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Gib mir mehr - Scharfe Stories

Gib mir mehr - Scharfe Stories

Titel: Gib mir mehr - Scharfe Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Mueller
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seinen langen Fingern streichelte er über Bess’ Nase. Sie schnaubte leise und drückte den Kopf an seine Schulter. Die Züge des Zigeuners wurden weich.
    Brodie betrachtete das fein geschnittene Gesicht des Mannes mit den hohen Wangenknochen und den schräg gestellten Augen, die ihn kaum wahrzunehmen schienen. Am liebsten hätte Brodie in die langen, zerzausten Locken gegriffen und sie durch die Finger gezogen. Unbewusst
musste er wohl die Knie zusammengepresst haben, denn sein Pferd machte einen Satz vorwärts.
    »Los, komm schon. Ich bin nicht hierher geritten, um zu reden.«
    »Nein, ganz sicher nicht.«
    Brodie überhörte die leise Bitterkeit, die in dieser Erwiderung mitschwang. »Geh los, ich folge dir.« In ein paar Minuten würden sie in einem der Zigeunerwagen liegen, und das brennende Verlangen, das ihm die Ruhe raubte, würde gestillt werden. Vielleicht würde er ihn ja mehr als einmal oder zweimal nehmen.
    »Nein.«
    »Was?« Brodie blinzelte ungläubig. Seine Stimme klang gereizt. »Willst du mich abweisen?«
    Die vollen Lippen des Zigeuners verzogen sich zu einem Lächeln, das Brodie ganz schwach werden ließ. »Als ob ich das könnte, Euer Lordschaft.« Eine ironische Verbeugung begleitete die Worte. »Nein, ich weise Euch nicht ab. Ich dachte nur, wir könnten zur Scheune gehen.«
    Also Stroh statt fadenscheiniger Baumwolle. Na ja, es würde schon gehen. Eigentlich war es ganz egal, wo es stattfand, wenn es nur endlich geschah. Zur Scheune war es nicht mehr weit.
    Brodie holte tief Luft und fuhr sich mit der Hand durch die kurz geschnittenen Haare. »Ja, in Ordnung. Lauf weiter.«
    »Wenn Ihr mich hinten aufsitzen lasst, geht es schneller.«
    Zögernd nickte Brodie. Er reichte dem anderen Mann die Hand, und der geschmeidige Körper schwang sich mühelos hinter ihm auf das Pferd. Er schlang die Arme
um ihn, und sein nach Pfefferminz riechender Atem kitzelte Brodie am Hals. Leise lachend drückte der Zigeuner sich an seinen Rücken.
    »Ihr könnt mich auf dem Pferd nehmen, wenn Ihr wollt.« Eine Hand schlich sich von hinten um seine Lenden. »Oder ich besorge es Euch so.« Finger fanden eine Lücke in seiner Weste, schlüpften an den Knöpfen seines Leinenhemdes vorbei und kniffen in einen Nippel. Bess tänzelte unruhig, und der Zigeuner lachte rau auf, ehe er die Hand wieder zurückzog.
    Das heisere Lachen jagte Brodie einen Schauer über den Rücken, und er brachte die Stute zum Stehen.
    »Nein«, stieß er hervor. »Nein, nicht hier. Ich will...«
    Ein warmer Mund war dicht an seinem Ohr. »Mich ficken. Ich weiß.« Der Zigeuner stieß dem Pferd die Absätze seiner Stiefel in die Flanken, und es trabte wiehernd an, als ob ihm die doppelte Last nichts ausmachte.
    Brodie, der völlig aus dem Gleichgewicht geraten war, nahm die Zügel wieder auf und lenkte das Pferd in Richtung Scheune. Drinnen war es bestimmt stockdunkel, aber das spielte eigentlich keine Rolle. Er konnte sich den nackten Körper des Zigeuners sogar im Schlaf vorstellen. Wenn er ihn berühren konnte, würde er ihn so deutlich vor sich sehen wie am helllichten Tag. Schon jetzt brannte seine Haut, wo sich der andere Mann beim Reiten an ihn drückte, und er war eisenhart in seinen Breeches. Zum Glück dämpfte die unbequeme, enge Hose seine Leidenschaft ein wenig, aber bei Gott, der Zigeuner hatte ihn wahrhaftig fest im Griff.
    Der Gedanke verärgerte ihn, und als er unwillkürlich die Zügel fester packte, warf die Stute den Kopf.

    »Wenn Ihr wollt, könnt Ihr mir die Zügel geben.« Die Stimme des Zigeuners klang amüsiert.
    »Ich schaffe das schon alleine.«
    »Da bin ich mir absolut sicher, Euer Lordschaft...«
    »Ich wünschte, du würdest mich nicht so nennen!«
    »Aber so nennen meinesgleichen Euch doch, nicht wahr? Oder wäre es Euch lieber, ich würde mich vor Euch verneigen und Euch mit Herr anreden?«
    Gekränkt erwiderte der Lord: »Nenn mich einfach Brodie.« Er spürte, wie der andere an seiner Schulter lediglich nickte, und das Schweigen machte ihn noch wütender.
    An der Scheune zügelte er die Stute, und noch ehe er etwas sagen konnte, war der Zigeuner zu Boden geglitten. Brodie stieg langsam ab und hörte, wie die Tür geöffnet wurde, während er noch das Pferd versorgte. Dann folgte er dem anderen Mann in die Scheune, und als er eintrat, flackerte gerade eine Kerze auf.
    Brodie sah Doyle in der Dunkelheit auf dem mit Stroh bedeckten Boden knien und eine weitere Kerze an der ersten entzünden. Er hatte die

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