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Gib dich hin (German Edition)

Gib dich hin (German Edition)

Titel: Gib dich hin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Striemen, die sich sogleich wieder zurückbildeten. Der Druck ihrer Finger war schmerzhaft, mehr ein Kneifen als ein Streicheln, aber Mandrake sagte kein Wort.  
    »Ich will, dass du mich ansiehst«, zischte sie unzufrieden, denn sie war es nicht gewohnt, dass sich ihr ein Sklave verwehrte.  
    Mandrake wandte ihr den Kopf zu. Ihre Fratze war grässlich, die glühenden Augen voller Hass. Wie anders war da Cynthias Gesicht, die großen Augen, die ihn liebevoll angesehen hatten, ihr bebender Mund, der sich nach einem zärtlichen Kuss sehnte. Der Kontrast zwischen diesen beiden Frauen hätte nicht stärker sein können, und er weckte seine Sehnsucht nach der jungen Menschenfrau, nach ihren Berührungen, ihrem Lächeln.  
    Ovidas Händen fehlte jegliches Gefühl, jegliche Sinnlichkeit, alles, was Cynthia an sich hatte, was sie ausmachte. Mandrake fand diese Frau einfach nur schrecklich, weil sie unnatürlich war, unecht wirkte, wie alles in dieser skurrilen Welt. Er schloss die Augen und stellte sich vor, dass es Cynthia war, die ihn verwöhnte, deren Hand er spürte. Der Gedanke an sie erregte ihn so sehr, dass sein Unterleib zuckte und sein Glied heftig pochte. Die Illusion war fast perfekt, seine Erinnerungen an ihre gemeinsamen Nächte machten das alles hier erträglicher. Er erinnerte sich an die zärtlichen Stunden in ihrem Bett, daran, wie sie in seinem Arm gelegen und sich an ihn geschmiegt hatte. So etwas hatte bei ihm noch nie eine Frau gemacht. Für andere mochte es nur eine kleine Geste der Zuneigung sein, ihm half es nun über diese schweren Stunden hinweg. Seine Erinnerung an sie war so stark, so lebendig, dass er ihre Hände an seinem Nacken und ihren Kopf an seiner Schulter beinahe körperlich spürte – bis ihm plötzlich etwas ins Gesicht schlug und ihn in die Wirklichkeit zurückriss.  
    »Ich habe gesagt, du sollst mich dabei ansehen.«  
    Er öffnete gequält die Augen, gewahrte die surreale Gestalt mit den riesigen Brüsten und der spindeldürren Taille vor sich, dieses Wesen, das nicht mal annähernd wie eine echte Frau aussah, sondern mehr wie eine Karikatur einer solchen. Oh, er hasste dieses Weib, und er wünschte inständig, er hätte das Schwert nicht verloren. Doch die Linke war nicht seine Waffenhand, er würde es ohnehin nicht mehr richtig führen können.  
    Ovida beugte sich über ihn, als wollte sie ihn küssen, doch er wandte sich von ihr ab. Das weckte erneut ihren Zorn. Sie knurrte wie ein wildes Tier, schlug ihm nochmals ins Gesicht, und zwar so stark, dass er ihren glühenden Handabdruck noch Sekunden später auf seiner Wange spürte, die durch den Angriff der Dämonen ohnehin schon vernarbt war.  
    Mochte Ovida mit ihm anstellen, was sie wollte. Sie konnte ihn schlagen, ihn foltern, auspeitschen, was immer der Dämonin einfiel. Es würde nichts ändern. Er würde niemals wieder ihr Sklave sein, sich ihr niemals wieder unterwerfen. Eher würde er seinen Tod in Kauf nehmen.  
    »Es ist doch merkwürdig, wie sich alles entwickelt«, fing sie plötzlich an und fuhr mit dem Zeigefinger über das Kinn zu seinem Hals. Zärtlich strich sie über die drei Narben. »Ich habe dich zu mir geholt, dich als den meinen markiert und du wurdest mein erfolgreichster Jäger, und plötzlich bist du geläutert? Wegen dieses Mädchens.« Ihr Blick war so intensiv, so durchdringend, dass er das Gefühl hatte, sie versuchte in ihm zu lesen wie in einem offenen Buch. Er musste das verhindern, und das ging nur, wenn er den Blickkontakt abbrach.  
    »Ich habe gesagt, du sollst mich ansehen!«  
    Er verweigerte den Befehl, aber dieses Mal blieb sie cool, packte sein Kinn und drehte es zu sich. Dann kniff sie in seine Haut, so dass er aus einem Reflex heraus die Augen aufriss.  
    In ihren Pupillen sprühten glühende Funken, die sich zu bewegen, ihn zu hypnotisieren schienen. Er glaubte, sie würde nun tief in sein Innerstes sehen.  
    »Du wolltest das Mädchen schützen. Aber warum? Hast du dich das nie gefragt, du einfältiger Tölpel?«  
    Ovida ließ ihn los und fuhr ihm durch das schweißnasse Haar. »Was macht sie zu etwas so Besonderem?« Sie legte eine dramatische Pause ein und sagte dann im Flüsterton: »Ich bin auf eine Antwort gestoßen.« Das Glühen ihrer Augen wurde stärker. »Du fühlst dich aus genau demselben Grund zu ihr hingezogen wie meine Dämonen.« Damit spielte sie wohl auf diesen widerwärtigen Luftteufel an, der über Cynthia hergefallen war.  
    »Aber du, du kannst

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