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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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wundervollen, hingebungsvollen Frau war das Fantastischste, was er je erlebt hatte. Und sie lebten in trautem Einvernehmen darüber, dass die Familienplanung noch Aufschub vertragen konnte, da ihre momentanen Kinder, die anhänglichen Mondbären, sich als enorm zeitraubend outeten.
    Doch was dann geschah, war kaum in Worte zu fassen. In gerade mal drei Wochen hatte das todbringende Virus Cara dahingerafft. Aus der sportlichen jungen Frau war ein bedauernswertes, menschliches Wrack geworden. Noch heute musste er bei dem Gedanken an ihre leidvollen letzten Tage mit den Tränen kämpfen. Flugs versuchte er diese schreckliche Erinnerung abzuschütteln und zerrte seinen Computer aus dem Rucksack. Nachdenklich wanderte er auf die Terrasse und stellte die Verbindung zu Siria her. Nun musste er sich nur noch stichhaltige Argumente ausdenken, die ein weiteres Verbleiben auf der Erde rechtfertigten. Denn keinesfalls wollte er diesem herrlichen Planeten so schnell den Rücken kehren.

    Obwohl Pünktlichkeit nicht seine Stärke war, verweilte Rafael abends um Punkt elf im Auto, begierig darauf, Angelina in das „P1“ zu begleiten, den wohl spektakulärsten Münchner Klub. Doch wer nicht auftauchte, war Angelina. Um halb zwölf riss ihm der Geduldsfaden. Er stieg aus und läutete. Nichts!
    Er läutete erneut. Gerade wollte er nach dem Schlüssel in seiner Hosentasche kramen, als er von innen lautes Gemaule vernahm. Angelina riss im Bademantel die Tür auf und spuckte Gift und Galle. „Verflucht, noch mal! Was soll denn dieses Theater? Verpasse ich gerade den Weltuntergang, oder was?“
    Der Schock ließ ihn erstarren. „Nein … aber wir wollten doch um elf los.“
    Angelina schielte auf ihre protzige Armbanduhr, dann warf sie theatralisch die Arme in die Luft. „Ich fasse es nicht! Es ist gerade mal halb zwölf. Deswegen das Gedrängel? Die halbe Stunde macht den Kohl auch nicht fett.“ Mit diesen Worten feuerte sie die Haustür von innen wieder zu.
    Rafael stand sekundenlang da wie ein begossener Pudel, bevor er mit hängenden Schultern wieder auf den silbernen Porsche zuschlurfte, den er heute fahren sollte. (Laut Angelina kam der spritzige Sportwagen cooler daher als der spießige Daimler.) Bohrende Enttäuschung gewann die Oberhand, während er auf den tiefen Ledersitz rutschte. Pünktlichkeit gehörte also auch nicht zu ihren Tugenden.
    Nach weiteren zwanzig Minuten flanierte Angelina endlich hoch erhobenen Hauptes aus der Villa. Das Haar kunstvoll hochgesteckt, sodass es ihren schmalen Hals, um den eine breite silberne Kette lag, ins rechte Licht rückte, war sie in ein Oberteil gehüllt, das einem Hauch von nichts gleichkam.
    Ein schmales Band silberner Pailletten hatte sich um ihren prächtigen Busen drapiert, der die Gesetze der Schwerkraft gnadenlos zu ignorieren schien. Das Teil war trägerlos und endete knapp unter der Brust, sodass ihr durchtrainierter, tiefbrauner Bauch uneingeschränkt zu bewundern war. Ein gutes Stück weiter unten hatte sich der dazugehörige Rock niedergelassen, genau genommen ein Gürtel, dessen silbriger Stoff sie nicht einmal unzulänglich umhüllte. Und während Rafael noch die mörderischen silbernen Stilettos an ihren ellenlangen Beinen musterte, stellte sich ihm die Frage, durch welche Zauberkraft die beiden Kleidungsstücke wohl halten mochten.
    Und so wollte diese Frau das Haus verlassen? Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein. Dieses Outfit hätte man in den meisten Ländern der Welt verboten. Doch Angelina marschierte zielstrebig auf den Porsche zu.
    In jeder seiner Bewegungen lag Widerwille, als er ihr die Beifahrertür öffnete. Dann versank er in einer Parfümwolke. Und während er noch röchelnd nach Luft japste, ließ sich die Diva graziös im Auto nieder. Er war versucht, sie ins Haus zurückzuschicken, um sich etwas Vernünftiges anzuziehen. Doch da sie ihn mit Sicherheit für geisteskrank erklärt hätte, biss er die Zähne zusammen und schwor tausend Eide, heute Abend keinen Millimeter von ihrer Seite zu weichen. Jede männliche Konkurrenz musste bereits im Keim erstickt werden.
    Doch Fehlanzeige!
    Denn anders als gedacht war es mitnichten Angelinas Intention, ihren Bodyguard mit in den Klub zu nehmen. Nein, seine einzige Aufgabe bestand darin, sie bis zur Tür zu bringen, um sie auf Abruf wieder dort aufzugabeln. Herrje, was für ein Reinfall!
    Als der Porsche grollend vor dem „P1“ zum Stillstand kam, pulsierte dort eine lärmende Menschentraube hinter

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