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Gib mir deine Seele

Gib mir deine Seele

Titel: Gib mir deine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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sein Stöhnen mit einem Seufzer. Dann war er in ihr, spürte, wie sie sich ihm öffnete. Er wuchs weiter, bis er sie ganz ausfüllte; küsste ihre herrlichen Brüste, während er langsam dem uralten Rhythmus liebeshungriger Leiber verfiel, bis ihre heißen Körper sich aneinanderrieben, er ihre Beine hob, um noch tiefer in sie einzudringen, an Grenzen stieß, die sie aufschreien ließen; bis er nicht mehr wusste, was Schmerz und was Lust war und sich schließlich in sie ergoss, während dieses herrliche Geschöpf ihn molk und dabei weinte.
    »O Gott. Pauline. Wir hätten das nicht tun dürfen.«
    »Doch«, flüsterte sie. »Wir mussten es tun. Wir mussten es tun, um zu wissen, was wir aneinander haben und um nie wieder diese Lust zu empfinden, sondern nur noch Zärtlichkeit.«
    Pauline setzte sich auf, und es fiel ihm schwer, den Blick von ihrem cremeweißen Körper loszureißen, nicht in ihren Schoß zu sehen, in dem der feuchte Beweis ihrer gemeinsamen Sünde noch glitzerte.
    Zärtlich umfasste sie sein Gesicht. »Nicholas. Ich liebe dich wie einen einzigartigen Freund, du bist ein wundervoller Liebhaber, aber ich gehöre nur Constantin.«
    »Warum?«, fragte er, obwohl er ihre Antwort längst kannte.
    »Weil ich es will!«
    Unsicher, ob er noch erwünscht war, fragte Nicholas: »Darf ich diese Nacht mit dir verbringen?«
    Lange antwortete sie nicht, sah ihn nur an. Er war schon so weit aufzustehen und hinunter in seine Wohnung zu gehen, da sagte sie: »Bitte bleib.«
    Wie gern hätte er sie noch einmal geliebt. Tausendmal. Doch er begnügte sich damit, Paulines Schlaf zu bewachen.
    Nicholas war schon immer jemand gewesen, der erst später über die Konsequenzen seines Tuns nachdachte.
    Auf dem Rand eines Vulkans wollte sie also tanzen, und es war diese unverhohlene Freude am Risiko, die auch sein Herz schmelzen ließ.
    Obwohl Nicholas Henriette wirklich mochte, empfand er diese geradezu schmerzhafte Wollust gepaart mit einer unbegreiflichen Zärtlichkeit nur für Pauline.
    Ausgerechnet für eine Frau, die sich der Gnade Constantins verschrieben hatte. Die seinem Freund gehörte. Vorerst jedenfalls. Im nächsten Winter würde sich ihr Schicksal entscheiden.
    Und bis dahin, schwor sich Nicholas in dieser Nacht, würde er ihr dienen und sie notfalls mit seinem Leben beschützen. Läge die Waage eines Tages gleichauf, er wüsste, für welche Seite er sich entschiede.

21 Barcelona – Die Liebe ist ein wilder Vogel
    Im ersten Augenblick orientierungslos, blinzelte Pauline benommen ins Tageslicht. Die Sonne stand schon hoch, sie musste lange geschlafen haben. Nachdem sie sich die Augen gerieben hatte, erkannte sie, wo sie war: in Constantins Wohnung. In ihrem Bett, in ihrem Zimmer, allein. Warum war das so wichtig?
    Dann kam die Erinnerung zurück. Der Club. David. Wild flatternde Bilderfetzen, die erst allmählich Sinn ergaben, als sie sich langsam zu vollständigen Szenen zusammenfügten. Nicholas! Sie hatte mit ihm geschlafen. Hier in Constantins Wohnung. Entsetzt schlug sie die Hände vors Gesicht.
    Wenigstens nicht in seinem Bett. Als wäre das ein Trost. Sie liebte doch nur Constantin. Was habe ich getan?
    Mitten in ihre Selbstvorwürfe drängte sich ein Klingeln. Das Handy. Es lag auf ihrem Nachttischchen. Jemand, Nicholas?, musste es dort für sie hingelegt haben. Schnell griff sie danach und war eine Sekunde lang versucht, den Anruf wegzudrücken.
    »Constantin!«, sagte sie dann aber doch. Ihre Stimme klang schrecklich.
    »Guten Morgen. Habe ich dich geweckt?«
    »Nein! Ja … äh, ich bin noch ein bisschen verschlafen«, räumte sie ein.
    »Wo bist du? Im Bett, ma petit e ?«
    »Constantin, mir geht es nicht besonders gut …« Sie hatte jetzt keine Kraft, sich auf eines seiner erotischen Spiele einzulassen und hoffte, ihn damit abwimmeln zu können.
    »In welchem Bett bist du? Beschreib es mir!« Seine Stimme war hart geworden.
    Voller Panik sah sie sich um. »Das weißt du doch. Im Apartment. Wo soll ich denn sonst sein?« Die Lüge tat ihr in der Seele weh. Aber er hatte ihr nicht erlaubt, hier zu übernachten. Die Spitzfindigkeit, dass alles erlaubt war, was er nicht explizit verboten hatte, besaß in Wirklichkeit keine Bedeutung.
    »Ich dachte, du bist vielleicht im El Gòtic? Nach einer solchen Nacht.«
    O Gott! Er weiß es. »Constantin, ich …«
    »Lügnerin!«
    Erschrocken sah sie auf. Da stand er. An den Türrahmen gelehnt. Der einzige Beweis, dass sie eben noch telefoniert hatten, war das

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