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Gib mir deine Seele

Gib mir deine Seele

Titel: Gib mir deine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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ihrer Beziehung zu stellen.
    Den Rest des Tages verbrachten sie und Herny damit, ihre Kühlschränke zu füllen und auszupacken. Die aus London mitgebrachten Sachen ließ Pauline allerdings fast vollständig im Koffer. Jeans, T-Shirts, ein Nachthemd und die Noten waren alles, was sie im Moment brauchte.
    Abends kochten sie gemeinsam und gingen anschließend früh ins Bett. Pauline entschied sich dafür, weil sie sich ohne Constantin schon jetzt einsam fühlte. Und Henry wollte ihren ersten Praktikumstag ausgeschlafen beginnen.
    Das Piepsen ihres Handys weckte Pauline. Eine SMS von Constantin. Guten Morgen, ma petite chatte . Du trägst heute die hübschen Kugeln, die du in der obersten Schublade deines Nachttisches findest.
    »Das ist verrückt!«
    Henry kam verschlafen durch die offene Verbindungstür herübergetapst. »Ist was passiert?«
    »Nichts«, beeilte sie sich zu sagen und drückte die Nachricht weg. »Das war Constantin, er hat mir einen guten Morgen gewünscht.«
    »O ja, das ist bestimmt das Verrückteste, was ich seit Jahren gehört habe. Männer, die freundliche Botschaften senden, sind gefährlich. Das sage ich schon immer, aber mir will ja keiner glauben. Wo ist der Kaffee?« Ihr Kopf verschwand im Vorratsschrank.
    Hast du eine Ahnung! Pauline hatte ein Problem. Wie sollte sie singen, wenn sie sich die ganze Zeit darauf konzentrieren musste, diese verdammten Liebeskugeln nicht zu verlieren? Als Henry nicht herübersah, öffnete sie leise die Schublade des Nachtschränkchens neben ihrem Bett. Und tatsächlich, da lag eine elegante Schachtel, die sie noch nie gesehen hatte. Sie zog sie heraus, wickelte rasch einen Schal darum und eilte damit ins Bad.
    Eigentlich war es nicht schlecht, dass sie früher als geplant aufgewacht war. So konnte sie die Haare in Ruhe waschen, was immer einen ziemlichen Aufwand bedeutete. Sie nahm sich viel Zeit dafür, aber irgendwann konnte Pauline es nicht mehr aufschieben. Also öffnete sie die Schachtel und fand einen zusammengefalteten Bogen Papier darin.
    Wann hatte Constantin diese Nachricht geschrieben? Sie waren doch immer zusammen gewesen. Neugierig faltete sie den Brief auseinander.
    Für den Anfang versuche es mit diesen Kugeln. Sie sind einfacher zu handhaben. Die anderen zu tragen erfordert eine Körperbeherrschung, die erfahreneren Frauen vorbehalten ist. Du bekommst sie zurück, wenn ich mich davon überzeugt habe, dass du der Herausforderung gewachsen bist.
    Die Zeilen endeten grußlos und waren nur mit Constantin unterzeichnet.
    Die sehen ja genauso aus , dachte Pauline, als sie die Stahlkugeln in die Hand nahm, die unter dem Brief zum Vorschein gekommen waren. Aber als sie beide mithilfe des beiliegenden Gleitgels eingeführt hatte, spürte sie den Unterschied. Diese Kugeln waren längst nicht so schwer. Obwohl sie nur wenige Schritte in dem kleinen Bad machen konnte, um das Gehen auszuprobieren, fühlte sie sich mit diesem Modell sicherer.
    Später, als sie gemeinsam mit Henry das Haus verließ, atmete sie erleichtert auf. Das sanfte Rollen in ihrem Inneren ließ sich zwar nicht ignorieren, es weckte aber auch keine Lust. Pauline konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie daran dachte, was die Männer in der Metro wohl denken würden, wenn sie wüssten, was sie unter ihrem Rock trug.
    »Du scheinst ja bester Laune zu sein«, beklagte sich Henry, die von Minute zu Minute nervöser wurde. »Ich hätte das nicht machen sollen.«
    »Was? Herkommen?« Sie hatten das Theater fast erreicht, und Pauline blieb stehen, um ihre Freundin zu umarmen. »Sieh doch nur, wie schön es hier ist! Wir werden eine großartige Zeit in dieser wunderbaren Stadt verbringen und viel lernen.«
    »Seit wann bist du eigentlich diejenige, die Mut zuspricht?«, fragte Henriette verwundert. Und als nähme sie ihre Freundin an diesem Morgen zum ersten Mal bewusst wahr, was angesichts ihrer Aufregung gut möglich sein konnte, sagte sie: »Du bist ja geschmackvoll angezogen!«
    »Sehr nett.« Doch Pauline konnte ihr auch dann nicht böse sein, als Henry nachschob: »Hat er dir das gekauft?«
    »Das hätte er möglicherweise gern getan, aber ich bezahle es selbst.« Sie hatte gestern auf dem Nachhauseweg darauf bestanden, von Constantin zu erfahren, wie viel ihre neue Ausstattung gekostet hatte, und war beinahe vom Sitz gerutscht, als er ihr eine schwindelerregende Summe genannt hatte. Dann hatte sie einmal tief eingeatmet und die Schultern durchgedrückt.
    »Einerlei. Es ist eine

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