Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)
Luft auf. Nahm er sie jetzt auch noch auf den Arm? „Ja, verdammt! Fahr zu!“
Doch im nächsten Klub wiederholte sich das Drama. Auch wenn dieses Mal ein paar Bekannte zugegen waren, rangierte das männliche Publikum um Lichtjahre unter ihrem Niveau. Sie seufzte verhalten. Vielleicht sollte sie für heute die Flinte ins Korn werfen. Obwohl … was war eigentlich mit ihrem gut gebauten Chauffeur?
Zweifellos, Rafael sah sagenhaft aus, aber er schien auch ein überdurchschnittlich qualifizierter Bodyguard zu sein. Auf keinen Fall war sie erpicht darauf, ihn aufgrund einer schnellen Nummer zu verlieren, so wie Erdogan, den Gärtner. Nachdem sie ein paar Mal mit dem rassigen Türken geschlafen hatte, bekam der einen solchen Höhenflug, dass sie letztendlich keine andere Alternative gesehen hatte, als ihn an die Luft zu setzen.
Nachdenklich rappelte sie sich hoch, um sich auf der Toilette für etwaige vorm Ausgang herumlungernde Fotografen zu stylen. Ab und an ein paar Bilder in einem frechen Outfit hatten sich stets als unbezahlbare Werbung erwiesen. Doch noch bevor sie die Toilettentür erreichte, legte sich ihr ein Arm um die nackten Schultern und zerrte sie unsanft herum.
„Hallo, Süße“, lallte der blonde Mann, der ihr viel zu dicht auf die Pelle rückte, „wie wär’s denn mal wieder mit uns beiden?“
Ein unangenehmer Alkoholgeruch waberte Angelina entgegen. Mit einem großen Schritt nach hinten versuchte sie sich aus der lästigen Umarmung zu befreien, doch der Kerl ließ nicht locker. Erbost schubste sie ihn zur Seite, wobei sich mehrere Locken ihrer sorgfältig hochgesteckten Haare lösten und ihr über die Schultern fielen. „Verdammt, Michael, nimm auf der Stelle deine Pfoten von mir, oder ich alarmiere den Sicherheitsdienst. Meinst du, nur weil ein zweitklassiger Schauspieler wie du mich einmal in einem Film küssen durfte, hättest du irgendwelche Rechte?“
Doch der Mann schien an ihren Worten nicht die Bohne interessiert zu sein. Im Gegenteil, er riss sie enger an sich, wobei ihr Top sich seinen Weg nach unten bahnte. Hektisch warf sie einen Arm über ihren nahezu entblößten Busen und schaute sich verzweifelt nach einem Security-Angestellten um. Typisch, immer wenn man diese Kerle brauchte, machten sie Pause!
Voller Furcht, dass ihr Äußeres noch mehr derangiert werden könnte, fummelte sie in ihrer Tasche herum und betätigte den Notknopf des Pagers, in der Hoffnung, dass die Türsteher Rafael ohne Umschweife Einlass gewährten.
Gerade als sich der brotlose Kollege anschickte, ihr die Zunge in den Mund zu schieben, wurde dieser unerwartet von ihr gerissen und mit einem glucksenden Geräusch gegen die Wand geklatscht. Völlig überrumpelt blickte sie in Rafaels blaue Augen, die sogar in der Dunkelheit des Klubs leuchteten, und atmete erleichtert auf.
Wo war der nur so schnell hergekommen? Vollkommen egal! Instinktiv ließ sie sich an seine breite Brust fallen und spürte, wie sich ein kräftiger Arm um ihre Schultern legte.
„Bring mich sofort hier raus!“, quiekte sie schrill. „Und halt mir die Paparazzi vom Leib. In diesem Zustand möchte ich auf keinen Fall abgelichtet werden.“
Ratzfatz entledigte er sich seiner Jacke und warf sie ihr über. Wie ein schützender Mantel bedeckte das voluminöse Teil ihre Blöße, und ihre verrutschten Klamotten waren Geschichte. Dann zog er Angelina wieder in seine Arme und dirigierte sie schnurstracks zur Ausgangstür, die er so schwungvoll mit dem Fuß auftrat, dass sie gegen die Wand krachte. Aus den Augenwinkeln heraus nahm sie wahr, wie sich die zwei Türsteher stöhnend vom Boden aufrappelten.
„Ach du meine Güte! Was hat sich denn hier abgespielt?“, stammelte sie.
„Nichts weiter, die beiden wollten mich nur nicht passieren lassen.“
„Ach so. Gut, ja klar …“
In diesem Moment hörte sie das verhasste Geräusch, das ihr im Nu eine Gänsehaut verursachte. Das unverkennbare Surren laufender Kameras, verbunden mit dem Klicken von Fotoapparaten und grellen Blitzlichtern.
„Rafael, mach doch etwas. Keiner soll mich so sehen“, drängte sie, das Gesicht nun in seinem Hemd vergraben. So blieb ihr verborgen, dass er kurz die Augen schloss und sich konzentrierte, woraufhin schlagartig das Brummen der Kameras aussetzte und alle Lichter im Umkreis erloschen. Neugierig hob sie den Kopf. Es war auf einmal stockdunkel, und eine Horde Fotografen schraubte wie verrückt an ihren Kameras herum. Dass Rafael sie in den Wagen bugsierte und
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