nicht.
    »Nun komm schon, Kate, und hilf mir«, sagte ich munter.
    »Bist du albern?«, zischte sie und schaute, während sie sich weiterhin weigerte, sich vom Fleck zu rühren, ärgerlich auf ihren Vater. »Suchst wohl Streit?«
    »Natürlich nicht! Ich möchte nur, dass du mir bei meinen Einkäufen hilfst. Bitte, Kate, hilf mir.«
    Ich zog sie sanft vom Sofa, wobei sie weiterhin protestierte, und spürte, dass Martin, immer der beschützende Papa, mich missbilligend mit seinen Blicken durchbohrte, während ich Kate mit nach draußen zog. So schnell wie möglich klappte ich die Kofferraumtür des Wagens auf und beobachtete, wie sich Kates Gesicht erhellte.
    »Singe!«, kreischte sie, riss den gesunden Arm hoch und hielt sich die Hand vor den offenen Mund. »Du Mistkerl! Sieh dir das an! Das ist unglaublich!«
    Ich reichte ihr die Karte, die sie sofort öffnete.
    »Ich liebe dich auch bis ans Ende der Welt«, strahlte sie. »Es tut mir leid … Ich hatte ganz vergessen, dass heute unser Hochzeitstag ist … und es tut mir leid …«
    Ich küsste sie, um sie zum Schweigen zu bringen und an weiteren Entschuldigungen zu hindern, und mit einem Lächeln registrierte ich, dass sie einen Fuß vom Boden gehoben hatte, als ich sie küsste, was einer ihrer kleinen Ticks war. Sie war immer noch meine selbe alte Kate, ob Tumor oder nicht.
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte ich.
12. Mai 2009
Kate geht es immer noch gut, inzwischen hat sie die achte von fünfzehn dreiwöchentlichen Dosen Avastin bekommen. Jemand vom gemeinnützigen Verein Make-A-Wish, der krebskranken Kindern besondere Wünsche erfüllt, hat angeboten, ihnen im November, wenn Kates Behandlung abgeschlossen ist, eine Reise nach Florida ins Disneyland zu ermöglichen.
Reefs letzte Röntgenuntersuchung hat ergeben, dass die Wachstumsfuge seines betroffenen Beins Anzeichen der Besserung zeigt, was möglicherweise bedeutet, dass seine Behinderung weniger schlimm ausfällt als anfänglich befürchtet und eine größere Operation im Teenageralter vielleicht vermieden werden kann.
28. Juni 2009
In der heutigen People today ist unter der Schlagzeile: »Mein Sohn Reef bekam

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