Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
Vom Netzwerk:
Gefahr für die Menschen. Das gigantische Rad würde in wenigen Minuten mit einem unangenehmen Knirschen zum Stillstand kommen. So fuhr er herum, packte Valeries Hand und zog sie mit sich. „Kommen Sie, wir fahren nicht mit dem Ding.“
    Valerie blickte ihn verdutzt an, tappte dann aber bereitwillig hinter ihm her. Schweigend verließen sie das Volksfest. Rafael hielt noch immer ihre Hand und sie fühlte sich wie im Siebten Himmel, auch wenn sie sein Verhalten soeben als ziemlich peinlich empfunden hatte. Doch gerade als sie Anstalten machte in den Porsche zu klettern, wurden hinter ihnen Schreie laut. Sie wirbelte herum und entdeckte, dass das Riesenrad zum Stillstand gekommen war.
    Mit offenem Mund starrte sie zum Festplatz, wo sich bereits Hektik ausbreitete. Männer hetzten auf das Gefährt zu, das im flackernden Licht der Millionen Glühbirnen nun geradezu gefährlich anmutete, dann setzte lautstarkes Gehämmer ein. Doch der Riese aus Stahl verharrte unbeweglich. Immer wieder waren verängstigte Rufe aus den Gondeln in schwindelerregender Höhe zu vernehmen. Mit weit aufgerissenen Augen gaffte Valerie Rafael an, der ihr mit beiläufiger Miene die Autotür aufhielt.
    „Kommen Sie. Steigen Sie ein. Ich habe es ja prophezeit. Aber dieser Ignorant wollte einfach nicht hören. Jetzt müssen sie sehen, wie sie die Leute herunterbekommen. Ich hoffe nur, dass niemand zu Schaden kommt.“
    Valerie schluckte und rutschte ins Auto. Immer wieder schoss ihr Blick zwischen Rafael und dem defekten Riesenrad hin und her. Urplötzlich fiel ihr das Telefonat vom Nachmittag wieder ein. Die befreundete Agentin aus Hollywood hatte ihr mitgeteilt, dass trotz ausgiebiger Nachforschungen niemand in der Branche einen Bodyguard oder Chauffeur namens Rafael Schmitt kannte oder jemals beschäftigt hatte. Auch nicht in Verbindung mit David Chesterfield. Und was im Weißen Haus vor sich ging, war sowieso nicht nachvollziehbar. Obendrein hielt sie es für ein Ding der Unmöglichkeit, dass ein Deutscher den Präsidenten beschützt hätte, da für diesen Job fast ausnahmslos amerikanische Landsleute ausgewählt wurden.
    Argwöhnisch hatte Valerie daraufhin den Telefonhörer sinken lassen, im Laufe des Abends jedoch die ganzen Ungereimtheiten vergessen. Jetzt aber war ihr Misstrauen wieder geweckt. Wer war der Mann an ihrer Seite tatsächlich?
    Scheinbar unbeeindruckt startete ebendieser den Porsche und düste los in Richtung Grünwald. Schon nach wenigen Minuten leerten sich die Straßen, und nur noch wenige Fahrzeuge kreuzten ihren Weg. Schweigsam kauerte Valerie auf dem Beifahrersitz und warf immer wieder ungläubige Blicke zu Rafael hinüber. Dabei fiel ihr auf, dass er die Augen konstant auf den Rückspiegel geheftet hatte.
    Was sollte das nun wieder?
    Warum konzentrierte er sich nicht auf die Straße?
    So langsam begannen ihre Nerven zu flattern. Unauffällig spähte sie in den Außenspiegel und bemerkte in einiger Entfernung die Lichter eines weiteren Fahrzeugs. Als sie in die kleine, friedliche Seitenstraße zu Angelinas Villa einbogen, registrierte sie mit hellem Entsetzen, dass der Wagen ihnen folgte. Was ging hier vor sich? Im Normalfall begegnete man in diesem Stadtteil selten Anwohnern, und schon gar nicht zu solch nachtschlafender Uhrzeit.
    Sie wollte gerade ihre Bedenken zum Ausdruck bringen, als ihr Chauffeur ruckartig in die Eisen stieg und sie in den Sicherheitsgurt geschleudert wurde. Schmerzgepeinigt schrie sie auf und griff nach ihrer lädierten Schulter. Die Fahrertür wurde aufgerissen, und als sie wieder hinübersah, schien Rafael sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Sie warf den Kopf herum und blinzelte in die Scheinwerfer des anderen Fahrzeugs, das ein paar Meter hinter ihnen ebenfalls zum Stillstand gekommen war. Geblendet schloss sie die Augen. Sofort kehrte das mulmige Gefühl zurück, das sie jedes Mal außerhalb der schützenden Villa empfand. Da erst wurde ihr bewusst, dass sie es den Abend über komplett vergessen hatte.
    Was, wenn Alex schon wieder die Verfolgung aufgenommen hatte? Und wo zum Henker war Rafael?
    Mit zittrigen Fingern löste sie den Gurt und öffnete die Beifahrertür. Aus der Richtung des anderen Wagens hörte sie laute Stimmen. Sie zögerte noch kurz, doch dann hüpfte sie hinaus und spurtete die Straße entlang.
    Und als sie näher kam, traute sie ihren Augen nicht.

Kapitel 12

    Das Fahrzeug, das sich an ihre Fersen geheftet hatte, parkte schräg auf der Straße, die Fahrertür weit offen. Im

Weitere Kostenlose Bücher