Gib mir mehr - Scharfe Stories
Sie war offensichtlich schwanger und hatte sich entspannt zurückgelehnt, als wollte sie sich sonnen. Was sie dort wohl machte, fragte er sich. Sonst sah er niemanden, und die Hütte schien ihr zu gehören. Er war entsetzt: Die Hütte war zwar eine gute halbe Meile von seinem Haus entfernt, aber er wollte keine Nachbarn, die ihm so dicht auf der Pelle saßen, am allerwenigsten eine Familie mit lauten, frechen Kindern. Wütend starrte er sie an. Sie war ungefähr dreißig Jahre alt, und ihre langen, glatten, schwarzen Haare hingen hinten am Liegestuhl fast bis auf den Boden hinunter. Sie trug nur ein kleines Bikini-Höschen, und ihr nackter Bauch und ihre Brüste waren durch die Schwangerschaft riesig angeschwollen. Ihre Haut war dunkler als seine, allerdings nicht schokoladenbraun, sondern eher wie Zimt oder Muskatnuss. Sie war eine große Frau, majestätisch und kräftig, und sie wirkte ein wenig wie die Göttin Cybele, deren üppige Fruchtbarkeit überall in Griechenland und im Mittleren Osten dargestellt wurde.
Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er die ganze Zeit eine halbnackte Frau anstarrte, auch wenn er weit weg war und sie ihre Augen geschlossen hatte. Er riss sich zusammen und ging rasch weiter. Als er zurückkam, war sie weg, was er mürrisch zur Kenntnis nahm. Er bezweifelte sehr, dass eine Frau in ihrer Verfassung tatsächlich hier draußen leben wollte, und als es Abend wurde, hatte er
beschlossen, dass es sich wohl nur um einen Irrtum handeln konnte, der nicht wieder vorkäme.
Trotzdem drang sie in der Nacht in seine Träume ein, und das Bild ihrer reifen Fruchtbarkeit brachte zahlreiche Früchte und Lebensformen hervor. Es war ein strahlendes, üppiges und reichhaltiges Bild, das im Traum Einlass in seine Malerei fand und ihn bereichert zurückließ. Am Morgen vergaß er es wieder.
Am nächsten Tag mied er die Hütte und nahm den Weg durch die Dünen, der zwar dicht daran vorbeiführte, von dem aus man sie aber hinter den Bäumen nicht sehen konnte. Immer wieder sank er im weichen Sand ein und kam nur langsam voran. Als er oben auf der Düne angekommen war, schlitterte er rutschend und laufend wie ein ausgelassenes Kind durch die Grasbüschel und die hohen Wedel von Pampasgras. Er warf den Kopf zurück, und da sah er sie. Sie stand oben an der nächsten Düne und blickte aufs Meer. Ihre Haare hingen ihr wie ein glänzender, schwarzblauer Schleier über den Rücken, und der Wind presste ihr leichtes, violettes Baumwollkleid fest gegen ihre schwellenden Brüste und ihren Bauch. Ihr Gesicht war der Sonne zugewandt. Sie war wie eine große, statuenhafte Juno, mit starken Muskeln und langen, kräftigen Beinen. Ihr Anblick traf ihn unvorbereitet, und sein Herz setzte einen Schlag lang aus. Sie sah elementar aus, wie ein Teil der Erde, des Himmels und des Meeres, und er wünschte, er hätte seinen Skizzenblock dabei, um die Schönheit des Augenblicks einzufangen. Eine Sekunde lang vergaß er, dass sie ein Eindringling war, und sah nur ihre einzigartige, alterslose Vollkommenheit, als ob sie ein klassisches Kunstwerk wäre, geschaffen von der
Natur. Die hohen Gräser verbargen ihn, und er blieb bewegungslos stehen und traute sich kaum zu atmen.
Sie ging ein wenig den Abhang hinunter, bis sie zu einer kleinen Grube im Sand kam. Dort hockte sie sich breitbeinig hin, wobei sie ihren Bauch mit ihren starken Schenkeln ausbalancierte, hob ihren Rock und entleerte ihre Blase. Sie pinkelte wie eine Stute, einen starken, stetigen goldenen Strahl, der geräuschvoll aus ihr herausströmte und sofort im Sand versickerte. Irgendwie verband es sie mit der Erde, als ob sie selber eine Naturgewalt wäre.
Jake war klar, dass er eigentlich wegschauen sollte. Er hatte solche körperlichen Verrichtungen immer als höchst privat betrachtet und schätzte ihren öffentlichen Anblick nicht, aber das hier war etwas anderes. Wie gebannt blieb er stehen und konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Ein heißer Strom ungewohnter Lust durchrann ihn, und auf einmal hatte er eine gewaltige Erektion. Es schockierte ihn, und er schämte sich auch, weil er sich nicht erinnern konnte, dass er jemals so hart gewesen wäre. Physisches Verlangen gehörte schon seit einigen Jahren nicht mehr zu seinem Leben, was ihn lange nicht irritiert hatte. Es kam ihm obszön vor, dass eine schwangere Frau, die in den Sand pinkelte, ihn erregte. Aber sie war auch großartig – wie Mutter Erde höchstpersönlich. Jede ihrer Bewegungen strahlte robuste
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